Dokument: Subjektive Lärmbelästigung und ihre Assoziation mit der Entwicklung von Mild Cognitive Impairment

Titel:Subjektive Lärmbelästigung und ihre Assoziation mit der Entwicklung von Mild Cognitive Impairment
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150213-102314-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Belting, Kerstin [Autor]
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Dateien vom 10.02.2015 / geändert 10.02.2015
Beitragende:PD Dr. Krämer, Ursula [Gutachter]
PD Dr. med. Luckhaus, Christian [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Ältere Frauen, die an einer stark befahrenen Straße lebten und damit einer erhöhten Feinstaubbelastung ausgesetzt waren, wiesen auch nach Berücksichtigung vieler Kofaktoren häufiger leichte kognitive Einschränkungen auf, als solche, die dieser Belastung weniger ausgesetzt waren. Dieses Ergebnis einer ersten Teilstichprobe von SALIA (Study on the influence of Air pollution on Lung function, Inflammation und Ageing), einer Kohortenstudie aus dem Ruhrgebiet und Borken, wurde bereits publiziert. Ziel dieser Arbeit war es, zu untersuchen, ob dieses Ergebnis allein durch die Feinstaubbelastung aus dem Straßenverkehr bedingt war, oder ob auch der damit einhergehende Lärm einen Einfluss hatte. Dies wurde bisher nicht überprüft.
Zwischen 2007 und 2010 wurden im Rahmen der SALIA Studie insgesamt über 800 Frauen im Alter zwischen 70 und 80 Jahren untersucht. Leichte kognitive Einschränkungen (engl: mild cognitive impairment MCI) wurden mit der etablierten CERAD-Testbatterie erfasst. Für diese Arbeit benutzten wir zusätzlich ein anerkanntes und validiertes Erfassungsinstrument zur Bestimmung der subjektiven Lärmbelästigung und benutzten Lärmkatasterwerte zur Erfassung der objektiven Lärmbelastung. Den Zusammenhang zwischen MCI auf der einen Seite und der Lärmbelastung, der Lärmbelästigung, der Partikelbelastung aus dem Straßenverkehr sowie dem Abstand zur Straße auf der anderen Seite bestimmten wir mit der multiplen Regressionsanalyse. Mögliche Störfaktoren wurden dabei berücksichtigt.
Unsere Analysen bestätigten auch in dieser erweiterten Stichprobe die bereits publizierten Ergebnisse, dass ein geringer Abstand der Wohnung zu einer stark befahrenen Straße einen negativen Zusammenhang mit der kognitiven Leistungsfähigkeit hat. Die objektive Lärmbelastung steht jedoch in keinen Zusammenhang mit dem MCI-Score. Darüber hinaus stellten wir fest, dass eine steigende subjektive Lärmbelästigung unabhängig von der objektiven Lärmbelastung mit einer erhöhten kognitiven Leistungsfähigkeit einherging. Diese Assoziation deuten wir nicht als einen protektiven Einfluss einer Lärmbelästigung, sondern vermuten eher eine umgekehrte Kausalität, dass nämlich als Ergebnis der geistigen Flexibilität und Leistungsfähigkeit der jeweiligen Probandin dieser Umweltfaktor eher als belästigend erlebt wird.
Das Fazit ist, dass weniger dem Lärm, sondern explizit der Feinstaubbelastung aus dem Straßenverkehr eine besondere Bedeutung als Umweltfaktor im Bezug auf kognitive Fähigkeiten beigemessen werden muss. Auch angesichts dieser Ergebnisse sollten die Partikelemissionen vermindert und neue Technologien gefördert werden. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass diese Studie den chronischen Einfluss der Partikelbelastung der letzten 30-40 Jahre aufzeigt. Erst die zurzeit laufende erneute Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit in dieser Kohorte wird zeigen, ob auch die aktuelle Belastung noch zu einer weiteren Verschlechterung beiträgt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:13.02.2015
Dateien geändert am:13.02.2015
Promotionsantrag am:11.11.2013
Datum der Promotion:16.12.2014
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