Dokument: Der Katzenfloh Ctenocephalides felis als viraler Vektor.

Titel:Der Katzenfloh Ctenocephalides felis als viraler Vektor.
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070221-125133-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Vobis, Michael [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Mehlhorn, Hans-Peter Heinz [Gutachter]
Prof. Dr. D'Haese, Jochen [Gutachter]
Stichwörter:Katzenfloh,Virus,Übertragung,Ctenocephalides,felv,fcv
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibungen:Flöhe sind als blutsaugende Ektoparasiten Überträger zahlreicher Pathogene. Die Möglichkeit zur Übertragung von Viren ist von der Stabilität bzw. Infektiosität des Virus im Floh abhängig. Da bisher keine detaillierten Daten zu einem solchen Sachverhalt vorliegen, wurde innerhalb dieser Arbeit das Potential des Katzenflohs Ctenocephalides felis als viraler Vektor in vitro und in vivo untersucht. Dazu wurden die Flöhe mit Hilfe eines künstlichen Fütterungssystems mit dem felinen Leukosevirus (FeLV) oder dem felinen Calicivirus (FCV) infiziert. Der Virustiter in Floh oder Flohkot wurde quantitativ mittels Realtime-PCR bestimmt. Der qualitative Nachweis erfolgte durch eine hochsensitive nested-PCR. Beide Virustypen waren nach Entfernen der Blut- bzw. Nahrungsquelle für 30 Stunden im Floh bei Raumtemperatur nachweisbar. Eine Reduktion des Stoffwechsels der Flöhe durch Herabsetzen der Umgebungstemperatur auf 4°C verlängerte diesen Zeitraum auf über 7 Tage. Eine Übertragung beider Viren durch den Flohstich in vitro von einer infizierten auf eine uninfizierte Blutquelle wurde in 4 von 21 Versuchen nachgewiesen. Innerhalb einer in vivo Versuchsreihe mit Katzenwelpen war die Übertragung des FCV durch den Floh in einem von acht Fällen anhand von Antikörperproduktion und Virämie in der Empfängerkatze nachweisbar. Besonders aber der von Katzenflöhen massenhaft ausgeschiedene Kot erweist sich als sehr effiziente Infektionsquelle. Mehr als 80 % der bei einer Blutmahlzeit aufgenommenen Viren werden vom Floh mit dem Kot wieder ausgeschieden. Die Passage des FCV durch den Verdauungstrakt und die Ausscheidung mit dem Kot hat dabei keinen wesentlichen Einfluß auf die Infektiosität des Virus. Im Flohkot bleibt das FCV 8 bis 9 Tage lang infektiös. FCV-infizierte Flöhe sind aufgrund der an ihnen haftenden Kotspuren ebenso für mindestens 8 Tage infektiös. In vivo Versuche mit Katzenwelpen bestätigen die in vitro gewonnenen Ergebnisse. Bei 4 Katzen und damit in 100 % der durchgeführten Versuche wurde durch oronasale Applikation von Kot FCV-infizierter Flöhe eine Infektion mit anschließender Virämie ausgelöst. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, daß der Katzenfloh ein effizienter Vektor ist, der infektiöse Viren durch den Flohstich, aber auch über ausgeschiedenen Kot oder durch am Flohkörper anhaftende Kotspuren übertragen kann. Ein Flohbefall von Mensch und Tier stellt damit auch eine erhebliche Infektionsgefahr dar.

Fleas as blood sucking parasites are important vectors for various pathogens. The possibility of virus transmission depends on the viruses stability and infectiousness in the flea. Because no detailed data on such a case exist, the vector potential of the cat flea Ctenocephalides felis was investigated in this study in vitro and in vivo. For this purpose, fleas were infected via an artificial feeding system with the feline leukemia virus (FeLV) or the feline calicivirus (FCV). The virus titer in the flea or the flea faeces was measured by quantitative realtime PCR. Qualitative detection of the virus was done by a high sensitive nested PCR. After removal of the blood source, both viruses were detectable in the fleas for up to 30 hours at room temperature. A reduction of the metabolism of the fleas by decreasing the environmental temperature to 4°C extended this time-frame up to 7 days. Both viruses were transmitted by the fleabite in vitro from an infected blood source to an uninfected in 4 of 21 experiments. In in vivo experiments with kittens, the transmission of the FCV by the fleabite was demonstrated in 1 of 8 cases by antibody production and viremia in the recepting cat. However, especially the large quanties of excreted faeces by the cat fleas is a very efficient origin of infection. More than 80 % of the viruses that are ingested within a blood meal are excreted with the faeces. The passage of the FCV through the digestive tract and the excretion within the faeces has no significant effect on the infectiousness of the virus. The FCV remains infective in the faeces for 8 to 9 days. FCV infected fleas are also infective at least 8 days due to faeces that stick at the fleas body. In vivo experiments confirmed the in vitro results. 4 cats (100 % of the experiments) were infected through oronasal application of faeces from FCV-infected fleas following subsequent viremia. The results of this study shows, that the cat flea is an efficient vector for the transmission of infective viruses through the fleabite and through excreted faeces or traces of faeces sticked at the fleas body. Flea infestation of man and animal is therefore a considerable risk for infection.
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:31.01.2007
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:25.01.2007
Datum der Promotion:25.01.2007
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