Dokument: Veränderungen der Lymphozytensubpopulationen im Blut bei Patienten mit Morbus Hodgkin - Verlaufsbeobachtung - Patientendaten der Medizinischen Klinik II des St. Johannes-Hospitals Duisburg-Hamborn von Juni1992 bis Dezember 1997

Titel:Veränderungen der Lymphozytensubpopulationen im Blut bei Patienten mit Morbus Hodgkin - Verlaufsbeobachtung - Patientendaten der Medizinischen Klinik II des St. Johannes-Hospitals Duisburg-Hamborn von Juni1992 bis Dezember 1997
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101130-104019-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Jendrosch, Sabine [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Westerhausen, Martin [Gutachter]
Prof. Dr. Haas, Rainer [Gutachter]
Stichwörter:Hodgkin, Lymphozytensubpopulationen, B-Lymphozyten,T4-Lymphozyten, T8-Lymphozyten
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Einleitung: Bei sporadischen Bestimmungen der Lymphozytensubpopulationen im Blut von Patienten mit Morbus Hodgkin fiel auf, dass im Stadium der Vollremission die B-Zellen erhöht waren. Bei Eintritt eines Rezidivs zeigten sich dagegen subnormale Werte.
Da nach dem heutigen Wissensstand das Hodgkin-Lymphom zumeist ein Tumor der B-Zellreihe ist, sind Veränderungen der B-Lymphozyten von besonderem Interesse. So stellte sich die Frage, ob diese Veränderungen signifikant sind und ob ein Zusammenhang besteht zwischen Aktivität des Hodgkin-Lymphoms und den Veränderungen der Lymphozytensubpopulationen. Mögliche Einflüsse durch therapeutische Maßnahmen oder durch Sekundärprozesse (z.B. Zweitneoplasien, Gravidität) sollten dabei berücksichtigt werden.

Darstellung der Methode: In einem ersten Arbeitsgang wurde untersucht, ob die oben genannten Veränderungen für Patienten mit Morbus Hodgkin spezifisch sind. Es wurde bei 67 Patienten von Juni 1992 bis November 1995 eine Datenbank erstellt, in der die relative Zahl der B-Lymphozyten und die Ratio T4/T8 zum Zeitpunkt der Erstdiagnose und während der Vollremission aufgenommen wurden. Als Vergleichsgruppe dienten 86 Patienten mit hoch malignem Non-Hodgkin-Lymphom und 112 Patienten mit soliden Karzinomen.
Nachdem sich eine Signifikanz abgezeichnet hatte, wurde das Patientenkollektiv bis Dezember 1997 auf 75 Patienten mit Morbus Hodgkin erweitert. Bei diesen Patienten wurden die Lymphozytensubpopulationen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, in Abhängigkeit vom Stadium, nach Therapiemaßnahmen, während der Remission, bei Eintritt eines Rezidivs, bei Progredienz der Erkrankung und bei Eintritt von Sekundärprozessen untersucht. Als Kontrollgruppe dienten jetzt 13 gesunde Probanden.

Ergebnisse: Im Vergleich mit Patienten der Malignomgruppen zeigte sich zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei Ersterkrankung keine signifikante Verminderung der B-Lymphozyten. Bei Berücksichtigung der unterschiedlichen Stadien stellte sich jedoch eine signifikante Verminderung der B- und T4-Lymphozyten ab Stadium II heraus. Die T8-Lymphozyten waren prozentual erhöht, jedoch ohne Signifikanz.
Bei Vollremission lag, verglichen mit den Kontrollgruppen, eine signifikante Erhöhung der B-Lymphozyten vor; die Ratio T4/T8 hingegen war vermindert. Bereits im ersten Jahr der Vollremission stiegen die B-Lymphozyten prozentual signifikant an, im zweiten Jahr folgten die Absolutwerte. Diese signifikante Erhöhung blieb über 10 Jahre in Vollremission bestehen. Die T4-Lymphozyten waren bei Remission über 10 Jahre hinaus prozentual signifikant vermindert, absolut über fünf Jahre. Die T8-Lymphozyten waren immer prozentual erhöht, zeigten aber keinen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe.
Im Fall eines Rezidivs war die absolute Zahl der B-Zellen signifikant vermindert, bei Progression auch die prozentualen Werte. Die T4-Zellen wiesen im Gegensatz zu den T8-Zellen durchgängig eine signifikante Verminderung auf.
Bei Eintritt einer Zweitneoplasie gab es keine eindeutige Verminderung der B- und T8-Zellen, nur die T4-Zellen lagen signifikant unter dem Normbereich.
Bei einer Schwangerschaft entsprach das Verhältnis der Subgruppen dem der Patienten in Vollremission.

Schlussfolgerung: Da die B-Lymphozyten im Zustand der stabilen Remission von Hodgkin-Patienten signifikant erhöht, bei florider Erkrankung vermindert sind, können daraus klinische Rückschlüsse gezogen werden.
Da die T4-Zellen sowohl bei Aktivität der Erkrankung als auch bei Remission vermindert sind, ist ihre Aussagekraft geringer. Die T8-Lymphozyten weisen wenig Veränderungen gegenüber den Kontrollgruppen auf.
Bei den Verlaufskontrollen der Patienten mit Morbus Hodgkin sollten die krankheitsspezifischen Veränderungen der Lymphozytensubpopulationen in die Beurteilung einbezogen werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:14.12.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:28.04.2006
Datum der Promotion:28.04.2006
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