Dokument: Enkodierungsprozesse beim Aufgabenwechsel

Titel:Enkodierungsprozesse beim Aufgabenwechsel
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3216
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20051005-001216-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Gajewski, Patrick [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]790,6 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Stoerig, Petra [Gutachter]
Prof. Dr. Heil, Martin [Gutachter]
PD Dr. Kleinsorge, Thomas [Gutachter]
Stichwörter:Aufgabenwechsel, invalide Hinweisreize, Priming, Kurzzeitgedächtnis, Exekutive Funktionen, Aufgabenrepräsentation, generalisierte Umschaltung, Enkodierung, Maskierung, endogene Rekonfigurationtask switching, explicit cueing, invalid cues, priming, short-term memory, executive functions, task representation, encoding, memory masking, endogenous reconfiguration
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibung:Zur Untersuchung kognitiver Umstellungen wird häufig ein Aufgabenwechselparadigma verwendet. Wechselt eine Aufgabe zwischen zwei aufeinanderfolgenden Durchgängen, nimmt ihre Bearbeitung mehr Zeit in Anspruch als eine Wiederholung der gleichen Aufgabe. Wird ein Aufgabenwechsel zuvor angekündigt, kann dieser kognitive Umstellungsprozeß vorgezogen werden, was die sogenannten Wechselkosten reduziert. Eine Hypothese führt die Reduktion der Wechselkosten durch Vorbereitung auf einen intentionalen, kontrollierten Prozeß zurück und wird mit dem Ausdruck ‚endogene Rekonfiguration‘ bezeichnet. Einige Befunde sprechen jedoch in diesem Zusammenhang für automatische, also nichtintentionale Prozesse.
Zur Klärung der Frage, welche Prozesse der Aufgabenvorbereitung zugrunde liegen, wurden hier Reaktionszeitkosten von seltenen, inkorrekten Aufgabenankündigungen untersucht. Dabei wurde in ein leeres Intervall zwischen Ankündigungsreiz und Testreiz ein Störreiz eingefügt, der die bereits etablierte Repräsentation der angekündigten Aufgabe beeinträchtigen sollte. Um eine potentielle zeitliche Dynamik dieser Interferenz zu untersuchen, wurde das Intervall zwischen dem Störreiz und dem Testreiz variiert.
In Abhängigkeit von der Intervallänge traten zwei qualitativ unterschiedliche Effekte auf: während das Reaktionszeitprofil bei einem Intervall von ~250 ms dem eines unvorbereiteten Wechsels zwischen aufeinanderfolgenden Aufgaben entsprach, zeigte sich bei kürzeren und längeren Intervallen ein Effekt, wie er typischerweise als Funktion inkorrekter Aufgabenankündigung beobachtet wird. Die zeitkritische Wirkung des Störreizes weist darauf hin, daß die durch den Hinweisreiz angekündigte Aufgabe in einem kapazitätslimitierten Speicher, vermutlich im Kurzzeitgedächtnis, aufrechterhalten wird. Der während der Interferenz sichtbare Effekt kann dagegen aufgrund seiner Eigenschaften am besten als Priming, d.h. als eine automatische Aufgabenaktivierung charakterisiert werden. Sowohl die Wirkung einer automatischen Aufgabenaktivierung, als auch ihre spätere Aufrechterhaltung im Kurzzeitgedächtnis scheinen parallel zu existieren, können sich jedoch unter bestimmten Umständen ergänzen. Diese Ergebnisse zeigen, daß man komplexe Konstrukte wie die ‚endogene Rekonfiguration‘ als ein Zusammenspiel von grundlegenden psychologischen Phänomenen interpretieren kann.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie
Dokument erstellt am:05.10.2005
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:15.07.2005
Datum der Promotion:15.07.2005
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen