Dokument: Expression und prognostische Bedeutung des epidermalen Wachstumsfaktors (EGF), transformierenden Wachstumsfaktor alpha (TGFa), EGF-Rezeptor (EGF-R) und des erbB-2-Proteins beim Magenkarzinom

Titel:Expression und prognostische Bedeutung des epidermalen Wachstumsfaktors (EGF), transformierenden Wachstumsfaktor alpha (TGFa), EGF-Rezeptor (EGF-R) und des erbB-2-Proteins beim Magenkarzinom
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3076
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20050422-001076-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Vondereck, Bettina [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]319,9 KB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:PD Dr. Müller, Wolfram [Gutachter]
PD Dr. Müller, Barbara [Gutachter]
Stichwörter:Magenkarzinom, Prognose, Immunhistochemie, Wachstumsfaktoren, erbB-2;
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Beurteilung der Prognose von Magenkarzinompatienten erfolgt heute allgemein anerkannt auf der Basis des TNM-Systems unter Einbeziehung des R-Status. Allerdings hat nicht jeder Patient eines bestimmten Tumorstadiums tatsächlich auch die gleiche Chance zu überleben. Dies hat zu einer Vielzahl von Ansätzen geführt, zusätzliche Prognosefaktoren zu etablieren, jeweils mit dem Ziel, sowohl eine zunehmend präzisere und individuellere Prognoseabschätzung zu erreichen als auch Hochrisikopatienten zu identifizieren, die von neuen adjuvanten Therapieansätzen profitieren könnten. Wesentliches Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher an einer Serie von 418 kurativ resezierten Magenkarzinomen molekulare Parameter hinsichtlich ihrer prognostischen Bedeutung zu untersuchen und in einer multivariaten Analyse mit den etablierten Prognoseparametern des TNM-Systems.
In der vorliegenden Arbeit war für alle untersuchten Faktoren (EGF, TGF, EGF-R, erbB-2) jeweils eine ausgeprägte inter- und intratumorale Heterogenität der Expression nachweisbar. So waren 21,5% der Tumoren positiv für EGF und 37% positiv für TGF, jedoch nur bei 8,5% ließ sich eine Expression von EGF-R nachweisen. Eine erbB-2-Expression wiesen ebenfalls lediglich 10,2% der Tumoren auf. Hinsichtlich der Korrelation mit histopatho-logischen Parametern waren EGF und TGF signifikant sowohl mit einem drüsigen Wachs-tumsmuster und hohen Differenzierungsgrad als auch mit fortgeschrittener Wandinfiltration der Tumoren und einer Gefäßinvasion korreliert. Keine Korrelation fand sich mit dem Nachweis einer Lymphknotenmetastasierung. Die EGF-R-Expression war lediglich mit dem Nachweis einer Gefäßinvasion assoziiert, nicht jedoch mit den übrigen histopathologischen Parametern. Auch die Expression von erbB-2 war hochsignifikant korreliert mit einem drüsigen Wachstumsmuster während sich mit den anderen untersuchten histopathologischen Parametern keine Korrelation nachweisen ließ. Hinsichtlich der Proliferationsaktivität fand sich für alle vier untersuchten molekularen Marker eine Assoziation der Expression mit einer hohen Proliferationsaktivität der Tumoren. Diese erreichte jedoch lediglich für EGF statis-tische Signifikanz. Eine gemeinsame Expression von EGF, TGF und EGF-R fand sich nur bei 11 Tumoren (2,7%), eine gemeinsame Expression einer der beiden Wachstumsfaktoren EGF oder TGF und des Rezeptors EGF-R lediglich bei 47 Tumoren (11,4%), so daß dem Phänomen einer autokrinen Wachtumsstimulation der Tumorzellen beim Magenkarzinom, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Bedeutung für das Fortschreiten und die Prognose der Tumoren zuzukommen scheint. Bezüglich der Prognose ließ sich sowohl für die EGF- als auch für die erbB-2-Expression in der univariaten Analyse ein ungünstiger prognostischer Einfluß nachweisen, der in der multivariaten Analyse unter Einschluß der etablierten Prog-nosefaktoren des pTNM-Systems jedoch nicht mehr verifiziert werden konnte.
Zusammenfassend läßt sich nach den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung festhalten, daß die erbB-2-Expression ebenso wie die Expression von Wachstumsfaktoren beim Magen-karzinom hochsignifikant mit dem Intestinaltyp nach Laurén bzw. mit dem papillären oder tubulären Typ gemäß der WHO-Klassifikation assoziiert ist. Diese Präferenz des intestinalen Typs der Laurén-Klassifikation könnte auf eine unterschiedliche Rolle des erbB-2-Onkogens bei der Tumorentwicklung dieser unterschiedlichen Tumortypen hinweisen. Insgesamt stellt die immunhistochemisch nachweisbare Expression von erbB-2 beim Magenkarzinom jedoch ein eher seltenes Ereignis dar.
Darüber hinaus scheint nach den vorliegenden Ergebnissen, weder der erbB-2-Expression noch der von EGF, TGF oder EGF-R bei Magenkarzinompatienten eine Bedeutung als zusätzlicher Prognoseparameter zum TNM-System zuzukommen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:22.04.2005
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:17.03.2005
Datum der Promotion:17.03.2005
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen