Dokument: Effekte von Post-Event Processing auf Gedächtnisverzerrungen bei sozialer Ängstlichkeit

Titel:Effekte von Post-Event Processing auf Gedächtnisverzerrungen bei sozialer Ängstlichkeit
Weiterer Titel:Effects of Post-Event Processing on Memory Bias among social anxiety
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=32968
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20141217-150042-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Freitag, Janina [Autor]
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Dateien vom 15.12.2014 / geändert 15.12.2014
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Kognitive Modelle der Sozialen Phobie weisen auf negativ verzerrte Informationsverarbeitungsprozesse hin, die zur Aufrechterhaltung der Störung beitragen. Beim Post-Event Processing (PEP) findet eine detaillierte, negativ verzerrte Rückschau einer erlebten sozialen Situation statt, welche durch eine wahrgenommene mangelhafte Leistung der Individuen geprägt ist. Studien weisen auf negative Gedächtnisverzerrungen für sozialbedrohliche Stimuli hin, was sich in impliziten und expliziten Gedächtnisleistungen widerspiegelt. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang dieser beiden Konstrukte (PEP und Gedächtnisverzerrungen) bei Probanden mit sozialer Ängstlichkeit nach einem stressauslösenden Indexereignis. In einer ersten Vorstudie wurde Wortmaterial online validiert und in einer zweiten (Pilot-)Vorstudie eine psychosoziale Stressinduktion überprüft. In der anschließenden Hauptstudie wurden 41 sozialängstliche und 42 niedrig-sozialängstliche Studenten untersucht, die während der Stresssituation (fünf-minütige Redeaufgabe) präsentierte verbale Stimuli unterschiedlicher Valenz (sozialbedrohlich, ekelbezogen, neutral) bewerteten. Anschließend durchliefen sie entweder eine PEP-induzierende Bedingung, zur Induktion bzw. Verstärkung der Rumination durch eine Checkliste, oder eine Distraktionsbedingung, zur Bearbeitung von nonverbalen, figuralen Rätselaufgaben. Schließlich erfolgte ein Wortstammergänzungstest zur Bestimmung der impliziten Gedächtnisleistung und eine Free Recall Aufgabe zur Bestimmung der expliziten Gedächtnisleistung. Sowohl zehn Minuten nach der Stresssituation als auch nach einer Woche zeigte sich bei den sozialängstlichen Probanden erwartungsgemäß ein höheres Ausmaß an PEP als bei den niedrig-sozialängstlichen Probanden. Hinsichtlich des impliziten Gedächtnisses konnten keine Gedächtnisverzerrungen für sozialbedrohliches Material entdeckt werden. Hinsichtlich des expliziten Gedächtnisses erinnerten sozialängstliche Probanden vornehmlich sozialbedrohliches Material. Es war jedoch kein Einfluss von PEP eruierbar. Die Probanden in der PEP-Bedingung erinnerten jedoch implizit mehr ekelbezogene Wörter als die Probanden in der Distraktionsbedingung. Die beiden Versuchsbedingungen (PEP vs. Distraktion) zeigten entgegen der Erwartungen einen unzureichenden Einfluss auf das Ausmaß an erlebtem PEP. Die Ergebnisse wurden anschließend im Hinblick auf die aktuelle Forschungslage, vorhandene Limitationen und auf zukünftige Forschungsansätze umfangreich diskutiert.

Cognitive models of social phobia indicate negatively biased information processes that contribute to the maintenance of the disorder. Post-event processing (PEP) occurs when individuals conduct a detailed, mostly negative, review of a social situation, which is characterized by perceived insufficient performance. In addition, studies refer to a memory bias for negative information that is divided into an implicit and an explicit memory bias. This study investigated the relationship between the both constructs (PEP and memory bias) in individuals high and low in social anxiety after a stressful event. In a first pre-study, verbal stimuli was online validated and in a second (pilot-) pre-study the stressful event was utilized. In the main study, 41 high socially anxious and 42 low socially anxious students were recruited and exposed to a five minute stressful event. It consisted of a dual task because the subjects had to evaluate presented word material of different valence (social threatening, disgusting, neutral) while talking simultaneously. Following this, the subjects passed one of two experimental conditions: The PEP-induction to induce or intensify the rumination by working on a checklist or the distraction condition dealing with riddle tasks. Finally, the word stem completion task for the implicit memory bias and the free recall task for the explicit memory bias were assessed. The subjects high in social anxiety showed immediately after the stress induction and after one week a greater extent of PEP than the subjects low in social anxiety. No memory bias for social threatening material was found using the implicit memory test, while the explicit memory test showed significant effects. The participants in the PEP-condition implicitly remembered more disgusting material. None of the group conditions (PEP vs. distraction) had an influence on the extent of rumination. The results of this study were substantially discussed in reference to the current theory, existing limitations and future research.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Zentrale Einrichtungen » Universitäts- und Landesbibliothek (ULB)
Dokument erstellt am:17.12.2014
Dateien geändert am:17.12.2014
Promotionsantrag am:16.10.2014
Datum der Promotion:05.12.2014
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