Dokument: Die zahnmedizinische Betreuung von Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen im Kreis Neuss
Titel: | Die zahnmedizinische Betreuung von Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen im Kreis Neuss | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3497 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20061015-001497-4 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Miermann, Veronika [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Hugger, Alfons [Gutachter] Prof. Dr. Dr. Meyer, Ulrich [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Alterszahnheilkunde, Gerostomatologie | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Abstract Die zahnmedizinische Betreuung von Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen im Kreis Neuss Vorgelegt von Veronika Miermann In der vorliegenden Arbeit sollte die zahnmedizinische Situation von Bewohnern der Alten- und Pflegeheime im Kreis Neuss analysiert werden. Der Kenntnisstand der Heim- und Pflegedienstleitungen über den oralen Zustand der betreuten Senioren sollte neben den Obliegenheiten und Kontrollen der Zahnpflege bei den Senioren abgeklärt werden. Weiterhin sollte die Durchführung von ärztlichen und zahnärztlichen Aufnahme- und Routineuntersuchungen erfasst werden, und Veranlassungen und Durchführungen von zahnmedizinischen Untersuchungen wurden erfragt. Verbesserungsvorschläge konnten gemacht werden, und das Interesse an einer möglichen Zusammenarbeit im Hinblick auf die zahnmedizinische Studentenausbildung wurde abgeklärt. Die notwendigen persönlichen Befragungen fanden im Jahr 2002 in 17 der 34 Alten- und Pflegeheime mit den Heim- und Pflegedienstleitungen im Kreis Neuss statt. In den befragten Seniorenwohnheimen fand nur in 17,7% (3) der Heime eine allgemeinmedizinische Eintrittsuntersuchung statt, zahnmedizinische Eintrittsuntersuchungen gab es nicht. Eine regelmäßige zahnärztliche Routinekontrolle erfolgte in 70,8% (12) der Heime, allerdings nur bei 17,7% (3) in dem gewünschten halbjährlichen Rhythmus. Die Zahnpflege oblag durchweg dem Pflegepersonal, in 64,9% (11) der Fälle war das Pflegepersonal in zahnmedizinischen Pflegemethoden geschult. Für zahnärztliche Behandlungen gab es nur in 5,9% (1) der Heime ein vorgesehenes Zimmer. Den oralen Gesundheitszustand der Senioren beurteilten 23,6% (4) der Befragten als gut und 59,0% (10) als befriedigend. In 64,9% (11) der Heime seien die Senioren mit ihren Zähnen oder dem Zahnersatz mäßig zufrieden und in 29,5% (5) der befragten Heime seien die Senioren gut zufrieden. Laut den Befragten beeinflusst das orale Wohlbefinden die Senioren in 35,4% (6) sehr stark und in 47,2% (7) stark. 100% (17) der Heim- und Pflegedienstleitungen wünschten eine Unterstützung bei der Zahnpflege der Senioren durch geschultes Prophylaxepersonal. 35,4% (6) des Personals seien im Hinblick auf zahnmedizinische Aspekte bei Älteren geschult. Als Verbesserungsvorschläge wurden unter anderem die Bekanntgabe von Zahnärzten, die Heim- und Hausbesuche durchführen und die Behandlungsmöglichkeit von rollstuhlabhängigen Patienten in jeder Zahnarztpraxis ebenso gewünscht, wie die Möglichkeit von zahnmedizinischer Behandlung in den Heimen besonders bei Notfällen. Während die lange geforderte Verbesserungsbedürftigkeit der oralen Situation der Senioren offensichtlich vermehrt Berücksichtigung in den Heimen findet und sich in der verbesserten Ausbildung des Pflegepersonals niederschlägt, entspricht die derzeitige orale Versorgung der Senioren im Kreis Neuss immer noch nicht den Anforderungen der modernen, prophylaxeorientierten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Im Hinblick auf die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2020 wird deutlich, dass sowohl im Kreis Neuss, wie auch deutschlandweit, die Zahl der über 60-Jährigen in den nächsten Jahren als einzige Altersgruppe stetig ansteigen wird. Absoluter Umfang sowie relativer Anteil der über 60-Jährigen werden zunehmen. Ebenfalls wird der Bedarf an zahnärztlicher Betreuung an Umfang gewinnen. In Zukunft werden jedoch weniger Totalprothesen und mehr kombinierter Zahnersatz das Bild der zahnärztlichen Prothetik prägen. Deutlich wurde das Problem der mangelnden Kommunikation. Sowohl Zahnärzte als auch Heim- und Pflegedienstleitungen fordern eine Verbesserung des oralen Zustands bei den Senioren. Die Schaffung einer regionalen Organisation als Vermittlungsplattform zwischen Zahnärzten, Prophylaxehelferinnen und Heim- und Pflegedienstleitungen erscheint sinnvoll. Auch zahnärztliche Patenschaften wären denkbar. Die Entwicklung einer solchen Kommunikationsplattform sollte für den Verbund Nordrhein zeitnah angestrebt werden, um weiterhin die orale Situation der Senioren verbessern zu können. Referent: Prof. Dr. A. Hugger | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 15.10.2006 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 18.09.2006 | |||||||
Datum der Promotion: | 18.09.2006 |