Dokument: Niedrige Prävalenz einer paradoxen Thrombozytenaktivierung durch Glykoprotein IIb/IIIa-Inhibitoren

Titel:Niedrige Prävalenz einer paradoxen Thrombozytenaktivierung durch Glykoprotein IIb/IIIa-Inhibitoren
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060518-001398-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Meila, Dan Doru [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:PD Dr. Weber, Artur-Aron [Gutachter]
Prof.Dr. Gödecke [Gutachter]
Stichwörter:Thrombozyten, Polymorphismus, Glykoprotein, Abciximab, Eptifibatid, Tirofiban
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Es werden sowohl Konformationsänderungen der Glykoprotein (GP)IIb/IIIa-Rezeptoren durch GPIIb/IIIa-Inhibitoren als auch paradoxe Thrombozytenaktivierungen durch GPIIb/IIIa-Inhibitoren diskutiert. Bis jetzt ist der Mechanismus für eine Thrombozytenaktivierung durch GPIIb/IIIa-Inhibitoren jedoch unklar. Die Häufigkeit der Thrombozytenaktivierung wurde von anderen Autoren mit 1/30 beschrieben, welche in etwa der gleichen Häufigkeit des Human platelet antigen-1 (HPA-1)-Genotyps b/b entspricht. Damit scheint der HPA-1-Genotyp b/b möglicherweise die Funktion von GPIIb/IIIa-Rezeptoren zu beeinflussen. In dieser Arbeit wurde die Hypothese aufgestellt, wonach der HPA-1-Genotyp möglicherweise an der paradoxen Thrombozytenaktivierung durch GPIIb/IIIa-Inhibitoren beteiligt ist.
In der vorliegenden Arbeit wurden die in vitro-Effekte von Abciximab (1 und 10 mg/ml), Eptifibatid (0,3 und 3 mg/ml) und Tirofiban (3 und 30 nM) auf Thrombozyten von 62 gesunden Blutspendern aus dem Institut für Hämostaseologie und Transfusionsmedizin des Universitätsklinikums Düsseldorf und von 177 Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf untersucht. Hierbei wurde sowohl die basale, als auch die durch 3 mM Adenosin-diphosphat (ADP)-induzierte CD62P-Expression mittels Durchflusszytometrie gemessen.
An allen Teilnehmern dieser Studie erfolgte eine Genotypisierung hinsichtlich des HPA-1-Genotyps mittels GALIOS® und automatisierter Einzelmolekül-Spektroskopie.
Im Vergleich zu der Kontrollgruppe der gesunden Blutspender konnte in der Gruppe der Patienten mit KHK eine Thrombozytenhyperreaktivität festgestellt werden. Der HPA-1-Genotyp beeinflusste jedoch in beiden Gruppen weder die basale, noch die ADP-induzierte CD62P-Expression.
Nur bei einem Patienten mit koronarer Herzkrankheit konnte eine leichte, ca. zweifache Stimulation der CD62P-Expression durch Abciximab, jedoch nicht durch Eptifibatid oder Tirofiban, festgestellt werden. Zu dieser paradoxen Thrombozytenaktivierung kam es jedoch nur bei der suprapharmakologischen Konzentration von 10 mg/ml. Bei der Konzentration von 1 mg/ml Abciximab kam es nicht zu diesem Effekt. Interessanterweise trug dieser Patient den HPA-1-Genotyp b/b.
Es konnte bei keinem weiteren Teilnehmer dieser Studie eine Thrombozytenaktivierung durch GPIIb/IIIa-Inhibitoren festgestellt werden. Zudem gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen HPA-1-Genotypen hinsichtlich der basalen und der ADP-induzierten CD62P-Expression durch die verschiedenen GPIIb/IIIa-Inhibitoren.

Abschließend kann aus den Ergebnissen abgeleitet werden, dass es sich bei der hier beschriebenen paradoxen Thrombozytenaktivierung durch den GPIIb/IIIa-Inhibitor Abciximab um ein seltenes (< 2 %) Ereignis handelt. Der in diesem Zusammenhang beschriebene HPA-1-Genotyp b/b ist möglicherweise ein mitwirkender Faktor, lässt jedoch keinen zwingenden Schluss für eine paradoxe Thrombozytenaktivierung durch Abciximab zu. Da dieses Ereignis zudem nur bei einer suprapharmakologischen Konzentration aufgetreten ist, erscheint eine klinische Relevanz äußerst unwahrscheinlich.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.05.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:02.03.2006
Datum der Promotion:02.03.2006
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