Dokument: Zytotoxizität von organischen Gold(I)-Komplexen in Krebszellen

Titel:Zytotoxizität von organischen Gold(I)-Komplexen in Krebszellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150924-101532-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Josch, Sonja [Autor]
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Dateien vom 19.09.2015 / geändert 19.09.2015
Beitragende:Prof. Dr. Wätjen, Wim [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Wesselborg, Sebastian [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Da Krebs weltweit eine der führenden Todesursachen darstellt und Resistenzen und toxische Nebenwirkungen die Effektivität vorhandener Zytostatika reduzieren, ist man auf der Suche nach neuen Substanzen gegen Krebs. Goldverbindungen sind schon seit mehreren tausend Jahren bekannt und wurden zu den unterschiedlichsten Zwecken eingesetzt, bis sie schließlich in den 1980er Jahren in verschiedenen Tumorzelllinien auf ihr zytotoxisches Potenzial hin untersucht wurden, mit vielversprechendem Ausgang.
Im Rahmen dieser Arbeit sind zehn organische Gold(I)-Komplexe, davon fünf Diphosphane und fünf N-heterozyklische Carbene, auf ihre Toxizität in Krebszellen untersucht worden, welche im Institut für Anorganische Chemie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf von der Arbeitsgruppe PD Peter C. Kunz synthetisiert und institutsintern mit CW bezeichnet wurden.
Von den zehn untersuchten Substanzen erwiesen sich CW143 und CW35 bis zu 72 h Inkubation mit 50 µM als nicht toxisch in Rattenhepatomzellen H4IIE und Rattengliomzellen C6. In beiden Zelllinien zeigte CW55 nur eine geringe Toxizität.
Die übrigen Substanzen wurden genauer untersucht hinsichtlich ihres apoptotischen Potenzials. Das Diphosphan CW60 induzierte Apoptosen in H4IIE sowohl nach 24 h als auch nach 48 h Inkubation, welches sich an einer Zunahme der Chromatinkondensation und weiteren charakteristischen Kernveränderungen am Fluoreszenzmikroskop (Life-Dead-Assay), einer DNA-Fragmentierung (DNA-Leiter) und an einem Anstieg der Caspaseaktivität (ApoONE-Assay) zeigte. Bei CW90 war nach 48 h Inkubation für 25 µm im ApoONE-Assay ein signifikanter Anstieg der Fluoreszenz zu erkennen, welcher als Nachweis apoptotischer Zellen gilt. CW165 zeigte keinen signifikanten Effekt bis zu 10 µM nach 24 h und 48 h in allen apoptosenachweisenden Methoden. Die Carbene CW104 und CW109 lösten bei jeweils unterschiedlichen Konzentrationen und Inkubationszeiten Apoptosen aus (Life-Dead-Assay, DNA-Leiter und ApoONE-Assay). CW171a erwies sich nach 24 h Inkubation im Life-Dead-Assay bei 2,5 µM und im LDH-Assay bei 1µM in H4IIE als primär nekrotisch. Apoptosen konnten für CW171a nicht nachgewiesen werden. Alle nachweislich apoptotisch wirkenden Substanzen erzeugten in H4IIE weder DNA-Strangbrüche (Comet-Assay) noch radikale Sauerstoffspezies (DCF-Assay). Die Zellzyklusanalyse in H4IIE ergab, dass 5 µM von CW60 und jeweils 10 µM von CW104 und CW109 einen Zellzyklusarrest in der G2/M-Phase bewirken können. Eine eindeutige Beeinflussung eines der untersuchten Signalwege (PI3K/Akt; Nrf2; ERK; JNK) konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Laut Literatur könnte möglicherweise eine Schädigung der Mitochondrien als Auslöser apoptotischer Vorgänge in Betracht kommen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:24.09.2015
Dateien geändert am:24.09.2015
Promotionsantrag am:09.09.2014
Datum der Promotion:09.09.2015
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