Dokument: Eingriffe an der thorakalen Aorta unter tiefhypothermem Kreislaufstillstand
- Eine retrospektive Analyse der perioperativen Daten –

Titel:Eingriffe an der thorakalen Aorta unter tiefhypothermem Kreislaufstillstand
- Eine retrospektive Analyse der perioperativen Daten –
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3188
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20050818-001188-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kuckeland, Matthias [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]143,4 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Inoue, Kazuo [Gutachter]
Prof. Dr. Winter, Joachim [Gutachter]
Stichwörter:tiefhypothermer Kreislaufstillstand; thorakale Aorta; zerebrale Komplikationen ; Anästhesiologie; Dissektion
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Eingriffe an der ascendierenden Aorta bzw. dem Aortenbogen unter tiefhypothermem Kreislaufstillstand wegen eines Aneurysmas bzw. einer Dissektion der thorakalen Aorta sind mit hoher Letalität und Morbidität, insbesondere neurologischen Komplikationen und erheblichem Blutverlust verbunden. In der vorliegenden Arbeit wurden folgende drei Fragen gestellt: 1) Wie unterschiedlich sind perioperative Merkmale, Letalität und Morbidität zwischen den Patienten mit Aneurysma der thorakalen Aorta ohne Dissektion bzw. Ruptur und den Patienten mit Dissektion der thorakalen Aorta? 2) Welche Risikofaktoren stehen mit zerebralen Komplikationen im Zusammenhang? 3) Welche Besonderheiten gibt es von der Seite des anästhesiologischen Vorgehens bei den Eingriffen mit tiefhypothermem Kreislaufstillstand?
Die Ergebnisse stammen von 44 Patienten mit einer Aortendissektion (Typ A nach Stanford-Klassifikation) und 57 Patienten mit einem nicht-dissezierenden bzw. nicht-rupturierten Aneurysma der thorakalen Aorta.
Zur 1. Frage: Es gab eindeutige Unterschiede in den prä-. intra- und postoperativen Merkmalen zwischen den Patientengruppen mit und ohne Aortendissektion. 59,1% der Patienten mit Aortendissektion wurden notfallmäßig operiert, während alle Patienten ohne Dissektion elektiv operiert wurden. Die Dauer des Kreislaufstillstandes war länger bei den Patienten mit Aortendissektion (33,8 + 19,0 gegen 18,6 + 10,1 min, P=0,000). Ebenso waren die Dauer der extrakorporalen Zirkulation (EKZ) und der Operation länger bei den Patienten mit Aortendissektion. Unterschiede sind sehr deutlich in Mengen der perioperativen Blutverluste über die Drainagen und der Blut- bzw. Blutkomponenten-Transfusionen. Die Häufigkeit der postoperativen Komplikationen wie Rethorakotomie (29,5% gegen 3,5%, P=0,000) und zerebrale Komplikationen (gesamte Häufigkeit inklusive vorübergehender Defizite: 52,3% gegen 12,3%, P=0,000) war bei den Patienten mit Dissektion deutlich höher.
Zur 2. Frage: Nach univariater Analyse standen folgende Faktoren mit zerebralen Komplikationen im Zusammenhang: Diabetes mellitus, präoperativ akut aufgetretene neurologische Defizite, Notfalloperation, Aortendissektion, längere Kreislaufstillstandsdauer, längere EKZ-Dauer, längere Operationsdauer, Differenz der arteriellen Drücke zwischen verschiedenen Messstellen, Dopamingabe nach der EKZ, niedrigere minimale Hb-Werte, höhere Blutzucker-Werte bei Narkoseeinleitung, höhere intraoperative Blutungsmenge, höhere postoperative Blutungsmenge, höhere gesamte Blutungsmenge, Rethorakotomie und Exitus. Nach multivariater Analyse (logistische Regressionsanalyse) waren der Notfall und die höhere postoperative Blutungsmenge die einzigen statistisch signifikanten Faktoren. Der Faktor „Notfall“ hatte dabei einen weit stärkeren Einfluss auf das Vorkommen der zerebralen Defizite (odds ratio=18,3).
Zur 3. Frage: Von anästhesiologischer Seite her ist u.a. der folgende Punkt zu berücksichtigen: Bei den Patienten mit Aortendissektion ist es wichtig, arterielle Drücke an zwei oder drei Stellen (rechte oder linke Arteria radialis bzw. beide Arteriae radialis und/oder Arteria femoralis) zu messen, da das Auftreten der Druckdifferenzen zwischen verschiedenen arteriellen Messstellen auf Malperfusion in das falsche Lumen hinweist und oft mit neurologischen Komplikationen im Zusammenhang steht. Schließlich muss man bei diesen Eingriffen mit hämostaseologischen Störungen und großen perioperativen Blutverlusten rechnen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:18.08.2005
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:02.08.2005
Datum der Promotion:02.08.2005
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen