Dokument: Diabetes mellitus blockiert die späte Phase der ischämischen Präkonditionierung am Kaninchenherzen in vivo

Titel:Diabetes mellitus blockiert die späte Phase der ischämischen Präkonditionierung am Kaninchenherzen in vivo
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20051228-001277-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Ferrari, Jan [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Thämer, Volker [Gutachter]
Prof. Dr. Schipke, Jochen D. [Gutachter]
Stichwörter:Diabetes mellitus, ischämische Präkonditionierung, Myokardinfarkt, Herz, Kanninchen, Insulin, Hyperglykämie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Fragestellung: Diabetes mellitus und Hyperglykämie sind bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt mit einer erhöhten Letalität verbunden. Bekannt ist, dass Hyperglykämie den kardioprotektiven Effekt der frühen ischämischen Präkonditionierung (EPC) aufhebt; wahrscheinlich durch Blockierung der ATP abhängigen Kaliumkanäle (KATP–Kanäle). Es konnte gezeigt werden, dass eine akute Hyperglykämie während der Infarkt-induzierenden Ischämie auch den kardioprotektiven Effekt der späten ischämischen Präkonditionierung (LPC) blockiert. Diese Studie untersuchte den Effekt eines Alloxan-induzierten Diabetes mellitus (DM) auf die LPC an Kaninchenherzen in vivo und welchen Einfluss eine kurzzeitige Insulinbehandlung (I) hat. Da Diabetes die Verfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO) zu reduzieren scheint, und NO eine entscheidende Rolle als Mediator der LPC hat, bestimmten wir bei den Diabetischen Tieren die Proteinlevel der induzierbaren- als auch der endothelialen NO-Synthase (iNOS, eNOS) des Aortengewebes.
Methodik: 61 Kaninchen zuvor 6 Gruppen zugeteilt (Kontrolle, LPC, DM, DM+LPC, DM+I, DM+LPC+I) wurden chronisch mit einem Koronararterienokkluder instrumentiert. Die Kaninchen der DM-Gruppen wurden 5-6 Wochen vor der Instrumentierung durch Alloxan (100 mg/kg i.v.) in eine diabetische Stoffwechsellage versetzt. Alle Tiere wurden einer 30-minütigen Koronararterienokklusion (Indexischämie) gefolgt von einer 2-stündigen Reperfusion (I/R) unterzogen, wobei 90 Minuten vor I/R in 2 DM-Gruppen (DM+I, DM+LPC+I) eine kurzzeitige Insulinbehandlung durchgeführt wurde. Bei der LPC-Gruppe wurde 24 Stunden vor I/R eine 5-minütige myokardiale Ischämie hervorgerufen (LPC). Die Kontrollgruppe wurde nicht weiter behandelt. Nach I/R bestimmten wir die Infarktgröße (IS). Die eNOS- und iNOS-Proteinlevel bestimmten wir mithilfe des Westernblot-Verfahrens; gemessen in optischen densometrischen Einheiten [odu] pro mm2.
Statistische Analyse: Alle Daten wurden als Mittelwert ± Standardabweichung präsentiert. Zum statistischen Vergleich wurde der Student´s t-Test mit der Bonferroni-Korrektur für Mehrfachvergleiche durchgeführt. Änderungen waren signifikant, wenn der p-Wert kleiner als 0,05 war.
Ergebnisse: Die späte Präkonditionierung reduzierte die IS von 43 ± 13 % (Kontrolle) auf 23 ± 10 % (LPC) des ischämischen Gebietes (Risikogebiet) (P=0,003). Die DM-Gruppe zeigte eine IS von 39 ± 11 %, wobei ein kardioprotektiver Effekt durch eine LPC bei den diabetischen Tieren nicht nachgewiesen werden konnte (DM+LPC 41 ± 16 %; P=0,02 vs. LPC). Die akute Insulinbehandlung erbrachte keine Infarktgrößenverkleinerung, konnte die Blockierung der LPC also nicht aufheben (DM+I, 42 ± 15 %; DM+LPC+I 40 ± 10 %, P=0,03 vs. LPC). Die gemessenen eNOS-Proteinlevel der diabetischen Tiere waren signifikant kleiner als die der Kontrollgruppe (eNOS: DM 1,69 ± 0,47 odu, vs. Kontrolle 3,76 ± 0,47 odu, P=0,001). Kein Unterschied zwischen den iNOS-Proteinlevel der beiden Gruppen (iNOS: DM 9,7 ± 2,9 odu vs. Kontrolle 13,4 ± 5,9 odu, P=0.15).
Schlussfolgerung: Diabetes mellitus blockiert die Kardioprotektion der späten ischämischen Präkonditionierung (LPC) beim Kaninchenherzen in vivo. Eine kurzzeitige Normalisierung des Blutglukosespiegels durch eine Insulinbehandlung 90 Minuten vor der Indexischämie kann die Protektion der LPC nicht wieder herstellen. Eine Verminderung der endothelialen-Stickstoffmonoxid-Synthase (eNOS) könnte eine Erklärung für dieses Phänomen sein.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:28.12.2005
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:14.12.2005
Datum der Promotion:14.12.2005
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