Dokument: Lebensqualität und Outcome nach Operation bei malignem zerebralem ischämischem Insult
Titel: | Lebensqualität und Outcome nach Operation bei malignem zerebralem ischämischem Insult | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=33398 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20150218-094353-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Möser, Sven [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. Steiger, Hans-Jakob [Gutachter] Prof. Dr. Jander, Sebastian [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Fragestellung und Ziele: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Lebensqualität und
dem Outcome von Patienten, die zwischen 2004 und 2010 aufgrund eines ischämischen cerebralen Insultes (ICD I63.) mittels einer dekompressiven Hemikraniektomie in der neurochirurgischen Abteilung des Universitätsklinkums Düsseldorf behandelt wurden. Ziel war es den klinischen Versorgungsalltag mit einer hohen Anzahl älterer Patienten mit der aktuellen Studienlage zu vergleichen. Besonderes Augenmerk richteten wir dabei auf die psychische und subjektive Komponente der Erkrankung sowie auf das Langzeit-Outcome. Zudem analysierten wir mittels Auswertung der vorliegenden Patientenakten Faktoren, die in Zukunft möglichst frühzeitig eine verlässliche Prognosezuschreibung erlauben könnten. Methodik: Es handelt sich um eine klinische Arbeit in Form einer retrospektiven Analyse der klinischen Initialbefunde, der radiologischen Diagnostik, der Operation und dem postoperativen Verlauf bis zur Entlassung oder Rückverlegung des Patienten sowie einem prospektiven Ansatz in Form verschiedener Fragebögen (u.a. SF-36 sowie eine abgewandelte Form des PESOS-Fragebogens), die zu einem festgelegten Zeitpunkt zeitgleich an alle eingeschlossenen Patienten versendet wurde. Ergebnisse und Diskussion: In dem oben angegebenen Zeitraum wurden 71 Patienten (27 weiblich, 44 männlich) einer dekompressiven Hemikraniektomie unterzogen. Das mediane Lebensalter betrug 55 Jahre. 45% wurden vor der Operation einer systemischen Thrombolyse zugeführt. Initial zeigte sich ein durchschnittlicher midline-Shift von 1,43mm, welcher bis zum Operationszeitpunkt auf 6,28mm anstieg. Das mediane Infarktvolumen betrug zum OP-Zeitpunkt 209538 mm3. Die intrahospitale Mortalität betrug 12,7%. Mittels der versendeten Fragebögen erreichten wir eine Rücklaufquote von 53,4% aller initial Überlebenden. 4 Patienten verstarben im Zeitraum zwischen Entlassung aus dem Krankenhaus und dem Zeitpunkt der Nachbefragung. Mittels systematischer Nachbefragung über das Outcome der Non-Responder konnte von insgesamt 90,14% aller Patienten ein follow-up ausgewertet werden. Der im SF-36- Fragebogen errechnete physical health score lag mit 32,54 über dem Wert der HAMLETStudie, während der mental health score mit 38,60 darunter lag. Nur 1 Patient ging nach dem Ereignis seiner ursprünglichen beruflichen Tätigkeit nach. Ein Großteil der Patienten fühlte sich nach dem Ereignis auch bei einer Vielzahl von Alltagstätigkeiten wie Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Kontakt zu Freunden und der Ausübung von Hobbys beeinträchtigt. Aus der Gruppe der Non-Responder fielen vor allem die hohe Anzahl persistierender Hemiparesen (90%) sowie von Aphasien (40%) auf. Schlussfolgerungen: Die Operation bietet auch im klinischen Versorgungsalltag mit einer Vielzahl von Patienten im höheren Lebensalter eine effektive Behandlungsstrategie zur Senkung der Mortalität; allerdings müssen Patienten und Angehörige mit starken zumeist dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen rechnen. Zudem konnten wir zeigen, dass die psychischen Auswirkungen der Erkrankung nicht zwingend mit den körperlich messbaren Einschränkungen korrelierbar sind. Es empfiehlt sich für zukünftige Studien der psychischen Komponente sowie der subjektiven Krankheitssicht des Patienten eine größere Gewichtung zuzuschreiben. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 18.02.2015 | |||||||
Dateien geändert am: | 18.02.2015 | |||||||
Promotionsantrag am: | 18.12.2013 | |||||||
Datum der Promotion: | 14.01.2015 |