Dokument: Der Kapselstatus von papillären Mikrokarzinomen der Schilddrüse ist mit dem Risiko für Lymphknotenmetastasen assoziiert.

Titel:Der Kapselstatus von papillären Mikrokarzinomen der Schilddrüse ist mit dem Risiko für Lymphknotenmetastasen assoziiert.
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20141204-110054-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Chanab, Aline [Autor]
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Dateien vom 13.11.2014 / geändert 13.11.2014
Beitragende: Cupisti, Kenko [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. med. Schott, Matthias [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Einleitung:
Das Therapiemanagement des papillären Mikrokarzinoms der Schilddrüse wird kontrovers diskutiert. Dies gilt insbesondere dann, wenn primär aufgrund benigner Schilddrüsenerkrankungen partielle Schilddrüsenresektionen durchgeführt wurden. Seit 2003 hat sich in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Strategie der standard-radikalen Verfahren wie der Hemithyreoidektomie oder Thyreoidektomie in der Therapie der Struma nodosa durchgesetzt. In dieser Studie wurde der Einfluss dieser Vorgehensweise auf die Therapie des papillären Mikrokarzinoms analysiert.
Patienten und Methoden:
Zwischen 10/1992 und 12/2010 wurden in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 116 Patienten mit papillären Mikrokarzinomen operiert (87 weibliche, 29 männliche Patienten, medianes Alter 49 Jahre). 80 % der papillären Mikrokarzinome wurden in der postoperativen Histologie diagnostiziert.
Ergebnisse:
65 Patienten (56%) erhielten eine ein- oder zweizeitige Thyroidektomie, eine near total Thyreoidektomie oder eine Dunhill-Operation, wohingegen bei 46 Patienten (44%) Schilddrüsenresektionen in geringerem Ausmaß durchgeführt wurden. 50 Patienten (43%) erhielten im Anschluss eine Radiojodtherapie. Lymphknotenmetastasen konnten bei 21 Patienten (18%) gefunden werden. Die univariante Analyse ergab vier Risikofaktoren, die signifikant mit dem Risiko für das Auftreten von Lymphknotenmetastasen assoziiert waren (p <0,05). Dazu zählten das männliche Geschlecht (p = 0,0108), das Alter (p = 0,0145), ein Alter < 50 Jahren (p = 0,0352) sowie das Fehlen einer den Tumor vollständig umgebenden Kapsel (p = 0,0103).
In der multivarianten Analyse konnte für das Geschlecht und den Kapselstatus des Tumors eine statistische Signifikanz gezeigt werden.
Diskussion:
1. Standard-radikale Operationen wie Thyroidektomien oder Hemithyroidektomien in der Therapie der benignen Knotenstruma vereinfachen die Behandlung von zufällig postoperativ entdeckten papillären Mikrokarzinomen.
2. Eine ablative Radiojodtherapie weist Lymphknotenmetastasen selbst beim papillären Mikrokarzinom nach.
3. Die Indikation für eine aggressivere Vorgehensweise sollte abhängig von der Histologie des papillären Mikrokarzinoms gestellt werden. Bei nur partiell oder nicht gekapselten Mikrokarzinomen ist das Risiko für eine minimale Resterkrankung signifikant höher als bei vollständig gekapselten Tumoren. Die WHO-Klassifikation sollte um die pflichtmäßige Angabe des Kapselstatus ergänzt werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:04.12.2014
Dateien geändert am:04.12.2014
Promotionsantrag am:09.09.2013
Datum der Promotion:04.09.2014
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