Dokument: Untersuchungen zu Auswirkungen von Radiojodtherapie auf die Mundgesundheit und Immunparameter im Speichel
Titel: | Untersuchungen zu Auswirkungen von Radiojodtherapie auf die Mundgesundheit und Immunparameter im Speichel | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3098 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20050515-001098-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | John, Christiane [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Zimmer, Stefan [Gutachter] Prof. Dr. Herforth, Armin [Gutachter] Prof. Dr. Idel, Helga [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Radiojodtherapie, Xerostomie, Hyposialie, Interleukin-1beta, Interleukin-8, Tumor-Nekrose-Faktor, Mundhygiene-Index, Parodontitis | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Reduktion der Speichelflussrate ist eine häufig auftretende Begleiterscheinung der Radiojodtherapie. Der Speichel spielt jedoch eine herausragende Rolle in der Aufrechterhaltung der Homöostase der Mundhöhle. Seine Inhaltsstoffe sind u.a. Produkte der Immunabwehr. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit die Dosis der RJT eine Rolle bei der Reduktion der Speichelflussrate spielt bzw. ob eine Erholung des Speicheldrüsengewebes innerhalb eines Zeitraums von mind. zwei Jahren stattfindet. Weiter sollte festgestellt werden, ob sich Auswirkungen der RJT auf die Zytokine Interleukin-1b, Interleukin-8 oder den löslichen Tumor-Nekrose-Faktor-Rezeptor II im Speichel ergeben. Hierzu wurden 52 Patientinnen der Nuklearmedizinischen Abteilung der Medizinisch-Neurologisch-Radiologischen Klinik (MNR-Klinik) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf rekrutiert. Die Probandinnen wurden jeweils vor und drei Monate nach hoch- bzw. niedrigdosierter RJT untersucht. Diesen Patientinnen wurden Frauen, die länger als zwei Jahre keine RJT mehr erhalten hatten, nach Dosis, Alter und Raucher/Nichtraucher zugeordnet. Es konnte ein signifikant erhöhter Plaque-Index bei den Patientinnen drei Monate nach Hochdosis-RJT festgestellt werden, wohingegen der Vergleich der Papillen-Blutungs-Indizes keine signifikanten Unterschiede ergab. Weiterhin wurde eine Verschlechterung des Parodontal-Index ESI bei den Patientinnen drei Monate nach Niederdosis-RJT im Vergleich zu den Werten vor RJT gemessen. Die Untersuchungen ergaben ausserdem einen signifikanten Anstieg der Anzahl der Patientinnen mit Hyposalivation (stimulierte Speichelflussrate ? 0,07 ml/min) in der Gruppe der Patientinnen mit der höchsten Strahlenbelastung. Die Zytokine Il-1b und Il-8 konnten in allen Speichelproben nachgewiesen werden. sTNF-RII war in nur einer Speichelprobe nicht nachweisbar. Signifikante Unterschiede ergaben sich bei dem Vergleich der Il-8-Konzentrationen in der Gruppe der Patientinnen vor und drei Monate nach Niederdosis-RJT. Dort zeigte sich ein signifikanter Abfall der Werte. Ein signifikanter Anstieg der sTNF-RII-Konzentrationen konnte beim Vergleich der Werte vor und zwei Jahre nach Hochdosis-RJT festgestellt werden. Signifikante positive Korrelationen ergaben sich zwischen der sTNF-RII-Konzentration und dem Parodontal-Index (ESI). Die Il-8-Konzentrationen im Speichel korrelierten ebenfalls positiv mit dem ESI sowie dem Papillenblutungs-Index. Signifikante negative Korrelationen zeigten sich zwischen der Speichelflussrate und allen gemessenen Zytokinen. Alle Zytokine untereinander wiesen positive signifikante Korrelationen auf. Die Ergebnisse lassen darauf schliessen, dass es zu einer klinisch messbaren, irreversiblen Schädigung der Speicheldrüsen und vermindertem Speichelfluss erst ab einer Strahlendosis von über 5000 MBq kommt. Eine Rekonvaleszenz innerhalb von zwei Jahren konnte nicht festgestellt werden. In der vorliegenden Arbeit konnten keine Zusammenhänge zwischen der verminderten Speichelflussrate und den Mundhygiene-Indizes festgestellt werden. Die Untersuchungen der Zytokinkonzentrationen deuten auf einen gemeinsamen immunregulatorischen Mechanismus der Zytokine im Speichel bei der Aufrechterhaltung der Homöostase der Mundhöhle hin. Es liegt ausserdem ein wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen der Konzentration von sTNF-RII im Speichel und dem Parodontalstatus vor. Der Nachweis von sTNF-RII im Speichel könnte zukünftig für epidemiologische Studien in der Parodontalforschung eingesetzt werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 15.05.2005 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 21.04.2005 | |||||||
Datum der Promotion: | 21.04.2005 |