Dokument: Psychosensorische Pupillendilatation
bei bewusster und unbewusster visueller Informationsverarbeitung

Titel:Psychosensorische Pupillendilatation
bei bewusster und unbewusster visueller Informationsverarbeitung
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20050530-001115-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Loose, Christof [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Stoerig, Petra [Gutachter]
Prof. Dr. Pietrowsky, Reinhard [Gutachter]
Stichwörter:Kortikale Blindheit, Blindsight, Sensitivität der Pupillometrie, Stimulus-Probability-Effect
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibung:Um herauszufinden, ob die Messung der Pupillenweite auf ‚ungesehene’ Reize eine größere Sensitivität als psychophysische Rateverfahren aufweist, wurden vier Experimente mit zentral sehgeschädigten (hemianopen) und zwei mit normalsichtigen Probanden durchgeführt. Die visuelle Stimulation war einmal überschwellig, d.h. für die Probanden gut sichtbar, und ein andermal unterschwellig bzw. schwellennah: Letztere Bedingung sah bei Normalsichtigen eine sehr kurze maskierte Reizdarbietung vor, während bei den Sehgeschädigten das blinde Gesichtsfeld stimuliert wurde. Parallel zur Pupillenaufzeichnung mussten die Probanden entscheiden, ob ein Reiz präsentiert worden war oder nicht (Zwei-Wahl-Rate-Verfahren; 2-AFC).
Anders als in veröffentlichten Ergebnissen, die eine recht gute Übereinstimmung zwischen der psychophysisch bestimmten Leistung und frühen, 200-500 ms nach Reizbeginn einsetzenden Pupillenreaktionen zeigten (Weiskrantz, 1999), wurden hier späte, nicht auf die Reizdarbietung selbst, sondern auf die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens bezogene Pupillenreaktionen verwendet. Dieser Stimulus-Wahrscheinlichkeits-Effekt (SPE), dessen Ausprägung mit der bewussten Abbildung des Reizes korrelieren soll (Hakarem & Sutton, 1966), wurde hier eingesetzt, um den Zusammenhang zwischen visueller Bewusstheit, reizgesteuerten Verhalten und Pupillenreaktion zu beleuchten. Dabei zeigte sich, dass der SPE nicht nur auftritt, wenn der Reiz bewusst gesehen wird, sondern auch dann nachweisbar ist, wenn die bewusste Abbildung aufgrund einer partiellen Rindenblindheit nicht mehr möglich ist. War die bewusste Reizabbildung dagegen reduziert, blieb er aus oder trat nur schwach in Erscheinung. Während unter reduzierten, gelegentlich auch unter normalen Sehbedingungen die psychophysische Methode also bessere Evidenz für die Reizverarbeitung lieferte, erwies sich die pupillometrische Messung des SPE bei fehlender Reizabbildung als sensitiver.
Aufgrund ihrer Sensitivität bei völligem Fehlen von visueller Bewusstheit – wie sie bei rindenblinden Patienten (im blinden Gesichtsfeld) vorliegt –, kann durch Messung des SPE innerhalb relativ kurzer Zeit (2 Stunden Experimente, 2 Stunden Auswertung) festgestellt werden, ob die ungesehenen Reize implizit verarbeitet werden. Dies gilt vor allem, wenn die psychophysisch bestimmte Entdeckungsleistung auf Zufallsniveau liegt.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie
Dokument erstellt am:30.05.2005
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:21.01.2005
Datum der Promotion:21.01.2005
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