Dokument: Prämature und akzelerierte Arteriosklerose bei Systemischem Lupus Erythematodes
Titel: | Prämature und akzelerierte Arteriosklerose bei Systemischem Lupus Erythematodes | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3635 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20070221-130821-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Beer, Sandra [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Schneider, M. [Gutachter] Prof. Dr. Siebler, Mario [Gutachter] Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Systemischer Lupus erythematodes, SLE, Arteriosklerose, Intima-Media-Dicke, Plaque, kardiovaskuläre Risikofaktoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungensystemic lupus ertheymatosus, atherosclerosis, intima media thickness, plaque, cardiovascular risk factors, cardiovascular disease | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Hintergrund: Der Systemische Lupus Erythematodes (SLE) ist eine chronisch-entzündliche Systemerkrankung. Amerikanische Studien weisen auf eine bei dieser Erkrankung prämature und akzeleriert verlaufende Arteriosklerose mit vermehrt auftretenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dadurch erhöhte Mortalität hin. Genaue Ursachen und Pathogenese sind bisher nicht geklärt. Vermutlich spielen traditionelle Risikofaktoren ebenso eine Rolle wie neuere oder krankheitsassoziierte. Ähnliche Befunde bei anderen systemisch-entzündlichen Prozessen unterstützen die Hypothese, dass die chronische Entzündungsreaktion bzw. Krankheitsaktivität der Autoimmunerkrankung selbst prädisponierende Faktoren sind. Kontrollierte Studien an deutschen Populationen fehlen.
Als Surrogatparameter subklinischer Arteriosklerose hat sich die Messung der Intima-Media-Dicke (IMT) der Carotiden bewährt. Eine erhöhte IMT bzw. der Nachweis carotidialer Plaques korrelieren mit vaskulären Ereignissen wie Myokardinfarkt und Apoplex. Ziel der Arbeit war die Verifizierung erhöhter vaskulärer Ereignisraten deutscher Lupuspatienten sowie der Vergleich von IMT bzw. Plaquestatus dieser Personen mit der alters- und geschlechts-gematchter Normalpersonen und Überprüfung möglicher Korrelationen mit traditionellen, neueren und krankheitsassoziierten Risikofaktoren. Methodik: Bei 200 SLE-Patienten erfolgte ein standardisiertes Interview, welches klinische vaskuläre Ereignisse erfasste sowie umfassende Daten bezüglich Anthropometrie, Lebensstil, Sozioökonomie, familiärer Disposition, medizinischer Vorgeschichte und Medikamentengebrauch. SLE-assoziierte Risikofaktoren wie Krankheitsaktivität und Damage wurden mit erprobten Instrumenten dokumentiert. Die Carotidenuntersuchung erfolgte mittels hochauflösendem B-mode-Ultraschall. Mit Hilfe der Datenbank der Carotid Atherosclerosis Progression Study (CAPS), die das gleiche Protokoll verwendet und 6972 Personen der Normalbevölkerung umfasst, wurden die Ergebnisse unserer Patienten in einem 1:4 Matching mit denen alters- und geschlechts-identischer Kontrollpersonen verglichen. Ergebnisse: In unserem Patientenkollektiv liegen die Raten für Herzinfarkt (3 %) und Apoplex (6 %) deutlich über derjenigen der deutschen Normalbevölkerung (jeweils 0,4 %), sind jedoch niedriger als in bisher beschriebenen Lupus-Kohorten aus den USA und Kanada (ca. 8-15 %). Gründe sind am ehesten Unterschiede in Geschlechts- und Rassenzusammensetzung der einzelnen Patientengruppen sowie unterschiedliche Ernährungs- und Lifestyle Gewohnheiten. Im Vergleich der bekannten Risikofaktoren ließen sich bei Patienten- und Kontrollen zwar qualitative nicht aber quantitative Unterschiede nachweisen. Auch bezüglich der IMT bestand global betrachtet kein signifikanter Unterschied, wobei jedoch bei vereinzelten SLE-Patienten mit stattgehabtem Myokardinfarktes eine signifikant höhere IMT vorlag. Innerhalb der Patientenkohorte konnten signifikante Korrelationen von IMT bzw. Plaques mit sowohl traditionellen als auch krankheitsassoziierten Risikofaktoren nachgewiesen werden Schlussfolgerung: Da die Rate vaskulärer Ereignisse bei deutschen SLE-Patienten erhöht ist, ohne dass sich dies gegenüber der untersuchten Kontrollpopulation in einer global erhöhten IMT oder der Mehrung bekannter Risikofaktoren darstellen lässt, gibt es bei Lupuspatienten womöglich andere Gründe für die gehäuften Gefäßkomplikationen. Bis zur Klärung der genauen Ursachen ist von den behandelnden Ärzten eine in erster Linie erhöhte Aufmerksamkeit und konsequente Aufklärung der Patienten gefordert, um die bis dato bekannten Risiken zu mindern. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 30.01.2007 | |||||||
Dateien geändert am: | 21.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 28.12.2006 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.12.2006 |