Dokument: Bedeutung der simultanen Aktivierung des sympathischen und parasympathischen Nervensystems bei Patienten mit Vorhofflimmern

Titel:Bedeutung der simultanen Aktivierung des sympathischen und parasympathischen Nervensystems bei Patienten mit Vorhofflimmern
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150929-104217-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Drexel, Thomas [Autor]
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Dateien vom 28.09.2015 / geändert 28.09.2015
Beitragende:Prof. Dr. Meyer [Gutachter]
Prof. Dr. Klöcker [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste Herzrhythmusstörung des Menschen. Zahlreiche
klinische und experimentelle Beobachtungen konnten die pathophysiologische Bedeutung
des autonomen Nervensystems (ANS) für die Entstehung und den Verlauf von VHF
zeigen. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch nur unvollständig verstanden.
Experimentelle Untersuchungen legen nahe, dass eine simultane Aktivierung des
sympathischen und parasympathischen Nervensystems von besonderer Bedeutung ist. Ziel
der vorliegenden Untersuchungen war es herauszufinden, ob eine derartige simultane
Aktivierung bei Patienten mit bekanntem VHF zu einer Beeinträchtigung der Regulation
der Herzfrequenz führt. Desweiteren wurde der Einfluss der phasischen Ruheaktivität des
Parasympathikus anhand verschiedener kardialer, vaskulärer und pulmonaler Reflexbögen,
die an der Herzfrequenzregulation und Modulation beteiligt sind, charakterisiert. Die
Untersuchung des ANS erfolgte mittels etablierter autonomer Funktionstests an 33
Patienten mit bekanntem VHF bei denen zum Untersuchungszeitpunkt ein stabiler
Sinusrhythmus bestand. Herzfrequenz, Herzratenvariabilitäten (HRV) und Hämodynamik
wurden während einer funktionellen Aktivierung des autonomen Nervensystems
kontinuierlich gemessen. Eine alleinige Aktivierung des Sympathikus erfolgte durch den
Cold Pressor Test (Eintauchen einer Hand in Eiswasser), bei dem die Herzfrequenz und der
Blutdruck der Patienten erwartungsgemäß anstiegen. Eine alleinige parasympathische
Aktivierung erfolgte über eine Sauerstoffgabe (Deaktivierung im Aortenbogen lokalisierter
Chemorezeptoren). Dabei sank die Herzfrequenz erwartungsgemäß ab. Der Anstieg der
parasympathischen Parameter der HRV blieb jedoch aus. Der Cold Face Test (CFT)
(Kälteapplikation im Gesicht im Bereich der Trigeminusäste) ermöglichte eine simultane
Aktivierung von Sympathikus und Parasympathikus. Anstelle eines Abfalls der
Herzfrequenz zeigte sich hier ein paradoxer Herzfrequenzanstieg bei erwartetem
Blutdruckanstieg. Die parasympathischen Parameter der HRV stiegen in Analogie zur
alleinigen parasympathischen Aktivierung nicht an. Der paradoxe Herzfrequenzanstieg,
sowie der fehlende Anstieg der HRV zeigten sich unabhängig von einer pathologischen
phasischen Ruheaktivität des Parasympathikus im tiefen Atemtest, aktiven Stehtest, sowie
bei der spontanen Baroreflexsensitivität. Zusammengefasst zeigte sich bei Patienten mit
VHF eine eingeschränkte Aktivierungsfähigkeit des Parasympathikus. Diese bestand
unabhängig von der Ruheaktivität des Parasympathikus und zeigte sich insbesondere
während einer simultanen Aktivierung von Sympathikus und Parasympathikus. Somit stellt
der CFT einen potentiell einfachen und nicht invasiven klinischen Test zur Beurteilung
einer autonomen Fehlregulation bei Patienten mit VHF dar.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:29.09.2015
Dateien geändert am:29.09.2015
Promotionsantrag am:17.07.2014
Datum der Promotion:02.09.2015
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