Dokument: Der Effekt von Schlaf auf das Gedächtnis

Titel:Der Effekt von Schlaf auf das Gedächtnis
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060710-001455-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Lahl, Olaf [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Pietrowsky, Reinhard [Gutachter]
Prof. Dr. Stoerig, Petra [Gutachter]
Prof. Dr. Borbely, Alexander [Gutachter]
Stichwörter:Schlaf, Gedächtnis, Retention, Retentionsintervall, Funktion des Schlafes
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibung:Die Frage „Warum schlafen wir?“ kann von der Wissenschaft bislang nicht befriedigend beantwortet werden. Eine der in diesem Zusammenhang viel diskutierten Hypothesen schlägt vor, dass Prozesse der Gedächtnisbildung im Schlaf optimiert werden. Typischerweise zeigen Probanden, die zwischen Erwerb und Abruf eines bestimmten Lernmaterials geschlafen haben, eine bessere Behaltensleistung für die gelernten Inhalte als Probanden, die während des Retentionsintervalls wach blieben. Bislang ist allerdings nicht geklärt, ob dieser verbesserten Gedächtnisleistung tatsächlich ein funktionell bedeutsa-mer Effekt zugrunde liegt, der eine weit reichende und robuste Optimierung unterschiedlicher Funkti-onsbereiche des Gedächtnisses vermittelt. In der vorliegenden Arbeit wurde daher die Wirkung von Schlaf auf das Gedächtnis unter verschiedenen Bedingungen getestet, um Aufschluss über die Reich-weite des Effektes zu erhalten.
In zwei Experimenten wurde geprüft, inwieweit der beschriebene Effekt von (i) circadianen Fak-toren der mit Schlaf einhergehenden Nachtzeit, (ii) von der Art des Abrufs aus dem Langzeitgedächtnis und (iii) der Zeitdauer zwischen Erwerb und Wiedergabe des Lernmaterials abhängt. Zwei weitere Ar-beiten gingen der Frage nach, wie sich Schlaf auf (iv) irrelevante Informationen und (v) Trugerinnerun-gen auswirkt. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass (i) die Nachtzeit allein, unabhängig von Schlaf, zu einer Verbesserung der Behaltensleistung führen kann, (ii) unterschiedliche Methoden des Abrufs kei-nen Einfluss haben, (iii) ein positiver Effekt auf die Behaltensleistung nicht unmittelbar, sondern erst mit zeitlicher Verzögerung einsetzen kann und auch bei der Speicherung (iv) irrelevanter und (v) fal-scher Erinnerungen wirksam sein kann. Im Hinblick auf die Ausgangsfragestellung nach funktionellen Aspekten des Schlaf-Gedächtnis-Effektes sprechen die (i) Auslösbarkeit durch Nachtzeit allein und die (ii) empfindliche Abhängigkeit von der Dauer des Behaltensintervalls sowie die (iv, v) mangelnde Selek-tivität gegenüber unerwünschten Inhalten gegen die Annahme spezifischer Prozesse, die funktionell mit Schlaf in Verbindung stehen.
In einem zusätzlichen Methodenbeitrag wurde das Instrumentarium der kognitiven Schlaffor-schung um ein Programmpaket erweitert, mit dessen Anwendung sich verbale Lernmaterialien für die Anwendung von Messwiederholungsplänen automatisiert generieren lassen, die semantisch unter-schiedlich, aber psycho¬linguistisch äquivalent sind.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie
Dokument erstellt am:10.07.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:28.06.2006
Datum der Promotion:28.06.2006
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