Dokument: Langzeitresultate und subjektive Erfolgswahrnehmung
nach Hornhauttransplantation

Titel:Langzeitresultate und subjektive Erfolgswahrnehmung
nach Hornhauttransplantation
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3476
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060815-001476-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schindler, Axel [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Sundmacher, Rainer [Gutachter]
Prof. Dr. Bier, Henning [Gutachter]
Stichwörter:Hornhauttransplantation, Keratoplastik, Zufriedenheit, Langzeitresultate, subjektiv
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund:
Über den Gewinn an Lebensqualität und die subjektiv eingeschätzte Verbesserung des Sehvermögens nach einer perforierenden Keratoplastik (pKP) sind in Deutschland bislang keine systematisch erhobenen Daten bekannt. Gleichwohl ist die Kenntnis der Einflussfaktoren für die Langzeitzufriedenheit im individuellen Beratungsgespräch vor geplanter pKP erforderlich, da das abstoßungsfreie klare Transplantatüberleben nicht allein für die Patientenzufriedenheit verantwortlich sein kann. Ziel unserer Patientenbefragung war daher die Erhebung der Zufriedenheit mit einer pKp sowie eine Analyse der Einflussfaktoren auf eventuelle Unzufriedenheit.
Patienten und Methoden:
Insgesamt wurden in den Jahren 1988 bis 2002 3219 pKps an 2981 Patienten durchgeführt. Diese Patienten wurden mit einem Fragebogen angeschrieben. Die Elemente bezogen sich u.a. auf die subjektiv empfundene Besserung des Sehens, die Art der verwendeten Hilfsmittel zum Sehen, postoperative Missempfindungen und auf die rückblickende Ablehnung der jeweils zuletzt durchgeführten Keratoplastik.
Ergebnisse:
1142 Patienten (60% der erreichbaren Personen) haben den Fragebogen beantwortet. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 3,4 Jahre =1235,4 Tage +/- 1051,83. Die jeweiligen Indikationen waren Fuchs’sche Dystrophie (n=300), Keratokonus (n=257), Hornhautdystrophie (n=170), nicht herpetische Narben (n=89), herpetische Narben (n=131), Limbusstammzellinsuffizienz (n=44) sowie weitere Indikationen (n=151). Eine Besserung des Sehens gaben 742 (66,4%) der Befragten an, 191 (17,1%) bemerkten keine Veränderung, über Verschlechterung des Sehens klagten 185 (16,6%) Patienten, 24 Antworten fehlten.
Die Frage zu einer eventuellen erneuten Transplantationsentscheidung wurde von 1006 Patienten beantwortet. 887 (88,2%) der Patienten würden sich dafür entscheiden, eine Ablehnung war bei 119 (11,9%) Patienten zu verzeichnen. Die Auswertung der augenärztlich erhobenen Daten von 1142 Patienten ergab eine positive objektive Sehänderung (Visus post > Visus prä) bei 955 (83,63%) Patienten und bei 187 (16,37%) Patienten einen schlechteren postoperativen Visus. Signifikante Einflussfaktoren auf eine Ablehnung der pKp waren vor allem das Patientenalter, chronische Missempfindungen, Verschwommensehen und Blendungsempfindlichkeit aber auch mehrfaches Transplantatversagen in der Vorgeschichte und die Abhängigkeit von Kontaktlinsen.
Schlussfolgerung:
Arzt- und Patientenmeinung stimmen bezüglich der Beurteilung eines Keratoplastik – Erfolges nicht überein. Der Arzt beurteilt primär die Klarheit und den Visus, während der Patient an dem für ihn nutzbaren Funktionsgewinn interessiert ist. Die Klarheit des Transplantates bleibt jedoch die wichtigste Vorraussetzung für den Funktionsgewinn neben einer guten Korrigierbarkeit, die wiederum vom Grad und der Art des postoperativen Astigmatismus abhängt. Das Verständnis, das Ausmaß und die Art der präoperativen Aufklärung über spezielle Besonderheiten und zu erwartende Schwierigkeiten modifiziert die Beurteilung des Behandlungserfolges und die Langzeitzufriedenheit des Patienten. Trotzdem kann die Beurteilung bei annähernd gleicher Ausgangslage das eine Mal positiv, das andere Mal negativ ausfallen. Daher ist eine Angleichung der Beurteilung eines Behandlungserfolges zwischen Arzt und Patient überhaupt nur dann zu erreichen, wenn sich der Arzt, vor allem vor geplanter Hochrisikokeratoplastik, noch viel mehr als bisher darauf konzentriert, eine auf die individuellen Schwierigkeiten und Erfolgsaussichten gerichtete ausführliche Aufklärung des Patienten zu betreiben. Die Möglichkeit der Erfordernis von Kontaktlinsen nach pKp sollte dabei im Vorfeld angesprochen werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:15.08.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:30.06.2006
Datum der Promotion:30.06.2006
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