Dokument: Die Beeinträchtigung von Arbeitsgedächtnisleistungen durch auditive Distraktoren im Altersvergleich

Titel:Die Beeinträchtigung von Arbeitsgedächtnisleistungen durch auditive Distraktoren im Altersvergleich
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3630
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20070222-103608-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Bell, Raoul [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]3,32 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Buchner, Axel [Gutachter]
Prof. Dr. Heil, Martin [Gutachter]
Stichwörter:Kognitives Altern, Selektive Aufmerksamkeit, Effekt irrelevanter Schalle, Effekt irrelevanter Sprache, Arbeitsgedächtnis, Multinomiale Modellierung, Inhibition, Inhibitionsdefizittheorie, Serielle Reproduktion, LärmCognitive Aging, Selective Attention, Irrelevant-Sound-Effect, Irrelevant-Speech-Effect, Working Memory, Multinomial Modeling, Inhibition, Inhibitory-deficit-theory, Serial Recall, Noise
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Die Inhibitionsdefizittheorie des kognitiven Alterns (Hasher & Zacks, 1988) nimmt an, dass ein großer Teil der altersbezogenen Unterschiede in Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Sprache im Erwachsenenalter auf ein Defizit der inhibitorischen Aufmerksamkeits-kontrolle zurückgeht. Eine wichtige Vorhersage der Inhibitionsdefizittheorie stellt die Behauptung dar, dass ältere Erwachsene im Vergleich zu jüngeren durch die Präsentation von aufgabenirrelevanten Informationen stärker beeinträchtig sind, weil sie den Zugang von aufgabenirrelevanten Informationen zum Arbeitsgedächtnis schlechter kontrollieren können. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob ältere Erwachsene durch die Präsentation von auditiven Störreizen stärker in visuellen, das Arbeitsgedächtnis beanspruchenden Aufgaben beeinträchtigt werden als jüngere. Die Experimente 1a, 1b und 2 zeigten, dass sich die Beeinträchtigung der seriellen Reproduktion durch auditive Distraktoren, der so genannte Irrelevant-Sound-Effekt, nicht zwischen jüngeren und älteren Erwachsenen unterschied, obwohl die Experimente eine ausreichende Teststärke aufwiesen und der Schalldruck der Störgeräusche an die Hörfähigkeit der Versuchspersonen angepasst wurde. Experiment 2 zeigte, dass sich der Irrelevant-Sound-Effekt selbst dann nicht zwischen älteren und jüngeren Erwachsenen unterschied, wenn die Aufgabenschwierigkeit individuell an die Gedächtnisleis-tung der Versuchspersonen angepasst wurde. Das Ausbleiben von altersbezogenen Unterschieden im Irrelevant-Sound-Effekt wurde von Rouleau und Belleville (1996) mit der Annahme erklärt, dass sich das altersbezogene Inhibitionsdefizit auf die Unterdrückung von semantischen Informationen beschränkt. Konsistent mit dieser Annahme wurden in den Experimenten 3 und 4 altersbezogene Unterschiede in der Beeinträchtigung der sofortigen Textreproduktion durch bedeutungsvolle, semantisch auf das zu erinnernde Material bezogene Sprache gefunden. In einem überraschenden Quellengedächtnistest fand sich allerdings kein Beleg für die Annahme der Inhibitionsdefizittheorie, dass jüngere Erwachsene die Verarbeitung der irrelevanten Informationen effizienter unterdrückt hatten. Stattdessen unterstützten die Befunde eine alternative Erklärung der altersbezogenen Unterschiede in der Interferenzanfälligkeit durch altersbezogene Unterschiede im Quellengedächtnis. Insgesamt waren die Befunde mit der Inhibitionsdefizittheorie des kognitiven Alterns also nicht vereinbar.

The inhibitory deficit theory of cognitive aging (Hasher & Zacks, 1988) assumes that most evidence concerning age-related differences in memory, attention, and speech production and comprehension can be attributed to a decrease of inhibitory control over working memory in old age. As a consequence of the diminished inhibitory control over the access of task-irrelevant information to working memory, old adults are thought to be more susceptible to distraction by irrelevant environmental events than young adults. In contrast to these predictions, Experiments 1a, 1b and 2 revealed that the disruption of serial recall by auditory distractors, the so-called irrelevant sound effect, did not differ between younger and older adults, even though the experiments had sufficient power and the sound level of the auditory distractors was individually adjusted to hearing capabilities of the participants. Rouleau and Belleville (1996) explained the absence of age-related differences in the irrelevant sound effect by assuming that the age-related inhibitory deficit was restricted to the suppression semantic information. Consistent with this claim, Experiments 3 and 4 show age-related differences in the disruption of prose recall by meaningful speech that was semantically related to the to-be remembered material. However, the results of a source-discrimination test in Experiment 4 suggest that these age-related differences in the susceptibility to interference are due to an age-related decrement of source memory rather than to an age-related deficit in inhibitory processes. Taken together, the results of the present series of experiments are inconsistent with the inhibitory deficit theory of cognitive aging.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie
Dokument erstellt am:29.01.2007
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:26.01.2007
Datum der Promotion:26.01.2007
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen