Dokument: Asbestassoziierte benigne Veränderungen an Lunge und Pleura und ihre lungenfunktionelle Auswirkung in Abhängigkeit von der Lokalisation und dem Ausprägungsgrad

Titel:Asbestassoziierte benigne Veränderungen an Lunge und Pleura und ihre lungenfunktionelle Auswirkung in Abhängigkeit von der Lokalisation und dem Ausprägungsgrad
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20050215-001047-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Ferchow, Heike [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Borsch-Galetke, Elisabeth [Gutachter]
Prof. Dr. Mödder, Ulrich [Gutachter]
Stichwörter:asbestassoziierte Pleuraplaques, gleichförmige Pleuraverdickung, Asbestose, restriktive Ventilationsstörung
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Asbestassoziierte Veränderungen an Lunge und Pleura und ihre lungenfunktionelle Auswirkung in Abhängigkeit von der Befundlokalisation und dem Ausprägungsgrad
Heike Ferchow

Bei Personen mit Asbestfaserexposition können pulmonale und pleurale Veränderungen auftreten. Ob die benignen Pleurareaktionen auch zu restriktiven Lungenfunktionsstörungen führen, ist durch bisher veröffentlichte Studien nicht eindeutig geklärt und Ziel der vorliegenden Arbeit.

Unter Einsatz eines standardisierten Codierungsschemas für Computertomographien des Thorax in hochauflösender Technik (HRCT [high resolution computed tomography]) bei n = 142 Personen mit positiver Asbest-Berufsanamnese wurden asbestassoziierte pleuropulmonale Veränderungen der Exponierten mittels detaillierter Analyse und Quantifizierung ihrer Lokalisation und Ausprägung erfasst und ausgewertet. Die pleurale Befundung wurde pro Referenzschicht (n = 10) und Seite um ein 8-Sektoren-Schema ergänzt. Mit Hilfe eines neu entwickelten Modells zur Quantifizierung der detektierten gleichförmigen und umschriebenen Pleurabefunde wurde die zirkumferente Ausdehnung entlang der internen Thoraxwand seitengetrennt ausgemessen. Diese patientenbezogenen Einzel- und Summenmaße wurden auf Korrelation mit den sollwertbezogenen bodyplethysmographisch und spirographisch ermittelten Lungenfunktionsparametern FEV1 [Forciertes Einsekundenvolumen] und VC [Vitalkapazität] geprüft.

Pleurale und pulmonale Veränderungen lassen sich bei n = 94 Exponierten diagnostizieren, von denen 73,4% beide Entitäten, 20,2% ausschließlich pleurale und 6,4% nur pulmonale Befunde aufweisen. Pulmonale Reaktionen dominieren beidseits in den Mittel- und Unterfeldern und treten überwiegend in der niedrigsten der 3 Streuungskategorien auf. Hier zeigt sich in den Unterfeldern eine leichte Präferenz der linken Seite (49,3% zu 44,0%), während es sich in den Ober- und Mittelfeldern umgekehrt verhält. Pleurale Befunde finden sich bevorzugt dorso-lateral in den Sektoren 4 und 5 der Lungenmittel- und Unterfelder (Referenzschichten 6-10). Pleuraplaques treten tendenziell eher rechts, diffuse Pleuraverdickungen eher links auf. Dies demonstriert sowohl das unilaterale als auch das zirkumferente Summationsmaß der bilateralen Befunde. Mit zunehmender transversal-zirkumferenter und kranio- kaudaler Ausdehnung der Pleurabefunde auf beiden Seiten zeigt sich eine zunehmende Reduktion der Vitalkapazität (VC IST/SOLL) und der Einsekundenkapazität (FEV1IST/SOLL). Dies gilt sowohl für die diffuse Pleurafibrose als auch für die Pleuraplaques und ist signifikant (z.B. VC IST/SOLL und Gesamtsumme der Plaques beidseits: r = -0,313; p < 0,005; FEV1 IST/SOLL und Gesamtsumme gleichförmige Pleuraverdickungen rechts: r = -0,286; p < 0,01), wenn das Vorliegen einer begleitenden Asbestose unberücksichtigt bleibt. Die Pleurabefunde der Exponierten ohne begleitende Asbestose (n = 19) sind im Vergleich zum Kollektiv derer mit Pleura- und Parenchymveränderungen (n = 88) allerdings deutlich geringer ausgeprägt.

Die vorliegende Arbeit bestätigt, dass ein Zusammenhang zwischen umschriebenen bzw. gleichförmigen Pleuraverdickungen und einer leichten restriktiven Ventilationsstörung besteht. Ob diese Ursache der Restriktion sind oder eine geringe bzw. radiologisch nicht nachweisbare Asbestose hierfür eine Rolle spielt, kann mit den derzeit zur Verfügung stehenden bildgebenden und funktionsanalytischen Verfahren allein nicht geklärt werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:15.02.2005
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:25.01.2005
Datum der Promotion:25.01.2005
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