Dokument: Lebensqualität und Outcome nach Operation bei malignem zerebralem ischämischem Insult

Titel:Lebensqualität und Outcome nach Operation bei malignem zerebralem ischämischem Insult
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150218-094353-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Möser, Sven [Autor]
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Dateien vom 17.02.2015 / geändert 17.02.2015
Beitragende:Prof. Dr. Steiger, Hans-Jakob [Gutachter]
Prof. Dr. Jander, Sebastian [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Fragestellung und Ziele: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Lebensqualität und
dem Outcome von Patienten, die zwischen 2004 und 2010 aufgrund eines ischämischen
cerebralen Insultes (ICD I63.) mittels einer dekompressiven Hemikraniektomie in der
neurochirurgischen Abteilung des Universitätsklinkums Düsseldorf behandelt wurden. Ziel
war es den klinischen Versorgungsalltag mit einer hohen Anzahl älterer Patienten mit der
aktuellen Studienlage zu vergleichen. Besonderes Augenmerk richteten wir dabei auf die
psychische und subjektive Komponente der Erkrankung sowie auf das Langzeit-Outcome.
Zudem analysierten wir mittels Auswertung der vorliegenden Patientenakten Faktoren, die
in Zukunft möglichst frühzeitig eine verlässliche Prognosezuschreibung erlauben könnten.
Methodik: Es handelt sich um eine klinische Arbeit in Form einer retrospektiven Analyse
der klinischen Initialbefunde, der radiologischen Diagnostik, der Operation und dem
postoperativen Verlauf bis zur Entlassung oder Rückverlegung des Patienten sowie einem
prospektiven Ansatz in Form verschiedener Fragebögen (u.a. SF-36 sowie eine
abgewandelte Form des PESOS-Fragebogens), die zu einem festgelegten Zeitpunkt
zeitgleich an alle eingeschlossenen Patienten versendet wurde.
Ergebnisse und Diskussion: In dem oben angegebenen Zeitraum wurden 71 Patienten
(27 weiblich, 44 männlich) einer dekompressiven Hemikraniektomie unterzogen. Das
mediane Lebensalter betrug 55 Jahre. 45% wurden vor der Operation einer systemischen
Thrombolyse zugeführt. Initial zeigte sich ein durchschnittlicher midline-Shift von 1,43mm,
welcher bis zum Operationszeitpunkt auf 6,28mm anstieg. Das mediane Infarktvolumen
betrug zum OP-Zeitpunkt 209538 mm3. Die intrahospitale Mortalität betrug 12,7%.
Mittels der versendeten Fragebögen erreichten wir eine Rücklaufquote von 53,4% aller
initial Überlebenden. 4 Patienten verstarben im Zeitraum zwischen Entlassung aus dem
Krankenhaus und dem Zeitpunkt der Nachbefragung.
Mittels systematischer Nachbefragung über das Outcome der Non-Responder konnte von
insgesamt 90,14% aller Patienten ein follow-up ausgewertet werden. Der im SF-36-
Fragebogen errechnete physical health score lag mit 32,54 über dem Wert der HAMLETStudie,
während der mental health score mit 38,60 darunter lag. Nur 1 Patient ging nach
dem Ereignis seiner ursprünglichen beruflichen Tätigkeit nach. Ein Großteil der Patienten
fühlte sich nach dem Ereignis auch bei einer Vielzahl von Alltagstätigkeiten wie Nutzung
von öffentlichen Verkehrsmitteln, Kontakt zu Freunden und der Ausübung von Hobbys
beeinträchtigt. Aus der Gruppe der Non-Responder fielen vor allem die hohe Anzahl
persistierender Hemiparesen (90%) sowie von Aphasien (40%) auf.
Schlussfolgerungen: Die Operation bietet auch im klinischen Versorgungsalltag mit
einer Vielzahl von Patienten im höheren Lebensalter eine effektive Behandlungsstrategie
zur Senkung der Mortalität; allerdings müssen Patienten und Angehörige mit starken
zumeist dauerhaften körperlichen Beeinträchtigungen rechnen. Zudem konnten wir
zeigen, dass die psychischen Auswirkungen der Erkrankung nicht zwingend mit den
körperlich messbaren Einschränkungen korrelierbar sind. Es empfiehlt sich für zukünftige
Studien der psychischen Komponente sowie der subjektiven Krankheitssicht des
Patienten eine größere Gewichtung zuzuschreiben.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.02.2015
Dateien geändert am:18.02.2015
Promotionsantrag am:18.12.2013
Datum der Promotion:14.01.2015
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