Dokument: Klonierung und Funktionsuntersuchung der häufigsten TMPRSS2-ERG-Fusionsvariante T1/E4 im Prostatakarzinom

Titel:Klonierung und Funktionsuntersuchung der häufigsten TMPRSS2-ERG-Fusionsvariante T1/E4 im Prostatakarzinom
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20160321-094508-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Krull, Kathinka [Autor]
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Dateien vom 17.03.2016 / geändert 17.03.2016
Beitragende:Prof. Dr. Engers, Rainer [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Schulz, Wolfgang A. [Gutachter]
Stichwörter:TMPRSS2-ERG, Prostatakarzinom
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In Anbetracht der hohen Inzidenz des Prostatakarzinoms ist die TMPRSS2-ERG-Fusion eine der häufigsten molekularen Veränderungen in malignen Neoplasien der Prostata und ERG das am häufigsten überexprimierte Protoonkogen im Prostatakarzinom [6, 15].
In der vorliegenden Arbeit wurden daher die häufigste TMPRSS2-ERG-Fusionsvariante (T1/E4) sowie die Auswirkungen der aus dieser Fusion resultierenden ∆N-ERG-Überexpression auf das Zellverhalten im in-vitro-Modell untersucht. Hierfür wurden nach erfolgreicher Klonierung und Transfektion der entsprechenden cDNA in HEK293-Zellen funktionelle und analytische Assays zu Proliferation, Migration, Invasion sowie onkogener Transformation durchgeführt.
Im Rahmen der Untersuchungen konnte ein Einfluss der ∆N-ERG-Überexpression auf die Tumorprogression im Sinne einer gesteigerten Proliferation der transfizierten HEK293-Zellen nicht nachgewiesen werden. Desweiteren konnte gezeigt werden, dass auch die Zellmigration durch die ∆N-ERG-Überexpression nicht beeinflusst wird.
Im Hinblick auf das invasive Verhalten zeigte sich, dass die ∆N-ERG-Überexpression in HEK293-Zellen zu einer signifikanten Invasionssteigerung führt. Auf der Suche nach dem zu- grunde liegenden Mechanismus war eine durch ∆N-ERG hervorgerufene Sekretionssteige- rung der Matrix-Metalloprotease (MMP) Pro-MMP-9 nachweisbar, bei gleichzeitig verminderter Sekretion des entsprechenden Inhibitors TIMP-1. Die Sekretion von MMP-2 blieb unbeein- flusst. Folglich wird durch die ∆N-ERG-Überexpression in HEK293-Zellen das Verhältnis von invasionsfördernden MMPs und invasionshemmenden TIMPs zugunsten der MMPs verscho- ben. Dies kann den nachgewiesenen invasionsfördernden Effekt der ∆N-ERG-Überexpression erklären. Ein Einfluss auf den Tiam1-Rac-Signalweg, der bekanntermaßen eine wichtige Rolle bei Migration, Invasion und Metastasierung von Tumorzellen spielt, war nicht nachweisbar. Darüber hinaus hatte die ∆N-ERG-Überexpression keine signifikanten Effekte auf die Zell- Zelladhäsion sowie die Expression und intrazelluläre Lokalisation von β-Catenin. Weiterhin führte die Überexpression von ∆N-ERG in HEK293-Zellen weder im Colony-Formation-Assay noch im Softagar-Assay zur onkogenen Transformation dieser Zellen in-vitro.
Zusammenfassend konnte im Rahmen der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, dass die Über- expression von ∆N-ERG in-vitro zu einer signifikanten Steigerung der Invasivität von HEK293- Zellen über eine Beeinflussung der Balance zwischen Pro-MMP-9 und TIMP-1 zugunsten von Pro-MMP-9 führt. Andere wichtige biologische Eigenschaften wie die Zellproliferation, Zell- Zelladhäsion und Zellmigration werden hingegen nicht beeinflusst. Darüber hinaus reicht die Überexpression von ∆N-ERG in HEK293-Zellen nicht aus, um eine onkogene Transforma- tion dieser Zellen in-vitro zu induzieren. Dies deutet darauf hin, dass die häufig nachweisbare TMPRSS2-ERG-Fusion zwar zu einer Aggressivitätssteigerung von Prostatakarzinomen führt, für die Entstehung des Prostatakarzinoms aber alleine nicht ausreicht, sondern hierfür gleich- zeitig weitere molekulare bzw. genetische Veränderungen erforderlich sind.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:21.03.2016
Dateien geändert am:21.03.2016
Promotionsantrag am:20.08.2014
Datum der Promotion:15.12.2015
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