Dokument: Einflussfaktoren auf die Therapieergebnisse nach Transplantation von Stammzellen HLA-identischer Geschwister

Titel:Einflussfaktoren auf die Therapieergebnisse nach Transplantation von Stammzellen HLA-identischer Geschwister
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060512-001390-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kondakci, Mustafa [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter]
PD Dr. Pape, Hildegard [Gutachter]
Stichwörter:Stammzellen, Transplantation, Geschwister, Stammzelltransplantation, GVHD, Mycophenolatmofetil, Immunsuppression, Akute myeloische Leukämie, Chronische myeloische Leukämie, Akute lymphatische Leukämie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die allogene Stammzelltransplantation mit Zellen eines HLA-identischen Geschwisters stellt bezogen auf die therapiebedingten Komplikationen die günstigste Form der allogenen Stammzelltransplantationen dar. Trotzdem besteht auch hier eine relevante therapieassoziierte Komplikationsrate in Form der therapiebedingten Toxizität, der Immunsuppression und dem Auftreten von akuten sowie chronischen Abstoßungsreaktionen im Sinne einer graft versus host disease (GVHD). Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde eine Reevaluation der an unserer Klinik in den vergangenen 15 Jahren durchgeführten Geschwistertransplantationen durchgeführt. Mithilfe deskriptiver Methoden wurden den Therapieerfolg definierende Parameter wie das Gesamtüberleben, die Rezidivirate, die Inzidenz therapiebedingter Komplikationen wie der akuten und chronischen GVHD und die therapiebedingte Sterberate analysiert und mit der Literatur verglichen. Ferner analysierten wir den Einfluss einer Reihe von patientenspezifischen, krankheitsspezifischen, spenderspezifischen und therapiespezifischen Faktoren auf oben genannte Parameter.
Der Remissionstatus der Grunderkrankung ist der maßgeblichste Einflussfaktor für das Gesamtüberleben und die Rezidivrate nach allogener HLA-identischer Stammzelltransplantation mit Zellen von Geschwisterspendern. Die Verwendung von peripheren Blutstammzellen gegenüber Knochenmark führt zu einer schnelleren Leukozytenerholung. Dagegen wirkt sich die Verwendung von Knochenmark günstiger auf die Inzidenz der chronischen GVHD aus. Ein relevanter Effekt der Stammzellquelle auf die Grunderkrankung in Form von Beeinflussung der Rezidivrate konnte nicht gezeigt werden. Das Geschlecht des Patienten zeigt in unserer Untersuchung eine maßgebliche Beeinflussung der Rezidivrate. Eine Covarianz des Patientengeschlechtes mit in dieser Studie undokumentierten prognostisch wirksamen Faktoren wie beispielsweise zytogenetischen Aberrationen kann nicht ausgeschlossen werden. Der Einfluss der Diagnose auf das Gesamtüberleben zeigt eine Verschlechterung der Prognose in der Reihenfolge Chronische myeloische Leukämie (CML) – Akute myeloische Leukämie (AML) – Akute lymphatische Leukämie (ALL). Das umgekehrt gerichtete Verhalten der Inzidenz der chronischen GVHD ist vereinbar mit den bisherigen Erkenntnissen, dass die Transplantation bei der CML die günstigste und bei der ALL die ungünstigste immunologische Wirksamkeit zeigt. Ferner wirkt sich die Überlebenszeit maßgeblich auf die inzidenz der zeitabhängigen chronischen GHVD (cGVHD) aus. Niedrige cGVHD-Inzidenzen können somit auch durch zu kurze Überlebenszeiten bei der ALL bedingt sein. Der Vergleich der beiden GVHD-Prophylaxen Cylosporin A (CSA) + Methotrexat (MTX) und CSA + Mycophenolatmofetil (MMF) zeigt, daß das MMF dem MTX sowohl in der Wirksamkeit als auch in der Verträglichkeit mindestens ebenbürtig ist. Die Zeit der hämatopoetischen Rekonstitution wird signifikant durch das geringer toxische MMF verkürzt, Inzidenzen von chronischer und akuter GVHD werden nicht negativ beeinflusst und es zeigen sich Tendenzen für eine geringere Rezidivrate und eine höheres Gesamtüberleben (bisher ohne Signifikanz). Diese günstigen Einflüsse könnten zukünftig mit Erreichen größerer Patientenzahlen und längerer Nachbeobachtungszeiten ein relevantes Signifikanzniveau erreichen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.05.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:30.08.2005
Datum der Promotion:30.08.2005
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