Dokument: Untersuchungen zur Rolle des Thymus und des peripheren Immunsystems bei der TCDD-vermittelten Immunsuppression

Titel:Untersuchungen zur Rolle des Thymus und des peripheren Immunsystems bei der TCDD-vermittelten Immunsuppression
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060616-001422-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Majora, Marc [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Esser, Charlotte [Gutachter]
Prof. Dr. Wunderlich, Frank [Gutachter]
Stichwörter:Immunsystem, Immuntoxikologie,Thymus, Dioxin, Immunsuppression, Dendritische Zellen
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Exposition mit 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-dioxin (TCDD), dem giftigsten Vertreter der halogenierten aromatischen Kohlenwasserstoffe (HAKs), führt zu einer Schädigung des Immunsystems. Dabei kommt es u.a. zur Entstehung einer allgemeinen Immunsuppression und zur Beeinträchtigung einer Reihe von Prozessen im Thymus einschließlich Proliferation, Differenzierung, Selektion und Emigration. Bisherige Studien konnten nicht eindeutig klären, ob zwischen diesen beiden Phänomenen ein Zusammenhang besteht.
Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wurde die Wirkung von TCDD auf die Differenzierung und Emigration von murinen Thymozyten in der fötalen Thymusorgankultur (FTOC) untersucht. Unter dem Einfluss von TCDD kommt es zu einer Entwicklungsstörung im fötalen Thymus, die zur Anreicherung einer ungewöhnlichen Population von CD44starkCD25int-Zellen (DN1b) unter den CD4−CD8− („doppelt negativen“; DN) -Thymozyten führt, von denen viele den "T-Zell-Rezeptor (TZR) gamma delta" exprimierten und im späteren Kulturverlauf auch den NK-Zell-Marker NK1.1. Die TCDD-induzierte Differenzierungsblockade geht einher mit einer präferentiellen Emigration von DN1b-TZR gamma delta-Zellen. Unabhängig davon, ob die DN-TZR gamma delta-Emigranten TCDD-behandelt oder unbelastet waren, konnten sie die Proliferation von ko-kultivierten aktivierten CD4-T-Zellen infolge ihrer eigenen starken Teilungsaktivität in vitro moderat supprimieren. In neugeborenen Mäusen, die in utero mit TCDD exponiert worden waren, konnte dagegen weder im Thymus noch in der Peripherie eine Zunahme einer solchen Population gefunden werden. Viel mehr zeigten sowohl Lymphozyten als auch Granulozyten in Milz und Blut dieser Tiere eine reduzierte Expression von CD25, was indirekt auf eine TCDD-induzierte Minderung ihrer Immunfunktion schließen lässt.
Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Rolle des Thymus bei der TCDD-vermittelten Suppression der CHS-Reaktion anhand des Mausohrschwellungstests (MEST) untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der Thymus nicht notwendig für die Entstehung der TCDD-induzierten Suppression, dagegen aber scheinbar wichtig für die Prävention einer Suppression dieser Immunantwort ist, da in thymektomierten Mäusen ebenfalls eine verminderte CHS-Reaktion detektiert wurde. Von entscheidender Bedeutung in diesem Zusammenhang ist offenbar, dass TCDD – ebenso wie die Entfernung des Thymus – Antigen-beladene dendritische Zellen (DZs) am Erreichen der drainierenden Lymphknoten (LN) hindert, was dementsprechend zu einer Reduktion der LN-Zellularität und einer verringerten Ohrschwellung führt. Diese Resultate zeigen eine bisher unbekannte Funktion des Thymus und demonstrieren einen neuen Mechanismus, der von großer Bedeutung für die Erklärung der TCDD-induzierten Immunsuppression sein dürfte.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.06.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:27.04.2006
Datum der Promotion:27.04.2006
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