Dokument: Lateralisierung von Sprachfunktionen bei Normalpersonen und Stotterern: eine Untersuchung mit funktioneller Kernspintomographie

Titel:Lateralisierung von Sprachfunktionen bei Normalpersonen und Stotterern: eine Untersuchung mit funktioneller Kernspintomographie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101130-104811-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Jörgens, Silke [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. med. Seitz, Rüdiger J. [Gutachter]
Prof. Dr. Buchner, Axel [Gutachter]
Prof. Dr. Niedeggen, Michael [Gutachter]
Stichwörter:Sprachlateralisierung, Stottern, funktionelle Bildgebung, fMRI, Händigkeit, Linkshänder, Sprache, Gehirn
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibung:In der vorliegenden Arbeit wurde mit funktioneller Kernspintomographie die Sprachverarbeitung während einer Sprachproduktionsaufgabe auf Satzebene bei Rechtshändern, Linkshändern und stotternden Personen untersucht. Sowohl bei Linkshändern als auch bei Stotterern werden Abweichungen in der Sprachlateralisierung beschrieben, beim Stottern als Ursache für die Erkrankung diskutiert. In einem ersten Experiment wurden zunächst 12 rechtshändige Personen mit einem Satzergänzungsparadigma in gestufter Komplexität (Verb-Einsetzbedingung, Verb-Umformungsbedingung) mit dem Ziel untersucht, ein Paradigma zu etablieren, welches in gesunden rechtshändigen Probanden eine überwiegend linkshemisphärische Sprachdominanz aufweist. Die Ergebnisse zeigten insbesondere für die komplexere Umformungsbedingung eine eindeutige Linkslateralisierung von Sprachfunktionen für die Rechtshändergruppe. In einem zweiten Experiment wurden Abweichungen in der Sprachlateralisierung während der Sprachproduktionsaufgabe bei 12 Linkshändern untersucht. Im Vergleich zu den Rechtshändern konnte insbesondere für die Verb-Umformungsbedingung eine signifikante stärkere Aktivierung der rechten Hemisphäre beobachtet werden. Vor dem Hintergrund eines vermuteten engen Zusammenhangs zwischen Sprachlateralisierung und Händigkeit konnte in einem zweiten Schritt unter Berechung von Lateralisierungsindizes für das Broca-Areal ein Zusammenhang zwischen dem Grad der Händigkeit und dem Grad der Sprachlateralisierung nicht bestätigt werden. In einem dritten Experiment wurde die Sprachverarbeitung bei 18 stotternden Personen untersucht. Es wurde basierend auf der Lateralisierungshypothese angenommen, dass stark stotternde Personen eine besonders starke Abweichung in der Sprachlateralisierung im für die Sprachproduktion zuständigen Broca-Areal zeigen würden. Zwar zeigten stotternde Personen im Vergleich zu Kontrollpersonen eine stärkere Aktivierung rechtshemisphärischer sprachbezogener Netzwerke und eine stärkere Tendenz zu Abweichungen in der Sprachlateralisierung im Broca-Areal, diese korrelierte jedoch nicht mit der Stotterstärke. Vielmehr zeigte sich der deutlichste Zusammenhang zwischen hoher Stotterstärke und geringer Aktivierung in posterioren, temporal gelegenen Spracharealen sowie im Hirnstamm und Caudatum. Die Befunde sprechen für Kompensationsvorgänge bei gestörten Sprachplanungs- und Rückkopplungsprozessen.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie
Dokument erstellt am:27.12.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:02.11.2006
Datum der Promotion:02.11.2006
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