Dokument: Bedeutung der simultanen Aktivierung des sympathischen und parasympathischen Nervensystems bei Patienten mit Vorhofflimmern
Titel: | Bedeutung der simultanen Aktivierung des sympathischen und parasympathischen Nervensystems bei Patienten mit Vorhofflimmern | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=35743 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20150929-104217-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Drexel, Thomas [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Meyer [Gutachter] Prof. Dr. Klöcker [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Herzrhythmusstörung des Menschen. Zahlreiche
klinische und experimentelle Beobachtungen konnten die pathophysiologische Bedeutung des autonomen Nervensystems (ANS) für die Entstehung und den Verlauf von VHF zeigen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch nur unvollständig verstanden. Experimentelle Untersuchungen legen nahe, dass eine simultane Aktivierung des sympathischen und parasympathischen Nervensystems von besonderer Bedeutung ist. Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es herauszufinden, ob eine derartige simultane Aktivierung bei Patienten mit bekanntem VHF zu einer Beeinträchtigung der Regulation der Herzfrequenz führt. Desweiteren wurde der Einfluss der phasischen Ruheaktivität des Parasympathikus anhand verschiedener kardialer, vaskulärer und pulmonaler Reflexbögen, die an der Herzfrequenzregulation und Modulation beteiligt sind, charakterisiert. Die Untersuchung des ANS erfolgte mittels etablierter autonomer Funktionstests an 33 Patienten mit bekanntem VHF bei denen zum Untersuchungszeitpunkt ein stabiler Sinusrhythmus bestand. Herzfrequenz, Herzratenvariabilitäten (HRV) und Hämodynamik wurden während einer funktionellen Aktivierung des autonomen Nervensystems kontinuierlich gemessen. Eine alleinige Aktivierung des Sympathikus erfolgte durch den Cold Pressor Test (Eintauchen einer Hand in Eiswasser), bei dem die Herzfrequenz und der Blutdruck der Patienten erwartungsgemäß anstiegen. Eine alleinige parasympathische Aktivierung erfolgte über eine Sauerstoffgabe (Deaktivierung im Aortenbogen lokalisierter Chemorezeptoren). Dabei sank die Herzfrequenz erwartungsgemäß ab. Der Anstieg der parasympathischen Parameter der HRV blieb jedoch aus. Der Cold Face Test (CFT) (Kälteapplikation im Gesicht im Bereich der Trigeminusäste) ermöglichte eine simultane Aktivierung von Sympathikus und Parasympathikus. Anstelle eines Abfalls der Herzfrequenz zeigte sich hier ein paradoxer Herzfrequenzanstieg bei erwartetem Blutdruckanstieg. Die parasympathischen Parameter der HRV stiegen in Analogie zur alleinigen parasympathischen Aktivierung nicht an. Der paradoxe Herzfrequenzanstieg, sowie der fehlende Anstieg der HRV zeigten sich unabhängig von einer pathologischen phasischen Ruheaktivität des Parasympathikus im tiefen Atemtest, aktiven Stehtest, sowie bei der spontanen Baroreflexsensitivität. Zusammengefasst zeigte sich bei Patienten mit VHF eine eingeschränkte Aktivierungsfähigkeit des Parasympathikus. Diese bestand unabhängig von der Ruheaktivität des Parasympathikus und zeigte sich insbesondere während einer simultanen Aktivierung von Sympathikus und Parasympathikus. Somit stellt der CFT einen potentiell einfachen und nicht invasiven klinischen Test zur Beurteilung einer autonomen Fehlregulation bei Patienten mit VHF dar. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 29.09.2015 | |||||||
Dateien geändert am: | 29.09.2015 | |||||||
Promotionsantrag am: | 17.07.2014 | |||||||
Datum der Promotion: | 02.09.2015 |