Dokument: 1H-Magnetresonanztomographie bei hepatischer Enzephalopathie

Titel:1H-Magnetresonanztomographie bei hepatischer Enzephalopathie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101130-104622-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Miese, Falk R. [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:PD Dr. Cohnen, Mathias [Gutachter]
Prof. Dr. Bode, J. [Gutachter]
Prof. Dr. Kötter, R. [Gutachter]
Stichwörter:hepatische Enzephalopathie, DWI, MRS, CFF, MTR, MRT, MTC, Magnetresonanztomagraphie, Leber
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ziel der Arbeit:
Ein minimales astrozytäres Ödem wird als zentrales pathogenetisches Ereignis der hepatischen Enzephalopathie diskutiert. Um zu ermitteln, in wieweit es sich mit Hilfe der Protonen-Magnetresonanzspektroskopie (1H-MRS), der magnetisierungstransfergewichteten (MTI) und diffusionsgewichteten (DWI) Bildgebung dargestellt werden kann, wurden Alkoholiker und Nichtalkoholiker magnetresonanztomographisch untersucht. Darüber hinaus wurde die Korrelation der für die HE-Graduierung neuen klinischen Diagnosemethode der kritischen Flimmerfrequenz (CFF) mit den magnetresonanztomographischen Befunden bestimmt.
Patienten und Methoden:
An 18 Kontrollpersonen, 26 alkoholische Zirrhotiker und 19 nicht-alkoholische Zirrhotiker (Hepatitis C 9, Hämochromatose 2, PCC 2, Hepatitis B 1, M. Wilson 1, kryptogene Zirrhose 4) wurden 1H-MRS, MTI und DWI durchgeführt. Die Konzentrationen von myo-Inositol (mI), N-Acetylaspartat (NAA), Cholin (Cho) und Glutamin/Glutamat (Glx) der rechten Basalganglien und des rechten posterioren Marklager relativ zu Kreatin (Cr), der Diffusionskoeffizient (ADC) und die Magnetization-Transfer-Ratio (MTR) grauer und weißer Substanz wurden mit der HE-Schwere nach den West Haven Kriterien und der CFF korreliert.
Ergebnisse:
Parallel mit einem reduzierten neurologischen Status finden sich bei Nichtalkoholikern ein Anstieg an Glx/Cr in den Basalganglien und im Marklager und ein Verlust an mIns/Cr. Mit steigendem HE-Grad fällt die MTR im Thalamus, im Putamen, im Pallidum und im Marklager. Mit steigendem HE-Grad steigt der ADC im posterioren Marklager an.
Bei Alkoholikern bestehen gegenüber der Kontrollgruppe erhöhte Glx/Cr in den Basalganglien, unabhängig vom neurologischen Status. mIns/Cr beider Areale und Cho/Cr der Basalganglien sind gegenüber der Kontrollgruppe erniedrigt, ohne Korrelation mit der HE-Schwere. Die MTR aller untersuchten Areale ist gegenüber der Kontrollgruppe erniedrigt, unabhängig vom neurologischen Status.
Während Nichtalkoholiker eine negative Korrelation von Glx/Cr und mIns/Cr des Marklagers aufweisen, findet sich keine solche Korrelation in der Gruppe der Alkoholiker.
Diskussion:
Die Befunde bei Nichtalkoholikern in der 1H-MRS sind in Übereinstimmung mit der Literatur und können als osmotisch relevante Glutaminakkumulation mit reaktiver myo-Inositol Depletion interpretiert werden. Die abfallenden MTRs in grauer und weißer Substanz sind vereinbar mit einem vermehrten freien intrazellulären Wasseranteil bei HE. Der ADC-Anstieg des Marklagers könnte auf eine extrazelluläre Komponente eines Ödems oder als Zeichen gesteigerter Transmembrandiffusivität hinweisen.
Die Gruppe der Alkoholiker zeigt eine analoge Befundkonstellation, die jedoch - im Gegensatz zu den Nichtalkoholikern - nicht mit der HE-Schwere korreliert. Eine mögliche Erklärung für diese Diskrepanz könnten zerebrale ethyltoxische Läsionen in dieser Patientengruppe auf der Ebene der Bildgebung und/oder der Pathophysiologie der HE sein.
Bei Nichtalkoholikern liefert die CFF gute Korrelationen mit den magnetresonanzdiagnostischen Befunden.
Schlussfolgerung:
Alkoholische und nichtalkoholische Zirrhotiker unterscheiden sich hinsichtlich der MR-Parameter bei HE. Die CFF erweist sich als sinnvolles Diagnostikum zur Abschätzung des neurologischen Status bei Patienten mit HE.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:21.12.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:08.12.2006
Datum der Promotion:08.12.2006
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