Dokument: Kinetiken des Prostata Spezifischen Antigens als Indikationsstellung zur Prostatastanzbiopsie
Titel: | Kinetiken des Prostata Spezifischen Antigens als Indikationsstellung zur Prostatastanzbiopsie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=30801 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20141016-083715-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Engelhardt, Michael [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Böcking, Alfred [Gutachter] Prof. Dr. Albers, Peter [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Diese Arbeit beschäftigt sich mit der zeitlichen Entwicklung des Prostata Spezifischen Antigens (PSA) – den so genannten PSA-Kinetiken – und untersucht deren Wertigkeit in der
Prostatakrebsfrüherkennung bei der Indikationsstellung zur Prostatastanzbiopsie. Es ist bekannt, dass eine Strategie zur Prostatakrebsfrüherkennung, die sich bei der Indikation zur Prostatastanzbiopsie hauptsächlich auf den absoluten PSA-Wert stützt, zu viele falsch positive Ergebnisse liefert. Daher besteht die Hoffnung, mithilfe von PSA-Kinetiken, diese Indikation spezifischer zu stellen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, mit welcher Treffsicherheit erstens die PSA-Verdopplungszeit und zweitens neu entwickelte Algorithmen die Indikation zur Prostatastanzbiopsie stellen. Diese neu entwickelten Algorithmen analysieren den PSA-Verlauf über die Zeit, um Muster einer karzinomgeschuldeten PSA-Produktion zu erkennen. Die Hypothesen der Arbeit besagen, dass PSA-Kinetiken – im Vergleich zum absoluten PSA-Wert – die Indikation zur Prostatastanzbiopsie spezifischer und ohne Verlust an Sensitivität stellen und dass es sich bei denjenigen Prostatakarzinomen, welche von PSA-Kinetiken übersehen werden, um klinisch insignifikante bzw. diploide Prostatakarzinome nach entsprechender Definition handelt. Insgesamt wurden von 103 Patienten einer urologischen Gemeinschaftspraxis PSA-Verläufe über die Zeit analysiert. Alle Patienten unterzogen sich im weiteren Verlauf einer Prostatastanzbiopsie und bei 54 Patienten wurde im Zuge dessen ein Prostatakarzinom nachgewiesen. Daraufhin wurde untersucht, wie treffsicher PSA-Kinetiken die Indikation zur Prostatastanzbiopsie stellen. Weiterhin wurde eine Subgruppenanalyse durchgeführt, bei der – anhand prognostisch relevanter Parameter – Patienten mit klinisch signifikanten von Patienten mit klinisch insignifikanten Prostatakarzinomen bzw. ohne Karzinomnachweis unterschieden wurden. Sofern dies möglich war, wurde zudem von allen mit Karzinom durchsetzten Prostatastanzbiopsien eine Bild-DNA-Zytometrie durchgeführt und eine weitere Subgruppenanalyse von Patienten mit diploiden bzw. non-diploiden Prostatakarzinomen angeschlossen. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass PSA-Kinetiken in der Lage sind spezifischer als der absolute PSA-Wert die Indikation zur Prostatastanzbiopsie zu stellen, wobei die PSA-Verdopplungszeit im Vergleich zu den neu entwickelten Algorithmen tendenziell bessere Ergebnisse erzielt. Dennoch wurden nicht selten klinisch signifikante Prostatakarzinome übersehen, und die ermittelten Werte für Sensitivität und Spezifität genügen nicht den Ansprüchen, die eine routinemäßig Verwendung in der Prostatakrebsfrüherkennung rechtfertigen. Als Ursachen wurden, unter anderem, methodische Schwächen unserer Studie wie zum Beispiel ein zu kurzer Beobachtungszeitraum der PSA-Entwicklung oder eine begleitende antibiotische Therapie diskutiert. Zudem erschweren biologische Schwankungen der PSA-Messungen deren Interpretation im zeitlichen Verlauf. Zusätzlich konnte im Rahmen der Ergebnisauswertung eine Reproduzierbarkeit der Bild- DNA-Zytometrie von 93% ermittelt werden, welche die Reproduzierbarkeit des Gleason Scores deutlich übertrifft. Abschließend betrachtet bestätigt unsere Studie Ergebnisse von anderen Autoren, die eine routinemäßige Verwendung der PSA-Kinetiken als Indikationsstellung zur Prostatastanzbiopsie ablehnen. Aktuelle Studien mit größerer Fallzahl wie zum Beispiel die PRIAS Studie könnten jedoch durch strengere Einschlusskriterien PSA-Kinetiken unter verbesserten Voraussetzungen analysieren und möglicherweise zu einem anderen Schluss kommen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 16.10.2014 | |||||||
Dateien geändert am: | 16.10.2014 | |||||||
Promotionsantrag am: | 23.10.2013 | |||||||
Datum der Promotion: | 27.08.2014 |