Dokument: Der HCN3-Kanal im Nagergehirn: immunhistochemische Untersuchung

Titel:	Der HCN3-Kanal im Nagergehirn: immunhistochemische Untersuchung
URL für Lesezeichen:	https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3210
URN (NBN):	urn:nbn:de:hbz:061-20050920-001210-9
Kollektion:	Dissertationen
Sprache:	Deutsch
Dokumententyp:	Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:	Text
Autor:	Liersch, Julia [Autor]
Dateien:	[Dateien anzeigen] Adobe PDF [Details] 1,44 MB in einer Datei [ZIP-Datei erzeugen] Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:	Prof. Dr. Zilles, Karl [Gutachter] Prof. Dr. Gottmann, Kurt [Gutachter]
Stichwörter:	Ionenkanal, Schrittmacher, Hyperpolarisation, Immunhistochemie
Dewey Dezimal-Klassifikation:	600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:	Der HCN3-Kanal ist eines von vier Mitgliedern der HCN-Genfamilie. Die HCN-Kanäle sind sowohl spannungsabhängige als auch an zyklische Nukleotide gekoppelte Kationenkanäle und werden daher HCN (hyperpolarisation-activated cyclic nukleotid-gated cation channel) genannt. Diesen Kanälen liegt der Ionenstrom Ih zugrunde. Ih ist für Kalium und Natrium nichtselektiv, wird durch Hyperpolarisation aktiviert und ist selbst depolarisierend. Seit über 20 Jahren wird Ih elektrophysiologisch untersucht und wurde in zahlreichen Geweben gefunden. Ih spielt eine Schlüsselrolle in der Initiierung, Modulation und Feinabstimmung von Schrittmacherdepolarisationen sämtlicher physiologischer Prozesse, wie beispielsweise dem Schlagen des Herzens, der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus, dem pulsatilen Freisetzen von Releasinghormonen, der rhythmischen Kontraktion glatter Muskulatur des graviden Uterus und der Flagellabewegung des Spermiums. Aber auch in pathologischen Prozessen wie Herzrhythmusstörungen, Epilepsien und Vasospasmen kann die immunhistochemische Lokalisation der HCN-Subtypen das Verständnis der Pathophysiologie dieser Prozesse bereichern. Die genaue Distribution des HCN3-Kanals im Zentralnervensystem war bislang weitgehend unbekannt. Im Rahmen dieser Arbeit werden HCN3like-immunpositive Neurone im Nagerhirn nachgewiesen. Zur immunhistochemischen Darstellung wurde hierzu zunächst eine als Antigen geeignete Aminosäuresequenz des HCN3-Kanalproteins gesucht, die keine Homologien zu den anderen HCN-Kanälen aufweist. Gegen die gefundene Aminosäuresequenz des HCN3-Kanals wurden monoklonale Antikörper der Ratte gewonnen und im Rahmen dieser Arbeit in mehreren Verfahren auf ihre Spezifität für den HCN3-Kanal getestet. Der eingesetzte Antikörper detektierte HCN3l-Immunpositivität in vielen Hirnarealen, besonders im Hirnstamm, in motorischen Hirnnervenkernen, in somatosensorischen Regionen und im Hippocampus. Die Ergebnisse der immunhistochemischen Lokalisation des HCN3-Kanals im Nagerhirn werden mit den Ergebnissen der Elektrophysiologie, In-Situ-Hybridisierung und einer Studie zur immunhistochemischen Lokalisation des HCN3-Kanals im Rattengehirn verglichen und diskutiert. Es besteht eine Übereinstimmung der Ergebnisse dieser Verfahren in zahlreichen Hirnarealen, so dass der HCN3-Kanal wahrscheinlich als hetero- oder homotetramerer Kanal Bestandteil eines regulativen neuronalen Systems ist. Die immunhistochemische Identifikation des HCN3-Kanals kann deshalb das Verständnis physiologischer sowie pathologischer Prozesse bereichern. HCN3 is one of the four hyperpolarization-activated cyclic nucleotide gated cation channels (HCN1-4). The underlying current Ih is distributed widely throughout the central nervous system and contributes to physiological functions in the brain, including neuronal pacemaker activity, setting of resting membrane potential and dendritic integration of synaptic input. Its molecular basis was identified by cloning the HCN gene family. Recently the cDNA for HCN3 from human brain was successfully cloned. To understand the functional diversity of Ih we investigated the localisation of the HCN3 protein in the rat, hamster, mouse and guinea pig brains by an immunohistochemical characterisation. HCN3 immunoreactivity is present in cortical and subcortical areas. Prominent labelling is found in the cerebral cortex, motor brain stem system, auditory and somatosensory systems, but is also observed in regions of other neuronal networks. Thus, we assume that HCN3 is part of a complex channel network involved in fundamental physiological as well as pathological processes, disorders like epilepsy, the drive of neuropathic pain, psychiatric disorders or vasospasm.
Lizenz:	Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:	Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:	20.09.2005
Dateien geändert am:	12.02.2007
Promotionsantrag am:	08.09.2005
Datum der Promotion:	08.09.2005