Dokument: Prädisponierende Faktoren für erhöhte Blutverluste bei Herzoperationen - Eine Analyse perioperativer Daten unter dem Aspekt des Stellenwerts vom „Shear“-abhängigen Thrombozytenfunktionstest (PFA-100) –

Titel:Prädisponierende Faktoren für erhöhte Blutverluste bei Herzoperationen - Eine Analyse perioperativer Daten unter dem Aspekt des Stellenwerts vom „Shear“-abhängigen Thrombozytenfunktionstest (PFA-100) –
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20051206-001255-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Skalla, Volker [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Inoue, Kazuo [Gutachter]
Prof. Dr. Dr. Giers, Günther [Gutachter]
Stichwörter:Blutverlust, Kardiochirurgie, Risikofaktoren, PFA, Thrombozytenfunktion, EKZ, HLM,
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Herzoperationen unter Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine können mit hohen perioperativen Blutverlusten einhergehen. Die Thrombozytendysfunktion wird dabei als eine der häufigen und wichtigen Ursachen der hämostaseologisch bedingten, postoperativen Blutung angesehen. Ein zuverlässiger und leicht durchführbarer Thrombozytenfunktionstest ist deshalb von großem Nutzen, um eine gezielte Gegenmaßnahme ergreifen zu können. Der Platelet-Function-Analyser (PFA-100) bietet ein einfaches und empfindliches Messverfahren zur Diagnostik der Thrombozytenfunktion unter hohen „shear“-Stress-Bedingungen.
In der vorliegenden Studie werden folgende Fragen gestellt: 1) Welche Risikofaktoren beeinflussen den perioperativen Blutverlust bei kardiochirurgischen Eingriffen mit extrakorporaler Zirkulation (EKZ) wie Myokardrevaskularisation und Klappenersatz? 2) Was für einen Stellenwert hat dabei ein präoperativer bzw. postoperativer Thrombozytenfunktionstest mit PFA-100?
Die Ergebnisse stammen von 138 Patienten, die sich einem elektiven Eingriff unterzogen. Präoperative Laboruntersuchungen wurden ein bis zwei Tage vor dem geplanten Operationstag durchgeführt. Für postoperative Laboruntersuchungen wurden Blutproben innerhalb 30 Minuten nach Ankunft auf der Intensivstation abgenommen. Der intra- bzw. postoperative Blutverlust wurde von der über Drainagen verlorenen Blutmenge ermittelt. Die Faktoren, die sich durch univariate Analyse als prädisponierende Risikofaktoren für erhöhte Blutverluste erwiesen, wurden weiter mit multivariater Analyse (logistische Regressionsanalyse) darauf geprüft, welche Faktoren unabhängige Risikofaktoren sind. Für diese Analyse wurden kontinuierliche Daten in die Frequenzdaten geändert.
Wesentliche Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Zur 1. Frage: Größere Körpergröße, größere Körperoberfläche, männliches Geschlecht, längere EKZ-Dauer, längere Operationsdauer, niedrigere präoperative Thrombozytenzahl, niedrigere postoperative Thrombozytenzahl und verlängerte postoperative PFA-Zeit erwiesen sich durch univariate Analyse als prädisponierende Risikofaktoren für erhöhte Blutverluste. Nach multivariater Analyse waren größere Körperoberfläche, längere Operationsdauer, niedrigere präoperative Thrombozytenzahl und verlängerte postoperative PFA-Zeit prädisponierende Risikofaktoren. Unter den o.g. Risikofaktoren hatte die längere Operationsdauer den stärksten Einfluss auf perioperative Blutverluste (das größte „odds ratio“).
Zur 2. Frage: Eine präoperativ verlängerte PFA-Zeit hatte keinen Einfluss auf die Menge des perioperativen Blutverlustes. Es bestand aber ein Zusammenhang zwischen postoperativ verlängerter PFA-Zeit und erhöhten Blutverlusten. Der positive „predictive value“ der postoperativen PFA-Zeit war allerdings mit 40% niedrig, während der negative „predictive value“ mit 84% relativ hoch war, d.h., wenn ein Patient postoperativ eine normale PFA-Zeit aufweist, ist die Chance der hämostaseologisch bedingten Blutung gering, aber eine abnorme PFA-Zeit führt nicht unbedingt zu hohem Blutverlust. Nach den Ergebnissen dieser Studie ist der präoperative PFA-Test wenig von Bedeutung in dem hier untersuchten Patientengut.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:06.12.2005
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:19.05.2005
Datum der Promotion:19.05.2005
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