Dokument: Einflüsse von Ballaststoffen auf das Syndrom des Irritablen Darms (Reizdarmsyndrom)

Titel:Einflüsse von Ballaststoffen auf das Syndrom des Irritablen Darms (Reizdarmsyndrom)
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060510-001388-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hagemann, Thorsten [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Erckenbrecht, Joachim [Gutachter]
Prof. Dr. med Heintges, Tobias [Gutachter]
Prof. Dr. Sabel, Michael C. [Gutachter]
Stichwörter:Ballaststoffe, Reizdarmsyndrom, IBS, RDS, anorektale Sensibilität, Perzeption, Irritabler Darm, Lebensqualität, Diät, Barostatfiber, fibre, diet, IBS, irritable bowel syndrome, anorectal sensitivity, perception thresholds, health-related quality-of-life
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das Syndrom des Irritablen Darms (syn. Reizdarmsyndrom, RDS) gehört zu den funktionellen gastrointestinalen Krankheitsbildern und stellt in gastroenterologischen Fachpraxen mit 30 - 40% die häufigste Diagnose dar. Zahlreiche Studien zeigen, dass Patienten mit RDS eine anorektale Hyperalgesie und ein typisches Beschwerdebild, bestehend aus abdominalen Schmerzen, Störungen der Defäkation, sowie Blähungen aufweisen. FRAGESTELLUNG: Die vorliegende Studie untersucht neun Patientinnen und Patienten mit RDS gegen eine gesunde Kontrollgruppe bezüglich der Frage, ob ein veränderter Ballaststoffgehalt in der täglichen Nahrung zu Veränderungen bezüglich der viszeralen Perzeption, der erkrankungstypischen Symptome, des Stuhlverhaltens und der Lebensqualität der Patienten führen kann. METHODIK: Über je drei Wochen unterzogen sich die Untersuchungsteilnehmer einer, verglichen zur Ausgangssituation, ballaststoffreichen, bzw. -armen Diät. Am Ende dieser drei Studienabschnitte wurde die anorektale Sensibilität durch Intensitätsrating und Perzeptionsschwellenbestimmung mittels Barostat-Technik, sowie, durch täglich auszufüllende Fragebögen, Einflüsse des Ballaststoffgehaltes der Nahrung auf die Symptome des RDS, die Lebensqualität und das Stuhlverhalten der Patienten und Probanden untersucht. ERGEBNISSE: Die Bestimmung der Perzeptionsschwellen "Wahrnehmung" (9,87 vs. 8,53), "Defäkationsdrang" (19,66 vs. 15,51) und Schmerz (37,73 vs. 34,78) sowie ein Intensitätsrating auf einer visuellen Analogskala erbrachten keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten- und Probandenpopulation (p> 0,05). Auch ein Einfluss des Ballaststoffgehaltes der Nahrung auf die Perzeptionsschwellen konnte nicht ermittelt werden (p> 0,05). Allgemeine Betrachtungen der erfragten Symptome erbrachten eine signifikante Beschwerdezunahme in der Patientengruppe im ballaststoffreichen Abschnitt der Studie: Ausgangssituation vs. Ballaststoffreich = 10,29 +/- 6,52 vs. 13,56 +/- 9,47 (x +/- SD)(p= 0,04). Die Symptomscores der Patienten fielen insgesamt höher als die der gesunden Probanden aus (10,29 +/- 6,52 vs. 1,83 +/- 2,3). Die Unterscheidung einzelner und RDS- bezogener Symptome erbrachte bei den Symptomen "Blähungen" und "Schmerzen" unter ballaststoffreicher Kost den Nachweis der Beschwerdezunahme (p< 0,05). Die dreiwöchigen Diäten nahmen keinen nachweisbaren Einfluss auf die Lebensqualität, die seitens der Patienten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe deutlich verringert war (2,69 +/- 0,5 vs. 0,35 +/- 0,35; p= 0,028). DISKUSSION: Das multifaktoriell beeinflusste Krankheitsbild des Syndrom des irritablen Darms lässt sich in seiner Gesamtheit weder durch ballaststoffreiche noch durch ballaststoffarme Ernährungsumstellung deutlich verbessern.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:10.05.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:04.05.2006
Datum der Promotion:04.05.2006
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