Dokument: Der Stellenwert der Immunhistochemie und Mikrosatellitenanalyse als Prescreeningverfahren zur Identifikation von Mutationen bei Hereditary Nonpolyposis Colorectal Cancer (HNPCC)

Titel:Der Stellenwert der Immunhistochemie und Mikrosatellitenanalyse als Prescreeningverfahren zur Identifikation von Mutationen bei Hereditary Nonpolyposis Colorectal Cancer (HNPCC)
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101130-102133-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Vossen-Holzenkamp, Sandra [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Möslein-Wagner, Gabriela [Gutachter]
Prof. Dr. Poremba, Christopher [Gutachter]
Stichwörter:HNPCC, Prescreening, Immunhistochemie, Mikrosatelliten, Mutationsanalyse
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zielsetzung:
HNPCC (hereditary non-polyposis colorectal cancer) ist eines der häufigsten Karzinomprädispositionssyndrome, die einer molekulargenetischen Diagnostik zugänglich sind. Mutationsträger profitieren von der Kenntnis ihres Status, weil durch geeignete Früherkennungsprogramme Vorstufen oder Frühkarzinome erkannt und geheilt werden können. So muss es Ziel sein, bei hinreichendem klinischen Verdacht, eine möglichst kosten- und zeiteffiziente Mutationsdetektion durchzuführen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Stellenwert der Untersuchung der Mikrosatelliteninstabilität (MSI) und der immuhistochemischen Untersuchungen (IHC) für hMLH1, hMSH2 und hMSH6 als Prescreeningverfahren vor DGGE (Denaturing Gradient Gel Electrophoresis) und Sequenzanalyse in der Mutationssuche zu evaluieren.

Material und Methoden:
Die Studie schloss 69 Patienten ein, die den strengen Amsterdam-I-oder II-Kriterien genügten. Es wurde bei allen Patienten eine Sequenzanalyse durchgeführt. Als Prescreeningverfahren dienten die Mikrosatelliteninstabilität am Paraffin-eingebetteten Tumormaterial und die Immunhistochemie. Als Marker fand das „Bethesdapanel“ Verwendung. Immunhistochemisch wurden die Proteinprodukte von hMLH1, hMSH2 und hMSH6 entsprechend dem Protokoll der ICG-HNPCC (International Collaborative Group of HNPCC) untersucht. Unabhängig von MSI und IHC erfolgte die DGGE-Untersuchung für alle drei Genorte. Bei Verdacht einer Mutation in der DGGE folgte die direkte Sequenzanalyse als geforderter Goldstandard. Zusätzlich wurde ein Southern Blot durchgeführt, um Exonverluste nachweisen zu können.

Ergebnisse:
Von den 69 Patienten lag von 51 Patienten Tumormaterial zur Untersuchung von MSI und zur immunhistochemischen Färbung vor.
In der Mikrosatellitenanalyse waren 28/42 (67%) der Tumore hochinstabil. Veränderungen der Proteinexpression waren in 25/50 (50 %) Tumoren nachweisbar. In allen Fällen, in denen eine veränderte Proteinexpression vorlag, lag auch ein hochinstabiler Mikrosatellitenstatus vor. Ebenso gilt, dass für keinen mikrosatellitenstabilen Tumor eine veränderte Proteinexpression gezeigt werden konnte.
In der Sequenzanalyse mit DGGE und direkter Sequenzierung von 69 Patienten wurden in 35 Patienten 41 Sequenzveränderungen gefunden. 20 Mutationen sind als pathogen und 8 als unklar pathogen identifiziert worden. Die Southern Blot Untersuchung wurde an 48 Patienten durchgeführt. Es wurden 5 genomische Deletionen nachgewiesen.
Die Immunhistochemie und die Mikrosatellitenanalyse konnten alle pathogenen Mutationen sicher erfassen, wenn sie konsequent angewandt wurden und auswertbar waren.

Fazit:
Immunhistochemie und Mikrosatellitenanalyse konnten als Prescreeningverfahren an einer großen Anzahl von HNPCC-Patienten (n=69) nach Amsterdamer Kriterien durchgeführt werden. Alle Tumore, die eine veränderte Proteinexpression aufwiesen, waren mikrosatelliteninstabil. Sowohl die Mikrosatellitenanalyse als auch die Immunhistochemie wiesen in dieser Untersuchung sicher auf das Vorliegen einer pathogenen Mutation hin.
Diese Arbeit belegt, dass es zur Effizienzsteigerung gerechtfertigt ist, zunächst die Immunhistochemie als Prescreeningverfahren als einfacheres, billigeres und sicheres Verfahren anzuwenden. Zusätzlich bietet die Immunhistochemie die Möglichkeit, die weitere Mutationsanalyse mittels DGGE und Sequenzanalyse auf einen Genort zu beschränken. Alle Karzinome von Patienten, die eine besondere Risikokonstellation aufweisen wie junges Alter (< 50 Jahre), syn- oder metachrone Karzinome oder eine familiäre Häufung sollten immunhistochemisch untersucht werden. Zusätzlich ist bei Patienten, die aus Familien stammen, die den Amsterdamer Kriterien genügen, und ein normales Färbeergebnis in der Immunhistochemie zeigen, es gerechtfertigt, eine Mikrosatellitenanalyse anzuschließen. Es wurde ein Flow Chart zur Anwendung der Prescreeningmethoden entwickelt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:13.11.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:07.11.2006
Datum der Promotion:07.11.2006
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