Dokument: Expression und prognostische Bedeutung Zellzyklus-regulierender Faktoren beim kolorektalen Karzinom
Titel: | Expression und prognostische Bedeutung Zellzyklus-regulierender Faktoren beim kolorektalen Karzinom | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3072 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20050417-001072-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Müller, Bettina [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. Möslein-Wagner, Gabriela [Gutachter] Prof. Dr. Dall, Peter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Kolorektales Karzinom; Prognose; Zellzyklus; Cyclin A; Cyclin B; | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Beurteilung der Prognose von Kolonkarzinompatienten erfolgt heute allgemein an-erkannt auf der Basis des TNM-Systems unter Einbeziehung des R-Status. Allerdings hat nicht jeder Patient eines bestimmten Tumorstadiums tatsächlich auch die gleiche Chance zu überleben. Dies hat zu einer Vielzahl von Ansätzen geführt, zusätzliche Pro-gnosefaktoren zu etablieren, jeweils mit dem Ziel, sowohl eine zunehmend präzisere und individuellere Prognoseabschätzung zu erreichen als auch Hochrisikopatienten zu identifizieren, die von neuen adjuvanten Therapieansätzen profitieren könnten. Wesentliches Ziel der vorliegenden Untersuchung war es daher, an einer Serie von 342 kurativ resezierten kolorektalen Karzinomen verschiedene histologische und molekulare Parameter hinsichtlich ihrer prognostischen Bedeutung zu untersuchen und in einer multivariaten Analyse mit den etablierten Prognoseparametern des TNM-Systems unter Einschluß einer Blut- und Lymphgefäßinvasion zu vergleichen. Beginnend mit der Pro-liferationsaktivität ließ sich zunächst zeigen, daß zwischen den einzelnen Tumoren eine erhebliche intertumorale Heterogenität bestand mit einem mittleren Proliferationsindex von 48% (range: 7-96%). Ein Einfluß auf die Prognose ließ sich nicht nachweisen. Dies galt auch bei Berücksichtigung verschiedener cut-points, ebenso wie bei separater Analyse unterschiedlicher Patientensubgruppen gemäß der Invasionstiefe (pT1/pT2 versus pT3/pT4) und des Lymphknotenbefalls (pN0 versus pN1/pN2) der Tumoren. Hinsichtlich der untersuchten Zellzyklus-assoziierten Proteine konnte in der vorliegen-den Untersuchung eine p53-Expression in 67% aller Tumoren ebenfalls mit deutlicher intra- und intertumoraler Heterogenität (range: 1-99%) nachgewiesen werden. Ein pRb-Expression fand sich bei allen 342 untersuchten Tumoren, insgesamt zeigten hier 88,3% der Karzinome eine starke pRb-Expression in mehr als 50% der Tumorzellen. Darüber hinaus war auch sowhl eine Cyclin A- als auch eine Cyclin B1-Expression bei allen untersuchten Tumoren nachweisbar. Bei 68% der Tumoren konnte eine starke Cyclin A-Expression in mehr als 10% der Tumorzellen nachgewiesen werden und bei 79% der Tumoren fand sich eine starke Cyclin B1-Expression in mehr als 10% der Tumorzellen. Eine Korrelation mit den übrigen histopathologischen Parametern ließ sich jeweils für keines der untersuchten Zellzyklusproteine zeigen. Die univariate Analyse ergab für alle untersuchten Zellzyklusproteine weder einen prognostischen Einfluß auf das gesamte postoperative noch auf das rezidivfreie Überleben. Dies galt auch bei separater Analyse verschiedener cut-points der Proteinexpression und bei Vergleich der Subgruppen ge-mäß der pT- und pN-Kategorien. In der abschließenden multivariaten Analyse konnte weder für die Proliferationsaktivität noch für einen der anderen untersuchten Zellzyklus-proteine ein unabhängiger Einfluß auf die Prognose nachgewiesen werden. Für das post-operative Gesamtüberleben der Patienten konnten die Invasionstiefe der Tumoren, der Lymphnotenbefall, ein geringer Differenzierungsgrad (G3/G4) sowie der Nachweis einer extramuralen (subserösen) Blutgefäßinvasion als unabhängige Prognosefaktoren verifiziert werden. Hinsichtlich des rezidivfreien Überlebens konnten in der multivaria-ten Analyse sowohl die pT- und pN-Kategorie als auch eine distale Tumorlokalisation (Sigma/Rektum) als unabhängiger Prognosefaktore verifiziert werden. Zusammenfassend läßt sich festhalten, daß die Cyclin A- und Cyclin B1-Expression beim kolorektalen Karzinom ein häufiges und frühes Ereignis in der Karzinogenese darstellt, ohne jedoch einen Einfluß auf die Tumorprogression zu zeigen. Die vorliegen-den immunhistochemischen Ergebnisse an 342 Tumoren weisen einerseits auf eine Störung der Zellzyklusregu-lation beim Dickdarmkarzinom hin, spiegeln andererseits jedoch auch die Komplexität dieser Regulation wider. Darüber hinaus hat nach den vorliegenden Ergebnissen beim Dickdarmka-zinom weder die Expression von Cyclin A noch von Cyclin B1, alleine oder in Kombination mit den Zellzyklusproteinen p53 und pRb oder der Proliferationsaktivität der Tumoren, eine Bedeutung für das postoperative Überleben oder die Häufigkeit von Tumorrezidiven. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 17.04.2005 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 22.11.2004 | |||||||
Datum der Promotion: | 22.11.2004 |