Dokument: Nebennierenrindenkarzinome - Retrospektive Analyse von 38 chirurgisch therapierten Patienten

Titel:Nebennierenrindenkarzinome - Retrospektive Analyse von 38 chirurgisch therapierten Patienten
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=36374
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20151125-110337-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Weiland, Jolanthe [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]639,1 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 21.11.2015 / geändert 21.11.2015
Beitragende: Cupisti, Kenko [Gutachter]
Prof. Dr. med. Willenberg, Holger S. [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Diese retrospektive Studie untersucht den Langzeitverlauf von 38
Nebennierenrindenkarzinom-Patienten, die zwischen 1986 und 2008 aufgrund ihrer Primärtumore und der im Folgenden auftretenden Rezidive und Metastasen in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der Universitätsklinik Düsseldorf operativ versorgt worden sind. Das Nebennierenrindenkarzinom stellt mit einer Inzidenz von 1-2/ Mio. Einwohner ein sehr seltenes Krankheitsbild mit schlechter Prognose und eingeschränkten Therapiemöglichkeiten dar. Kleine Fallzahlen und unzureichend aufgearbeitete Studien fordern deshalb die retrospektive Analyse großer Patientenkohorten, um eventuell die Diagnosemöglichkeiten und Therapieoptionen verbessern zu können. In dieser Studie wurden klinische und histopathologische Patienten- bzw. Tumordaten analysiert und im Hinblick auf das Gesamtüberleben, das Rezidivfreie Überleben und das Metastasen-freie Überleben untersucht. Bei den Operationsindikationen überwog der Malignitätsverdacht im Vergleich zu anderen endokrinen Krankheitsbildern, wie dem Cushing-Syndrom, dem Inzidentalom und dem Conn-Adenom. Patienten wurden durchschnittlich zweimal operiert, wobei die mediane Laparotomie als Zugangsweg dominierte. Die Dauer des Ersteingriffs war signifikant kürzer (p=0.021) als die des Folgeeingriffs, da die Mehrzahl der Patienten bereits im Stadium I bzw. II nach UIICC/WHO und ENSAT operiert werden konnten. Patienten im Stadium I/II, Patienten ohne Komplikationen und junge Patienten (< 46 Jahre) hatten eine signifikant kürzere Krankenhausverweildauer als Patienten im Stadium III/ IV (p=0.017), Patienten mit Komplikationen (p=0.011) und ältere Patienten (p=0.008). Das rezidiv-freie Überleben lag im Median bei 9 Monaten. In der univariaten Analyse zeigten Patienten mit Tumoren ≥ 10 cm und Patienten mit linksseitigen bzw. bilateralen Tumoren ein signifikant schlechteres Überleben (p=0.019 bzw. p=0.029). Von diesen beiden Faktoren blieb in der multivariaten Analyse nur die Tumorgröße signifikant (p=0.04).
Insgesamt lässt sich somit festhalten, dass beim NNR-Karzinom die frühe Diagnosestellung und operative Therapie noch kleiner Tumore signifikant das Überleben verbessert. Ferner beeinflussen das Alter der Patienten, das Tumorstadium sowie die Komplikationsrate signifikant die Krankenhausverweildauer. Nichtsdestotrotz ist diese Tumorentität aufgrund geringer Fallzahlen bislang noch unzureichend erforscht und es fehlen weiterhin groß angelegte Multizenterstudien um neue prognostische Faktoren zu identifizieren und zu validieren.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:25.11.2015
Dateien geändert am:25.11.2015
Promotionsantrag am:12.03.2014
Datum der Promotion:06.10.2015
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen