Dokument: Untersuchungen zum Einfluss der tiefen Hirnstimulation auf die Impulskontrolle bei Patienten mit Morbus Parkinson
Titel: | Untersuchungen zum Einfluss der tiefen Hirnstimulation auf die Impulskontrolle bei Patienten mit Morbus Parkinson | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=35575 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20150923-130022-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | wielenberg, birgit [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schnitzler, Alfons [Gutachter] Prof. Dr. med. Amunts, Katrin [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Bei an Morbus Parkinson erkrankten Patienten treten im Vergleich zu der Normalbevölkerung im Rahmen des Krankheitsverlaufes häufiger psychiatrische Auffälligkeiten in Form von Impulskontrollstörungen auf.
Durch die Einnahme von Dopaminersatzpräparaten insbesondere von Dopaminagonisten ist die Prävalenz nochmals erhöht. Die tiefe Hirnstimulation ist ein erfolgreiches Verfahren zur Behandlung der motorischen Symptome des Morbus Parkinson und durch den Einsatz dieses Verfahrens können oftmals die täglichen Medikamentendosen vermindert werden. Sehr wenig ist jedoch über die Wirkung der tiefen Hirnstimulation auf die Impulskontrolle bei Patienten mit Morbus Parkinson bekannt. Es gibt Hinweise dafür, dass die tiefe Hirnstimulation die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Impulskontrollstörungen erhöht aber auf der anderen Seite auch Berichte vom Sistieren der Impulskontrollstörungen durch die tiefe Hirnstimulation. Mit Hilfe eines experimentellen Spielparadigmas, was auf der Basis des Loss chasing beruht wurden 22 Probanden in zwei Durchgängen je einmal ohne und mit tiefer Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus auf Veränderungen im Spielverhalten untersucht. Als Loss chasing bezeichnet man die Bereitschaft und den Drang nach einem stattgehabten Verlust ein erneutes Risiko einzugehen um den Verlust wieder auszugleichen und noch weitere Gewinne zu erzielen. Loss chasing ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung von pathologischem Spielverhalten einer Form von Impulskontrollstörungen. Weiterhin wurde in einem semistrukturierten Interview nach Hinweisen für andere Formen von Impulskontrollstörungen gesucht. Es zeigten sich in der Untersuchung keine eindeutigen negativen Effekte auf das Spielverhalten abhängig von der tiefen Hirnstimulation. In den weiteren explorativen Untersuchungen fanden sich jedoch Hinweise, dass bestimmte Konstellationen für einen erhöhten Effekt der tiefen Hirnstimulation auf die Impulskontrolle prädisponieren. Insbesondere die zeitliche Dauer der kontinuierlichen Stimulation schient bedeutet für die Auswirkung der tiefen Hirnstimulation zu sein. So zeigte sich, dass eine erst kürzlich begonnene Stimulation zu einem vermehrten Spielverhalten führt, wohingegen eine langfristige Stimulation weniger Einfluss ausübt. Dies könnte auf einen Gewöhnungseffekt hinweisen. In dem semistrukturierten Interview fanden sich bei mehreren Probanden Hinweise auf Veränderungen der Impulskontrolle in alltäglichen Bereichen. Diese gingen immer mit sozialen Konsequenzen einher. Eine Zuordnung zu dem Auftreten des Verhaltens und dem Beginn der tiefen Hirnstimulation war jedoch in diesen Fällen nicht möglich. Weitere Untersuchungen der prädisponierenden Faktoren für die Entwicklung von Impulskontrollstörungen insbesondere im Zusammenhang mit der tiefen Hirnstimulation wären wünschenswert. Festzuhalten bleibt, dass Impulskontrollstörungen durch die damit verbundenen sozialen Konsequenzen die Lebensqualität vermindern. Die tiefe Hirnstimulation führt jedoch nicht zwangsläufig zu einer geminderten Impulskontrolle. Es bedarf daher der Aufmerksamkeit und des Wissens der behandelnden Ärzte, um Patienten aufzuklären und Betroffene frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 23.09.2015 | |||||||
Dateien geändert am: | 23.09.2015 | |||||||
Promotionsantrag am: | 23.04.2014 | |||||||
Datum der Promotion: | 08.09.2015 |