Dokument: WIRKUNG DES NEUEN KLASSE III-ANTIARRHYTHMIKUMS IBUTILIDE AUF AKTIONSPOTENTIALE DES MEERSCHWEINCHENPAPILLARMUSKELS
Titel: | WIRKUNG DES NEUEN KLASSE III-ANTIARRHYTHMIKUMS IBUTILIDE AUF AKTIONSPOTENTIALE DES MEERSCHWEINCHENPAPILLARMUSKELS | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3555 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20101130-103549-6 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Koudmani, Dima Christine [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Dr. Borchard, Ulrich [Gutachter] Prof. Dr. Thämer, Volker [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Ibutilide, Elektrophysiologie, Antiarrhythmikum, Kaliumkanalblocker, Klasse 3, Aktionspotential, Meerschweinchenpapillarmuskel, Kalziumkanalblocker, IKr, Vorhofflatternantiarrhythmic, Potassiumchannelblocker, atrial flutter, atrial fibrillation, calciumchannel, potassiumchannel, papillary muscle, action potential, | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Wirkung der Substanz Ibutilide auf Aktionspotentiale des isolierten, superfundierten Meerschweinchenpapillarmuskels wurde anhand von intrazellulären Ableitungen mit Glasmikroelektroden untersucht. Unter Normalbedingungen ([K+]o = 4.7 mmol/l, Reizfrequenz: 1 Hz) wurde bei Konzentrationen bis zu 1.10-6 mol/l die Aktionspotentialdauer auf 90 % Repolarisationsniveau (APD 90) stetig erhöht, was auf einen Kaliumkanal-blockierenden Effekt von Ibutilide hinweist. Wurde die Konzentration auf 1.10-5 mol/l gesteigert, so war eine Verminderung der APD 90 auf 89.8 ± 5.5 % der Kontrolle zu verzeichnen. Die maximale Anstiegssteilheit des Aktionspotentials dV/dtmax (Vmax) veränderte sich nur geringfügig, was darauf hinweist, dass die Substanz keinen wesentlichen Effekt auf die Natriumkanäle hat. Dies gilt auch für Vmax am teildepolarisierten Gewebe ([K+]o = 8 mmol/l). Die isometrische Kontraktionskraft Fc stieg bei einer Konzentration von 1.10-8 mol/l auf 111.3 ± 5.1 % der Kontrolle an. Bei der Konzentration von 1.10-5 mol/l sank sie allerdings auf 41.6 ± 2.3 % der Kontrolle ab. Die Zunahme von Fc ist auf die APD-Zunahme mit Verlängerung des Kalziumeinstroms während der Plateauphase zurückzuführen. Die Abnahme von Fc und die Verkürzung des Aktionspotentials (Abnahme der APD 90) bei hohen Konzentrationen lassen sich mit der kalziumantagonistischen Wirkung von Ibutilide erklären. Am depolarisierten Papillarmuskel (slow response-Bedingungen: [K+]o = 27 mmol/l, Reizfrequenz: 0.17 Hz) führte die Substanz Ibutilide zu einer deutlichen Erhöhung der APD 30 und APD 90. Das Maximum wurde bei einer Konzentration von 1.10-6 mol/l erreicht, bei der ein Wert von 141.1 ± 15.2 % der Kontrolle zu beobachten war. Der Parameter Vmax wurde im gesamten Konzentrationsbereich vermindert (bei 1.10-8 mol/l auf 96.2 ± 3 % der Kontrolle, bei 1.10-5 mol/l auf 88.6 ± 5.5 % der Kontrolle). Die isometrische Kontraktionskraft Fc nahm zunächst bis 1.10-7 mol/l zu (auf 112.5 ± 12.5 % der Kontrolle) und bei höheren Konzentrationen wieder ab (bei 1.10-5 mol/l auf 86.3 ± 19.6 %). Diese Ergebnisse lassen sich darauf zurückführen, dass Ibutilide bereits in niedrigen Konzentrationen Kaliumkanäle und in hohen Konzentrationen zusätzlich Kalziumkanäle blockiert. Für das Vorliegen einer positiven use-dependence am Kalziumkanal sprechen vor allem die Ergebnisse der Frequenzversuche am depolarisierten Papillarmuskel (slow response-Bedingungen, [K+]o = 27 mmol/l). Der kalziumantagonistische Effekt (Verringerung von Vmax), wurde bei Erhöhung der Frequenz verstärkt. Andererseits kann für den Kaliumkanal-blockierenden Effekt das Vorliegen einer Frequenzabhängigkeit (z. B. einer reverse use-dependence) weitgehend ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse der Post-Pause-Versuche zeigen, dass die Substanz teilweise an Kanälen im Ruhezustand bindet (partieller rested-state-block). Dies lässt sich hauptsächlich für die Kaliumkanalblockade beobachten. Der kalziumantagonistische Effekt unterliegt einer positiven use-dependence. Die Auswaschversuche zeigen, dass der Substanzeffekt von Ibutilide nur sehr langsam reversibel ist. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 11.12.2006 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 04.12.2006 | |||||||
Datum der Promotion: | 04.12.2006 |