Dokument: Wertigkeit der Kappen- assistierten Koloskopie - eine randomisierte Untersuchung am Endoskopie-Kolonmodell und eine klinisch prospektive randomisierte Studie an 504 Patienten

Titel:Wertigkeit der Kappen- assistierten Koloskopie - eine randomisierte Untersuchung am Endoskopie-Kolonmodell und eine klinisch prospektive randomisierte Studie an 504 Patienten
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20150116-110022-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Neuhaus, Frederik [Autor]
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Dateien vom 13.01.2015 / geändert 13.01.2015
Beitragende:Prof. Dr. med. Frieling, Thomas [Gutachter]
Priv. -Doz. Dr. med. Schauer, Matthias [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zusammenfassung

Die Koloskopie ist im Rahmen der Vorsorge, als auch bei der Symptom-begründeten Diagnostik das Standardverfahren zur Detektion kolorektaler, potentiell neoplastischer Polypen und Karzinome. Trotzdem treten innerhalb des leitliniengemäßen Intervalls von 10 Jahren nach einer Koloskopie mit initial negativem Befund sogenannte Intervallkarzinome auf. Neben biologischen Faktoren, stellen offensichtlich übersehene Adenome und Karzinome eine bedeutende Ursache der Intervallkarzinome dar. In diesem Zusammenhang sind koloskopische Qualitätsstandards, wie beispielsweise eine ausreichend lange Rückzugszeit und eine optimale Kolonvorbereitung besonders bedeutsam. Neben verschiedenen Techniken zur Optimierung der Bildauflösung wie der High-Definition Koloskopie, dem Narrow-Band Imaging oder der FICE (FUJI Intelligent Chromo Endoscopy), bietet eine transparente Kunststoffkappe an der Spitze des Koloskops eine billige und einfache Alternative zur Erweiterung des endoskopisch einsehbaren Gesichtsfeldes. Die transparente Kunststoffkappe könnte hierdurch zur Steigerung der Detektionsrate neoplastischer Läsionen beitragen. Die Daten aus der Literatur bezüglich der Vorteile der Kappenkoloskopie sind allerdings kontrovers.

Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Dissertation das Potential der Kappenkoloskopie auf die Sichtfelderweiterung während der Koloskopie, auf die Detektionsrate von Polypen und Karzinomen, sowie auf die Koloskopie-Performance untersucht. Zunächst wurde die potentielle Erweiterung des Sichtfeldes durch die Kappe an einem Koloskopie-Trainingsmodell quantitativ bestimmt. Nachfolgend wurde die klinische Wertigkeit der Koloskopiekappe prospektiv und randomisiert an insgesamt 504 Patienten untersucht.

Am Modell ergab sich mit der Kappenkoloskopie eine signifikante Erweiterung der einsehbaren Mukosaoberfläche bis zu 40 % im Vergleich zur konventionellen Koloskopie, wobei sich ein statistisch signifikanter Unterschied für das rechte Kolon zeigte. Dieser Vorteil ließ sich am ehesten bedingt durch Limitationen des Modells in der klinischen Studie nicht reproduzieren. Hierbei ergaben sich im Vergleich der Koloskopie ohne bzw. mit Kappe weder für die Polypendetektionsrate (39,3 % vs. 31,8 %) und für die Rate adenomatöser Polypen (17,1 % vs. 17,9 %), noch der Histologie der abgetragenen Polypen signifikante Unterschiede. Dies war ebenfalls bei Größe, Lokalisation und Anzahl der Polypen der Fall, wie auch bei den Intubationsraten des terminalen Ileum. Demgegenüber war die Vorschubzeit bis zum Zökum, sowie die gesamte Untersuchungszeit mit der Kappe signifikant kürzer.

Die signifikante Sichterweiterung der Kappenkoloskopie am Modell ließ sich in der klinisch randomisierten Studie nicht durch gesteigerte (adenomatöse) Polypendetektionsraten bestätigen. Zusammen mit der Verkürzung der Vorschub-und Untersuchungszeiten um nur ungefähr jeweils 1 Minute, bietet die Kappenkoloskopie gegenüber der konventionellen Koloskopie keinen klinisch relevanten Vorteil.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:16.01.2015
Dateien geändert am:16.01.2015
Promotionsantrag am:19.04.2013
Datum der Promotion:09.12.2014
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