Dokument: Untersuchungen zur Beurteilung der Knorpelqualität beim humanen Hüftgelenkknorpel durch biochemisch sensitive MRT-Bildgebung und optische Kohärenztomographie (OCT): eine histologisch-kontrollierte in vitro Studie

Titel:Untersuchungen zur Beurteilung der Knorpelqualität beim humanen Hüftgelenkknorpel durch biochemisch sensitive MRT-Bildgebung und optische Kohärenztomographie (OCT): eine histologisch-kontrollierte in vitro Studie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150925-121328-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kurzidem, Sabine [Autor]
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Dateien vom 25.09.2015 / geändert 25.09.2015
Beitragende:Priv.-Doz.Dr. med Zilkens [Gutachter]
Priv.-Doz.Dr. Lanzman [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zusammenfassung
Fragestellung und Ziele: Glykosaminoglykane (GAG) sind als Bestandteile von
Proteoglykanen wichtige Strukturkomponenten der extrazellulären Knorpelmatrix. Ein
Verlust der GAG in frühen und potentiell noch reversiblen Stadien von Arthrose ist bekannt
und kann mithilfe der biochemisch sensitiven delayed Gadolinium Enhanced MRI of
Cartilage (dGEMRIC)-Methode detektiert werden. In der vorliegenden in vitro Studie wurde
erstmals die Reliabilität der dreidimensionalen (3D) Gradientenecho (GRE)-basierten
dGEMRIC-Sequenz untersucht. Des Weiteren wurde anhand der untersuchten Präparate eine
histologische Validierungsstudie der optischen Kohärenztomographie (OCT) durchgeführt.
Methodik: Zur Untersuchung wurden 21 Hüftköpfe von 21 Patienten (7 Männer, 14 Frauen)
herangezogen, die mit einer Totalendoprothese zur Behandlung einer symptomatischen
Koxarthrose versorgt wurden. Evaluiert wurde der Knorpelzustand von 8 rechten und 13
linken Hüftköpfen mittels MRT, OCT und Histologie. Das Durchschnittsalter der Patienten
lag bei 60,9 ± 9,6 Jahren, bei einer Altersspanne von 37,6 - 77,3 Jahren. Eine ca. 2 cm2
weitgehend intakte Knorpelregion wurde mit 4 Pins markiert, um eine Zuordnung der
multiplanaren MRT-Reformate mit den entsprechenden histologischen Gewebepräparaten zu
ermöglichen. Die MRT-Bildgebung wurde an einem 3 Tesla MRT-Gerät mit einer 3D Double
Echo Steady State (DESS)-Sequenz für die morphologische Beurteilung und einer 3D
Volumetric Interpolated Breathold Examination (VIBE)-Sequenz für das T1Gd-Mapping
angefertigt. Die histologischen Präparate wurden anhand des Mankin-Scores ausgewertet.
Anschließend wurden die Befunde aus Mankin-Score gesamt, Grad der Toluidin-Färbung
(sensitiv für den GAG-Gehalt) und modifiziertem Mankin-Score (einem
Klassifikationssystem aus 4 Untergruppen der Knorpelschädigung) mit der MRTDatenerhebung
korreliert. Ergänzend wurden die OCT-Aufnahmen nach den Kriterien von
Bear et al. ausgewertet und die ermittelten OCT-Grade ebenfalls auf eine Korrelation mit dem
Mankin-Score (Mankin-Score gesamt und Sub-Score Struktur) untersucht. Zudem wurde die
Intra- und Inter-Beobachter-Reproduzierbarkeit durch den Intra-Klassen-
Korrelationskoeffizienten (ICC) berechnet.
Ergebnisse und Diskussion: Der Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman zeigte eine
statistisch signifikante Korrelation zwischen T1Gd-Mapping und histologischer Analyse in
allen Kategorien, einschließlich Mankin-Score gesamt (r-Wert = -0,658; p-Wert ≤ 0,001),
Toluidin-Färbung (r = -0,802; p < 0,001) und modifiziertem Mankin-Score (r = -0,716; p <
0,001). Auch die Korrelation zwischen der morphologischen MRT-Bildgebung und der
histopathologischen Knorpelbeurteilung war statistisch signifikant, wenn auch weniger
deutlich im Vergleich zur biochemisch sensitiven MRT-Bildgebung (r-Werte im Bereich von
-0,411 bis 0,525; p-Werte < 0,001). Die Korrelation der OCT-Grade mit dem Mankin-Score
(Korrelationskoeffizient nach Spearman = 0,742 [Mankin gesamt] und 0,656 [Sub-Score
Struktur]; p < 0,001) zeigte signifikante Unterschiede zwischen dem histologischen Score und
den verschiedenen OCT-Graden der Knorpeldegeneration (p < 0,001). Die Intra- (ICC =
0,930) und Inter-Beobachter-Reliabilität (ICC = 0,933) war hoch (p < 0,001). Es sind weitere
Studien nötig, um die Anwendbarkeit im praktischen Klinikalltag zu konkretisieren.
Schlussfolgerung: Die GRE-basierte dGEMRIC-Methode zeichnet sich durch kurze
Akquisitionszeiten, eine hohe Bildauflösung und die Möglichkeit der 3D biochemisch
sensitiven MRT-Bildgebung aus. Anhand der vorliegenden Arbeit wurde erstmals die
Reliabilität der GRE-basierten dGEMRIC-Technik validiert. Ergänzend wurde das OCTVerfahren
erstmals validiert.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:25.09.2015
Dateien geändert am:25.09.2015
Promotionsantrag am:05.10.2011
Datum der Promotion:17.09.2015
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