Dokument: Der Einsatz der modifizierten Tankdialyse beim akuten Nierenversagen verbessert die Hämodynamik und den Gasaustausch im katecholaminrefraktären septischen Schock
Titel: | Der Einsatz der modifizierten Tankdialyse beim akuten Nierenversagen verbessert die Hämodynamik und den Gasaustausch im katecholaminrefraktären septischen Schock | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=30126 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20140728-083620-6 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Schumacher, Ralf [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Kindgen-Milles, Detlef [Gutachter] Prof. Dr. Schulte am Esch, Jan [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Sepsis, akutes Nierenversagen, Nierenersatzverfahren | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Der schwere septische Schock gehört mit einer Sterblichkeit von 70% zu den Haupt-todesursachen auf Intensivstationen und geht in mehr als der Hälfte der Fälle mit einem akuten Nierenversagen einher. In der vorliegenden Arbeit untersuchten wir, ob Patienten im leitliniengerecht behandelten therapierefraktären septischen Schock von einem extra-korporalen Blutreinigungsverfahren profitieren und ob diese Effekte mit einer Veränderung der Zytokinkonzentrationen im Plasma einhergehen. Wir untersuchten prospektiv 20 Patienten einer universitären Intensivstation mit einem seit längstens 18 Stunden bestehenden septischen Schock und akutem Nierenversagen. Nach Optimierung der hämodynamischen Parameter im Sinne einer „early goal directed therapy“ und einer leitliniengerechten Beatmungstherapie gemäß den Empfehlungen des ARDS-Networks wurden die Patienten einer fünfstündigen modifizierten Tankdialyse unterzogen.
Bei einem Blut- und Dialysatfluss von je 300 ml/h erfolgte eine bicarbonatgepufferte Hämodialyse über einen High-Flux-Hämofilter mit einer großen Oberfläche. Es wurden hämodynamische Parameter, die Katecholamindosierungen, die Beatmungsparameter und der pulmonale Gasaustausch, sowie die Zytokinspiegel vor und nach der Dialyse-behandlung bestimmt. Nach Beendigung der modifizierten Tankdialysetherapie war der Noradrenalinbedarf signifikant reduziert (75±19 vs. 41±15 μg/min, p<0.05), worunter der mittlere arterielle Druck sogar noch angestiegen war (76±3 vs. 84±2 mmHg, p<0.05). Die Herzfrequenz sank gleichzeitig von 108±3 Schläge/Minute auf 97±3 Schläge/Minute (p<0.05). Der Herzindex veränderte sich nicht signifikant (4.0±0.3 vs. 3.5±0.2 L/min/m2). Die vorher bestehende metabolische Azidose wurde ausgeglichen (Baseexcess von -1,2±2,92 auf 0,6±2,64 mmol/l (p=0,033). Der pH-Wert stieg von 7,3±0,1 auf 7,4±0,1 (ns). Das Serumlaktat sank als Zeichen einer Verbesserung der Mikrozirkulation von 3,3±3,1 auf 2,6±2,1 mmol/l (p=0,023). Der pulmonale Gasaustausch verbesserte sich erheblich, obwohl insgesamt nur 250 ml Ultrafiltrat entfernt wurden (Anstieg des paO2/FiO2 von 182±12 auf 204±13 mmHg (P<0.05)). Die Serumspiegel der proinflammatorischen Zytokine IL-1, -2, -6, -8, und GM-CSF nahmen tendenziell ab, während der TNF-Spiegel sich nicht veränderte. Zusammenfassend wurde erstmals gezeigt, dass eine modifizierte Tankdialyse bei Patienten im therapierefraktären septischen Schock trotz vorangegangener leitlinien-gerechter Sepsisbehandlung signifikant Hämodynamik und Lungenfunktion verbessert. Unklar bleibt, ob diese Effekte durch Modulation der Zytokinkonzentrationen, die Wiederherstellung der Homöostase oder anderen Mechanismen hervorgerufen wurden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.07.2014 | |||||||
Dateien geändert am: | 28.07.2014 | |||||||
Promotionsantrag am: | 11.10.2012 | |||||||
Datum der Promotion: | 26.06.2014 |