Dokument: Interaktionen von mikrobieller Belastung, psychischem Stress und Geschlecht auf entzündliche Reaktionen im Bereich des Parodontiums

Titel:Interaktionen von mikrobieller Belastung, psychischem Stress und Geschlecht auf entzündliche Reaktionen im Bereich des Parodontiums
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060527-001403-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Waschul, Bernd [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Dipl.-Psych. Luettich, Peggy [Gutachter]
Prof. Dr. Herforth, Armin [Gutachter]
Prof. Dr. Lang, Hermann [Gutachter]
Stichwörter:Interleukin 1,Rezeptorantagonist,Parodontitis,Sulkusflüssigkeit,Plaque,Stress,Split-Mouth
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Für Entstehung und Fortschreiten einer Parodontitis spielen die Immunreaktionen des Wirts auf mikrobielle Plaque eine entscheidende Rolle. Dabei steht das Zytokin Interleukin-1β (Il-1β) seit Jahren im Vordergrund der Forschung, weil es maßgeblich verantwortlich zu sein scheint für die entzündliche Destruktion des knöchernen Attachments, die ein Definiens dieser Erkrankung ist. In früheren Studien konnte gezeigt werden, dass die parodontale Il-1β-Reaktion auf mikrobielle Plaque nach einer anhaltenden psychischen Belastung erhöht ist. In der vorliegenden Studie sollte nun untersucht werden, ob eine solche Erhöhung durch eine gleichzeitig erhöhte Freisetzung des endogenen Il-1-Rezeptor-Antagonisten (Il-1ra) kompensiert werden kann. Weiterhin sollte erstmals geprüft werden, ob geschlechtsspezifische Effekte in der Immunreaktion auf mikrobielle Plaque und psychische Belastung zu beobachten sind. 13 Teilnehmer an der Ärztlichen Vorprüfung (7 Männer, 6 Frauen) und 14 Studierende der Medizin ohne aktuelle Prüfungsbelastung (8 Männer, 6 Frauen) unterließen jegliche Art von Mundhygiene in zwei antagonistischen Quadranten für insgesamt 28 Tage (Plaque), während sie in den verbleibenden zwei Quadranten sehr gute Mundhygiene betrieben (Hygiene). Wöchentliche Proben von Sulkusflüssigkeit sowohl von den Plaque-Seiten als auch von den plaquefreien Seiten wurden auf ihre Il-1β und Il-1ra Konzentration hin analysiert.
Innerhalb der Kontrollgruppe zeigt der Vergleich der Quadranten mit und ohne Mundhygiene, dass die durch die Plaqueakkumulation erhöhte Freisetzung von Il-1β nicht durch Il-1ra kompensiert wird (kein signifikanter Haupteffekt und keine Interaktionen auf Il-1ra). In den Quadranten mit Plaqueakkumulation ergeben sich bezüglich Il-1β geschlechtsspezifische Effekte (signifikante Interaktionen Geschlecht x Zeit und Stress x Geschlecht x Zeit). Die größten Il-1β -Freisetzungen zeigen weibliche Examenskandidatinnen, die geringsten wiesen weibliche Kontrollprobandinnen auf. Erneut lassen sich keine entsprechenden Effekte auf die Il-1ra-Freisetzung nachweisen.
Die vorliegende Studie zeigt, dass bei zukünftigen Untersuchungen zur parodontalen Immunreaktion auf mikrobielle Plaque und zu deren Interaktionen mit dem Faktor Stress dem Faktor „Geschlecht“ eine größere Bedeutung zukommen sollte. Ferner konnte die vorliegende Arbeit erneut zeigen, dass Stress Auswirkungen auf die parodontale Immunreaktion haben kann und damit ggf. auch das parodontale Krankheitsgeschehen beeinflussen könnte.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:27.05.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:26.05.2006
Datum der Promotion:26.05.2006
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