Dokument: Peri- und postoperative Einflussfaktoren auf die 30-Tage-Mortalität nach offenoperativer Behandlung von thorakalen und thorakoabdominellen Aneurysmen

Titel:Peri- und postoperative Einflussfaktoren auf die 30-Tage-Mortalität nach offenoperativer Behandlung von thorakalen und thorakoabdominellen Aneurysmen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150616-103528-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: kouros, Panagiotis [Autor]
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Dateien vom 01.06.2015 / geändert 01.06.2015
Beitragende:Prof. Dr. Sandmann, Wilhelm [Gutachter]
PD Dr. Kindgen-Milles, Detlef [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:734 Patienten mit einem thorakoabdominellen Aneurysma wurden während eines 25-jährigen Zeitraums zwischen 1981 und 2006 in der Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation am Universitätsklinikum Düsseldorf behandelt. Der Eingriff erfolgte offenchirurgisch als Elektiv- oder Notfalloperation. Die Akquisition von Patientendaten in Form von Akten, Protokollen, Arztbriefen und Follow-up-Schreiben erfolgte retrospektiv. Die intraoperative Mortalität betrug 3,5 %, 26 von 734 Patienten sind intraoperativ gestorben. 89 von 734 (12,1 %) der Patienten sind in den ersten 30 postoperativen Tagen gestorben. Der häufigste Grund bei 29 von 89 (32,6 %) der Patienten war eine Koagulopathie und damit verbunden ein Multiorganversagen.
Ziel dieser Dissertation war es, perioperative Einflussfaktoren zu identifizieren, welche die 30 Tage Mortalitäsrate beeinflussen. Aus den Erkenntnissen der in den letzten 25 Jahren durchgeführten Operationen kann eine bessere Vorbereitung und Optimierung von Organfunktionen vor der Operation durchgeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass auch in der Zeitspanne der 25 Jahre die Aortenchirurgie sich wandelte. Früher als inoperabel geltende Patienten werden heute operiert. Die Komplikationsrate und die 30 Tage Mortalitäsrate ist über die Jahrzehnte, angefangen in den 80er Jahren bis heute, zurückgegangen. So veröffentlichte Crawford 1986 als Pioneer der Aortenchirugie Daten von der ersten grossen Fallserie mit 605 TAA-Patienten einer 30 Tage Mortalitäsrate von 8,9% (Crawford et al., 1986), Coselli aus dem gleichen Institut konnte wie erwähnt 2007 eine 5% 30 Tage Mortalitäsrate ausweisen. So dass der offen chirurgische Eingriff eines thorokoabdominellen Aneurysmas trotz der Komplexität als Standardeingriff gilt. Protektive Verfahren und neue Operationstechniken wurden entwickelt, um die Organe wie die Nieren, den Darm und das Rückenmark während des Eingriffes zu schützen.
Als signifikante Einflussfaktoren für die 30-Tage-Mortalität konnten folgende Faktoren identifiziert werden, und zwar die Notfallsituation einer Ruptur, eine präoperativ vorhandene Paraparese sowie eine postoperativ vorhande Paraplegie und das Auftreten von postoperativen gastrointestinalen Komplikationen. Die offenchirurgische Operation ist aktuell die einzige effiziente Möglichkeit, Patienten mit einem thorakoabdominellen Aneurysmata langfristig von einer sicheren Todesfolge zu retten. Die Intra- und 30-Tage-Mortalität machte zusammen 15,6 % aus. Bei den Düsseldorfer Patienten bestand ein 5-Jahres-Überleben von insgesamt 50,6 %. Ziel muss es angesichts der Ergebnisse sein, Patienten elektiv zu operieren und das Ereignis einer Aortenruptur unbedingt zu vermeiden. Die Herzfunktion muss präoperativ optimiert werden, die Gabe von Katecholaminen im postoperativen Verlauf äußerst sorgsam evaluiert werden und gastrointestinale Komplikationen unbedingt vermieden werden. Ferner sollten Patienten mit präoperativ bestehenden neurologischen Ausfälligkeiten genau untersucht werden, da sie in unseren Untersuchungen zu den Hochrisikopatienten gehören. Auf eine postoperative Mobilisierung vor allem der postoperativen Paraplegiker ist zu achten, und mögliche Infektionen früh behandelt werden. Insgesamt sollte eine schnelle Mobilisation aller Patienten angestrebt werden. Der Erfolg von endovaskulären- und Hybridverfahren muss sich in den Langzeitergebnissen zeigen, verglichen mit dem offenchirurgischen Goldstandard. Hier sind zurzeit klare Aussagen schwierig zu treffen, da oft wenige Patientenzahlen verfügbar sind und oft Dissektionen, echte Aneurysmen, ferner thorakale und abdominelle Aneurysmen zusammengefasst werden. Die neuesten Daten aus 2012 und 2013 geben eine 30-Tage-Mortalität zwischen 6,3% und 9,9% an (Clough et al., 2012) (Zhang et al., 2013).
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.06.2015
Dateien geändert am:16.06.2015
Promotionsantrag am:01.03.2014
Datum der Promotion:06.05.2015
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