Dokument: Auswirkung von Homocystein und seinen Metaboliten Homocysteinsäure und Homocysteinsulphinsäure auf die neuronale Netzwerkfunktion

Titel:Auswirkung von Homocystein und seinen Metaboliten Homocysteinsäure und Homocysteinsulphinsäure auf die neuronale Netzwerkfunktion
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20060320-001354-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hoinkes, Annika Barbara [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Siebler, Mario [Gutachter]
PD Dr. Schwahn, Bernd [Gutachter]
Prof. Dr. Soboll, Sybille [Gutachter]
Stichwörter:Mikroelektroden-Array, neuronale Netzwerkaktivität, Homocystein, Homocysteinsulphinsäure, Homocysteinsäure, NMDA, Homocystinurie, Demenz
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Homocystinurie ist eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung, die auf Enzymdefekten im Methionin-Stoffwechsel beruht und u.a. zu einer akuten Enzephalopathie führen kann. Patienten mit Homocystinurie weisen stark erhöhte Werte von Homocystein und dessen Oxidationsprodukten Homocysteinsulphinsäure (HCSA) und Homocysteinsäure (HCA) auf. Viel häufiger ist eine milde Hyperhomocysteinämie, die auch mit neurologischen Krankheitsbildern wie z.B. Demenz assoziiert ist. Bisher ist nicht bekannt, durch welche Substanz die Störungen des zentralen Nervensystems hervorgerufen werden.

In dieser Arbeit wurden die minimalen Konzentrationen der Metabolite bestimmt, die notwendig sind, um die neuronale Netzwerkaktivität in vitro zu inhibieren.
Als Modellsystem für neuronale Netzwerkfunktion diente der Mikroelektroden-Array, auf dem primär dissoziierte Cortex-Neurone embryonaler Wistar-Ratten ein spontan aktives neuronales Netzwerk gebildet hatten.
Es wurde die Spike-Aktivität gemessen und die jeweilige Änderung der spontanen Spike-Rate nach Zugabe einer Test-Substanz berechnet. Daraus ließ sich eine Dosis-Wirkungskurve mit einer inhibitorischen Konzentration (IC50) ableiten. Um einen Hinweis auf den Wirkmechanismus zu erhalten, wurde zusätzlich ein NMDA-Rezeptorantagonist appliziert.

L-HCA und L-HCSA beeinträchtigten beide die neuronale Netzwerkaktivität signifikant schon in geringen Konzentrationen mit einer IC50 von 1,3 µmol/l (HCA) und 1,9 µmol/l (HCSA), während D,L-Homocystein eine 250-fach höhere IC50 von 401 µmol/l aufwies. Die Inhibition war nach Zugabe eines NMDA-Rezeptorantagonisten reversibel und wird daher vermutlich über diesen Rezeptor vermittelt.

Da die Homocystein-Werte in Patienten viel niedriger sind als die Konzentrationen, die den vorliegenden Ergebnissen zufolge die neuronale Netzwerkfunktion beeinträchtigen, spielt Homocystein bei der Pathogenese neurologischer Erkrankungen vermutlich nur eine untergeordnete Rolle. Es konnte allerdings gezeigt werden, dass L-HCA und L-HCSA schon in sehr geringen Konzentrationen einen starken Effekt auf die spontane Netzwerkaktivität ausüben. Daher ist es wahrscheinlicher, dass L-HCA und L-HCSA die akuten neurologischen Störungen bei Patienten auslösen als Homocystein selbst.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:20.03.2006
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:01.03.2006
Datum der Promotion:01.03.2006
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