Dokument: Nicht-invasive und minimal-invasive pränatale genetische Diagnostik
Titel: | Nicht-invasive und minimal-invasive pränatale genetische Diagnostik | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3069 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20050413-001069-6 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Habilitation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | PD Dr. Tutschek, Boris [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Bender, Hans-Georg [Gutachter] Prof. Dr. Royer-Pokora, Brigitte [Gutachter] Prof. Dr. Wernet, Peter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Fetalmedizin, Pränataldiagnostik, vorgeburtlich, Schwangerschaft, invasiv, nicht-invasiv, Genetik, Ultraschall, PCR, FISHfetal medicine, prenatal diagnosis, pregnancy, invasive, non-invasive, minimally invasive, fetal cells, ultrasound | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Vorgeburtliche genetische Untersuchungen zur Erkennung chromosomaler und anderer genetischer Störungen benötigen bislang die Gewinnung fetalen Materials durch einen invasiven Eingriff. Jedoch trägt die dafür häufig eingesetzte Punktion der Amnionhöhle zur Gewinnung von Fruchtwasserzellen zum Beispiel ein etwa einprozentiges Risiko für eine Störung bis hin zum Verlust der Schwangerschaft. Die in jüngster Zeit möglich gewordene Präimplantationsdiagnostik eine Alternative zur Gewinnung embryonaler Zellen für eine genetische Diagnostik- erfordert eine Befruchtung der Einzelle außerhalb des Körpers (in-vitro-Fertilisation) und eine Embryobiopsie in einem der frühesten Stadien der Entwicklung noch vor der Rückgabe in die mütterliche Gebärmutter. Indirekte Hinweise wie zum Beispiel die Immunisierung von rhesus-D-negativen Schwangeren durch einen Rhesus-D-positiven Feten haben seit langem vermuten lassen, daß fetale Zellen die "Plazentaschranke" überwinden und im mütterlichen Blut nachweisbar sein könnten. Durch Untersuchungen der letzten Jahre gelang der Nachweis fetalen genetischen Materials (in der Regel) aus fetalen zellulären Bestandteilen im peripheren mütterlichen Blut. Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit verschiedenen Aspekten neuer, nicht-invasiver bzw. minimal-invasiver Techniken. Der erste Teil beschreibt die Detektion fetaler DNS im mütterlichen Venenblut durch Amplifikation mittels einer sensitiven Polymerase-Ketten¬reaktion (PCR) sowie die Etablierung eines Modells zur Anreicherung von Trophoblastzellen aus dem Blut. Durch Einsatz einer besonders sensitiven Technik gelang der Nachweis fetaler DNS bereits in der sechsten Woche nach der letzten Periodenblutung, also etwa in der vierten Woche nach der Befruchtung. Bei allen Patientinnen, deren Feten das untersuchte genetische Merkmal trugen, nicht aber bei solchen ohne dieses Merkmal konnte fetales genetisches Material spätestens in der siebten Schwangerschaftswoche gefunden werden. Es war im Verlauf der gesamten Schwangerschaft bis vier Wochen nach der Entbindung, nicht aber weitere vier Wochen später nachweisbar. Die Anreicherung der frühesten im maternalen Blut vermuteten Zellen, der fetalen Trophoblastzellen, gelang in einem Modellsystem. Für den Nachweis fetaler Zellen aus dem mütterlichen Blut mittels Zellsortierung mit Antikörpern gegen ein Epitop von Trophoblastzellen, gefolgt von Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) der Chromosomen X und Y zur Detektion fetaler männlicher Zellen, waren diese Zellen dort aber zu stark verdünnt. Im zweiten Teil wurden als alternatives Material trophoblastäre Zellen aus dem Schleim im Zervikalkanal schwangerer Frauen untersucht. Durch den Gebärmutterhalskanal besteht eine Verbindung von der Scheide in die Gebärmutterhöhle zur fetoplazentaren Einheit. Deren äußere Schicht, die Zottenhaut (Chorion), trägt in der Regel denselben Chromosomensatz wie der eigentliche Fetus. Die vom Chorion abgeschilferten und in den Zervixschleim gelangten Zellen wurden z.T. durch Mikromanipulation aus den Proben isoliert und mit molekulargenetischen Techniken (PCR, Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) untersucht. Bei etwa jeder dritten Schwangeren konnten durch eine einmalige Probenentnahme während der ersten 15 Schwangerschaftswochen fetale Zellen nachgewiesen werden. Dabei wurde auch eine chromosomaler Anomalie diagnostiziert. Im Zuge dieser Untersuchung wurden PCR-Methoden zum Nachweis monogenetischer Veränderungen am Beispiel der Sichelzellanämie und der zystischen Fibrose an geringsten Mengen von Untersuchungsmaterial bis hin zur Einzelzelle entwickelt. Um das Problem der geringen Zahl fetaler (Blut-) Zellen im peripheren mütterlichen Blut zu lösen, wurde schließlich eine Methode zur ex-vivo-Expansion fetaler Blutzellen entwickelt. Aus peripherem mütterlichem Venenblut wurden durch die Verwendung von selektiven Wachstums¬faktoren und halbfesten Nährmedien -neben den überwiegenden maternalen- auch fetale Zellen in Kolonien angezüchtet. Diese Kolonien wurden individuell durch PCR auf ihr genetisches Profil anhand von sogenannten Mikrosatellitenmarkern untersucht. Unter einer großen Anzahl von Kolonien wurden bei einigen Schwangeren fetale Kolonien gefunden. Diese könnten durch ihren hohen Gehalt an fetalen Zellen weiterführende genetische Untersuchungen ermöglichen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 13.04.2005 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 26.06.2003 | |||||||
Datum der Promotion: | 26.06.2003 |