Dokument: Geschlechterunterschiede in der Mentalen Rotation und ihr Zusammenhang mit Sexualhormonen bei Säuglingen
Titel: | Geschlechterunterschiede in der Mentalen Rotation und ihr Zusammenhang mit Sexualhormonen bei Säuglingen | |||||||
Weiterer Titel: | Sex-differences in mental rotation and their relation to sex-hormones in infants | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=36556 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20151214-102416-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Erdmann, Kathrin [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Heil, Martin [Betreuer/Doktorvater] Prof. Dr. Hammelstein, Philipp [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie | |||||||
Beschreibungen: | Im Erwachsenenalter zeigten sich die robustesten psychologischen Geschlechterunterschiede in der Mentalen Rotation (MR). Dem Sexualhormon Testosteron konnten hierbei begünsti-gende Einflüsse zugeschrieben werden. Auch bei Säuglingen konnten diese Geschlechteref-fekte zugunsten des männlichen Kindes entdeckt werden. Andere Arbeitskreise hingegen konnten zeigen, dass nicht das Geschlecht, sondern die Fähigkeit zu Krabbeln der Faktor ist, der bestimmt, ob Kleinstkinder mental rotieren können.
Ziel dieser Promotion war es, den von Moore und Johnson (2008) gefundenen Geschlechter-effekt in einer Längsschnittstudie mit 5 und 9 Monate alten Säuglingen zu replizieren. Zusätz-lich sollte untersucht werden, ob pränatale Sexualhormone aus dem Fruchtwasser oder die Fähigkeit zu Krabbeln einen begünstigenden Einfluss auf die MR-Leistung haben. 208 fünf Monate und 168 neun Monate alte Kinder nahmen an den Untersuchungen teil. Es wurde die gleiche Methode, ein Habituationsparadigma, wie bei Moore und Johnson (2008, 2011) verwendet. Konträr zu den Hypothesen zeigten sich keine Geschlechterunterschiede bei Säuglingen mit 5 oder 9 Monaten in MR. Auch das Krabbeln hatte keinen Einfluss auf MR. Mit 5 Monaten bevorzugten beide Geschlechter das bereits bekannte Objekt. Mit 9 Monaten zeigten sich bei beiden keine Präferenzen. Bei 5 Monate alten Kindern wurden positive Zusammenhänge von MR und Testosteron bei Jungen und Estradiol und MR bei Mädchen gefunden. Die Hormone konnten beim jeweiligen Geschlecht als Prädiktor für die MR-Leistung herangezogen werden. Die abweichenden Ergebnisse wurden, angelehnt an das Modell von Hunter und Ames (1988), diskutiert. Ausgehend von den geringen Blickzeiten der Kinder wurde davon ausge-gangen, dass der Habituationsreiz noch nicht ausreichend verarbeitet worden war. Mit 5 Mo-naten zog der Habituationsstimulus in der Testphase daher noch mehr Aufmerksamkeit auf sich und es zeigte sich eine Vertrautheitspräferenz. Es kann angenommen werden, dass sich die 9 Monate alten Säuglinge im Übergang zur Neuheitspräferenz befanden. Dies bedeutet, dass sowohl 5 als auch 9 Monate alte Kinder dem Modell nach mental rotieren können. Ge-schlechtereffekte wurden nur bezüglich der geschlechtsspezifischen Sexualhormone und ihrem positiven Zusammenhang mit MR deutlich. Die Ergebnisse wurden diskutiert und ein Ausblick auf fortführende Forschung wurde gegeben.In adulthood the most robust psychological sex differences are shown in the field of mental rotation (MR). The sex hormone testosterone is attributed beneficial effects. These gender differences in favor of the male sex could be found in infants, too. In contrast, it has been shown that not the sex but the ability to crawl is the factor determining if an infant is able to mentally rotate. The aim of this thesis was to replicate the sex effect found by Moore and Johnson (2008) in a longitudinal study with 5 and 9 months old infants. Additionally it was explored, if a benefi-cial effect of prenatal sex hormones from the amniotic fluid or the ability to crawl could be found. 208 five and 168 nine months old children took part in this study. The method developed by Moore and Johnson (2008, 2011), a habituation paradigm, was used. Contrary to the hypotheses no gender differences could be shown for 5 or 9 months old in-fants on MR. Crawling had also no effect on MR. Male and female 5 months old infants fa-vored the familiar object. 9 months olds showed no preferences. For 5 months old children positive correlations could be found for MR and testosterone in boys. In girls, a positive cor-relation of MR and estradiol could be shown. The hormones could be used as predictors for MR. These diverging results were discussed using the model of Hunter and Ames (1988). As the children exposed short looking times it was assumed that the habituation stimulus has not been explored enough. Therefore the habituation stimulus drew more attention during the test trials and a familiarity preference was shown for five months olds. It can be hypothesized that 9 months old infants are on the border to the novelty preference. This model implies that both 5 and 9 months old children are able to mentally rotate. Sex differences were only shown for the gender-specific sex hormones and their positive cor-relation with MR. The results were discussed and implications for further research were given. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie » Allgemeine Psychologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 14.12.2015 | |||||||
Dateien geändert am: | 14.12.2015 | |||||||
Promotionsantrag am: | 31.08.2015 | |||||||
Datum der Promotion: | 04.12.2015 |