Dokument: Einfluss moderner Immunsuppressiva, ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorblocker und Statine auf die Proliferation von Mesangiumzellen aus einer Rattenzellkultur
Titel: | Einfluss moderner Immunsuppressiva, ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorblocker und Statine auf die Proliferation von Mesangiumzellen aus einer Rattenzellkultur | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3419 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20060608-001419-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Sabuda-Wideman, Danuta [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Grabensee, Bernd [Gutachter] Prof. Dr. Wunderlich, Frank [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Mesangiumzellen, Cyclosporin, FK-506, MPA, PDGF-BB, IL-1ß, Angiotensin II, Ramiprilat, Valsartan, Cerivastatin | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie | |||||||
Beschreibung: | Ziel der vorliegenden Arbeit war eine Erarbeitung molekularer Wirkungsweisen bestimmter in der Therapie der Glomerulonephritis (GN) eingesetzter Pharmaka. Genauer galt es zu untersuchen, ob diese Pharmaka in vitro eine durch verschiedene Agonisten: Fetales Kälberserum (FCS), platelet-derived growth factor-BB (PDGF-BB), Angiotensin II (Ang II) und Interleukin-1ß (IL-1ß) ausgelöste, im Rahmen der Glomerulonephritis pathogene Proliferation von Mesangiumzellen (MZ) beeinflussen können. Untersuchungen der Proliferation (BrdU-Assay, MTT-Test, Zellzahlbestimmung) und der Zytotoxizität (LDH-Test) zeigten, dass nur Mykophenolsäure (MPA), der aktive Metabolit von Mykophenolat-Mofetil (MMF), im Vergleich zu den beiden anderen Immunsuppressiva Cyclosporin A (CyA) und FK 506 im therapeutisch relevanten Bereich die mesangiale Proliferation konzentrationsabhängig (IC 50% = 0,44 - 0,52 µM) und ohne toxische Effekte hemmen konnte. Mittels RT-PCR wurde eine starke signifikante Induktion der immediate early genes (IEGs) c-fos und Egr-1 sowie von PDGF-B auf mRNA-Ebene unter Stimulation mit PDGF-BB festgestellt, und durch Western-Blot-Analyse konnte hier auch eine verstärkte PDGF-B-Proteinexpression nachgewiesen werden. MPA konnte die Expression von c-fos und Egr-1 sowie die Gen- und Proteinexpression von PDGF-B inhibieren. Die Proteinexpression des PDGF-Rezeptors-ß blieb aber unter MPA unverändert. Diese Ergebnisse beweisen, dass die antiproliferative Wirkung von MPA auf MZ partiell ein Resultat der Hemmung der autokrinen Synthese von PDGF-B und der reduzierten Expression von c-fos und Egr-1 sein könnte. Ob diese suppressive Wirkung von MPA ein zusätzlicher Effekt zu der IMPDH-Inhibierung oder des darauf folgenden Guanosinnukleotid-Pool-Abfalls ist, müssten noch weitere Untersuchungen klären. MMF als GN-Therapeutikum ist somit molekular auch in der Frühphase einer entzündlich bedingten Mesangiumproliferation wirksam. Des Weiteren sollte im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht werden, ob Ang II bei MZ eine Hyperplasie oder Hypertrophie auslöst. Unter Ang II (0,1, 1 und 10 µM) wurde eine signifikant erhöhte Proteinzunahme (nach 4 und 7 Tagen) und DNA-Synthese (BrdU-Assay nach 3 und 5 Tagen) bei einer Zellzahlabnahme sowie eine signifikant verstärkte Egr-1-mRNA-Expression (RT-PCR) geme-ssen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Ang II eine Hypertrophie mit einer Endoreduplikation hervorrufen kann. Unter dem Einfluss des ACE-Hemmers Ramiprilat (bis 20 µM) konnten keine Änderungen der Ang II Wirkung festgestellt werden. Die fehlende Reaktion der MZ auf die Behandlung mit Ramiprilat kann gegen ein Vorhandensein eines lokalen Renin Angiotensin Systems (RAS) in den untersuchten Zellen sprechen. Durch eine Behandlung der Zellen mit dem AT1-Rezeptorblocker Valsartan (0,1- 10 µM) konnten die via Ang II vermittelten Effekte signifikant reduziert werden. Diese Befunde sprechen dafür, dass die hypertrophe und Endoreduplikation auslösende Wirkung von Ang II über den AT1-Rezeptor entscheidend vermittelt wird. Diese molekulare Wirkung kann ein Teil der bekannten nephroprotektiven Wirkung der AT1-Rezeptorantagonisten im Rahmen der GN-Therapie sein. Anhand der Analyse der DNA-Synthese im BrdU-Assay und des MTT-Testes wurde gezeigt, dass Cerivastatin, ein Inhibitor der 3-Hydroxy-3-Methylglutaryl-Coenzym-A (HMG-CoA)-Reduktase kon-zentrationsabhängig die Proliferation der mit IL-1ß stimulierten MZ hemmte. Die antiproliferativen Effekte korrelierten mit einer signifikant erhöhten iNOS abhängigen NO-Synthese (Griess-Test) und bis zu einer Konzentration von 0,1 µM lag die Zytotoxizität (LDH-Test) unter 10%. Es wurde festgestellt, dass Cerivastatin per se zu keiner signifikanten iNOS-mRNA/-Proteinexpression (Northern- und Western-Blot-Analyse) und NO-Bildung induzieren kann, sondern potenzierend auf die durch IL-1ß stimulierte iNOS-Expression und NO-Bildung wirkt. Durch eine Koinkubation mit Mevalonat konnte die potenzierende Wirkung von Cerivastatin auf die NO-Synthese revidiert werden. Die verstärkte iNOS-Proteinexpression und NO-Bildung sowie die proliferationshemmende Wirkung von Cerivastatin konnte durch eine Koinkubation mit einem NOS-Inhibitor (LNMMA oder L-NIL) antagonisiert werden. Unter Cerivastatin wurde auch eine erhöhe durch IL-1ß induzierte Cyclooxygenase-2 (COX-2)-Proteinexpression (Western-Blot) und eine COX-2-abhängige Prosta-cyclinsynthese von PGI2 (RIA) gemessen. Eine Koinkubation der Zellen mit Celecoxib, einem selektiven COX-2-Hemmer, resultierte trotz einer vollständigen Prostaglandinsyntheseinhibierung nicht mit einer Aufhebung der antiproliferativen Effekte von Cerivastatin. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Cerivastatin die Proliferation der MZ über einen NO-vermittelten Mechanismus jedoch unabhängig von Prostaglandinsynthese hemmen kann. Cerivastatin hat somit eine direkte, immunmodulatorische Wirkung am Mesangium unter entzündlichen Bedingungen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 08.06.2006 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 27.04.2006 | |||||||
Datum der Promotion: | 27.04.2006 |