Dokument: Wertigkeit der Magnetresonanztomographie nach Gabe des superparamagnetischen Kontrastmittels Endorem in der bildgebenden Diagnostik unter besonderer Berücksichtigung des hepatozellulären Karzinoms
Titel: | Wertigkeit der Magnetresonanztomographie nach Gabe des superparamagnetischen Kontrastmittels Endorem in der bildgebenden Diagnostik unter besonderer Berücksichtigung des hepatozellulären Karzinoms | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2992 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20041226-000992-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Jungblut-Verwaayen, Uta [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Fürst, Günter [Gutachter] Prof. Dr. Aul, C. [Gutachter] PD Dr. Röhrborn, Ansgar [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Superparamagnetisches Kontrastmittel, Endorem, Magnetresonanztomographie, hepatozelluläres Karzinom, | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Wertigkeit der Magnetresonanztomographie nach Gabe des superparamagnetischen Kontrastmittels Endorem® in der bildgebenden Diagnostik wurde unter besonderer Berücksichtigung des hepatozellulären Karzinoms in einer Studie mit 56 Patienten im Institut der diagnostischen Radiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf analysiert. Das Patientenkollektiv setzte sich aus 23 Fällen mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) verschiedener Differenzierungstypen, drei Mischtumoren mit hepatozellulären und cholangiozellulären Karzinomanteilen, acht Patienten mit Lebermetastasen extrahepatischer Primärtumore, drei Patienten mit Metastasen maligner Insulinome, drei Tumoren des Gallengangs, zwei Hämangiomen und einem Patienten mit einer Zyste zusammen. Insgesamt erfolgte die Befundverifizierung bei 48 der 56 Fälle anhand einer histologischen Diagnosesicherung, bei den übrigen acht Fällen wurden Verlaufskontrollen als hinreichende Sicherung der Diagnose angesehen. Die Auswertung der Krankenakten der Patienten zeigte, dass bestimmte Parameter wie vorbestehende Zirrhose unterschiedlichster Genese, der AFP-Wert, das Serumalbumin und die Hepatomegalie als wichtige hinweisende und sogar prognostische Faktoren für die Entwicklung und den Verlauf eines HCC gelten können. Alle 56 Patienten wurden unter Anwendung einer T1-gewichteten SE-Sequenz (SE 350/15), einer T2-gewichteten TSE-Sequenz (TR/TE 2500/120) sowie einer fettunterdrückten T2-gewichteten TSE-Sequenz (TR/TE 2500/120) vor und nach biphasischer i.v.-Infusion von Endorem® in einer Dosierung von 15 µmol/kg an einem 1,0-Tesla-Magnetresonanztomographen (Gyroscan NT®, Philips) untersucht. Nur in zwei Fällen kam es zum Auftreten von Nebenwirkungen in Form von Rücken- und Hüftschmerzen. Die SPIO-MRT wurde bei den HCC-Patienten aufgrund klinischer Symptome und unklarer Befunde im sonograhischen und/oder computertomographischen Befund angeordnet. Bei der quantitativen Bildanalyse mittels ROI-Technik konnte an den T2-gewichteten fettunterdrückten Sequenzen vor und nach Kontrastmittelgabe gezeigt werden, dass der Kontrast und somit die Detektion hepatozellulärer Karzinome, die je nach Differenzierungsgrad eine unterschiedliche Kontrastmittelaufnahme und einen daraus resultierenden deutlichen Signalverlust zeigen, besonders beim Vorliegen von zirrhotischem Lebergewebe, welches einen geringeren Signalverlust nach SPIO-Gabe zeigt als normales Lebergewebe, durch den Einsatz superparamagnetischer Eisenoxide erheblich verbessert werden kann. Der Kontrast von Läsion zu Leber (C/N-Wert) konnte bei allen untersuchten Differenzierungstypen des HCC, besonders bei den hochdifferenzierten HCC-Fällen bei zugrundeliegender Zirrhose, sowohl bei Vorliegen von normalem als auch bei zirrhotischem Leberparenchym deutlich gesteigert werden. Da die übrigen malignen Leberläsionen extrahepatischer Primärtumore im Vergleich zum HCC keine Kupfferschen Sternzellen enthalten, zeigten diese keine oder nur eine geringe Kontrastmittelaufnahme, keinen signifikanten Signalabfall nach Endorem®-Gabe und dadurch hohe Werte für das Kontrast-Rausch-Verhältnis. Bei der qualitativen Bildanalyse konnte in der kontrastmittelunterstützen T2-gewichteten fettunterdrückten Sequenz nach Kontrastmittelgabe in neun (davon sieben HCC-Fälle) von 32 analysierten Fällen eine deutlich höhere Anzahl an Läsionen im Vergleich zur nativen Bildgebung nachgewiesen werden. Der nativen Bildgebung entgingen, neben den unter einem Zentimeter grossen Läsionen, auch eine hohe Anzahl Herde, die im Durchmesser zwischen zwei und vier Zentimetern gross waren. Besonders bei den HCC-Patienten mit zugrundeliegender Zirrhose wurde durch SPIO-Gabe eine therapieentscheidende Änderung der Diagnose herbeigeführt. Die in regelmässigen Abständen eingesetzte Sonographie als kostengünstige, primäre Screeningsmethode konnte zusammen mit der Kontrolle der Laborparameter besonders bei HCC-Risikopatienten für die Frühdiagnose des primären Leberzellkarzinoms eine wichtige Bedeutung zugewiesen werden. Die Computertomographie lieferte durch das primäre Staging des Abdomens und des kleinen Beckens in einem Untersuchungsgang einen wichtigen Beitrag zur Beurteilung der weiteren therapeutischen Möglichkeiten. Hingegen zeigte sich die eisenoxidverstärkte Kernspintomographie, besonders bei HCC-Fällen mit vorliegender Leberzirrhose, beim Vergleich der Diagnosen des MRT mit den Ergebnissen der kontrastmittelverstärkten Computertomographie unter Einsatz eines konventionellen dynamischen Scanners und der Sonograhie sowohl hinsichtlich der Anzahl der richtig positiv erkannten Leberläsionen als auch in der Sicherheit der eindeutigen Diagnosestellung deutlich überlegen. Die MRT mit Endorem® ist besonders im Hinblick auf die spezielle Situation der HCC-Patienten mit zumeist zugrundeliegender Leberzirrhose und die Notwendigkeit einer möglichst frühen Detektion kleiner Läsionen zur Verbesserung der Prognose des Patienten das bildgebende Verfahren mit der höchsten diagnostischen Sicherheit. Bei jedem therapeutischen Vorgehen bei Verdacht auf einen malignen Prozess und besonders bei HCC-Risikopatienten sollte die Kernspintomographie mit dem superparamagnetischen Kontrastmittel Endorem® trotz der hohen Kosten und der längeren Untersuchungsdauer zur Ermittlung der hinreichend sicheren Diagnose und der Kenntnis der Gesamtausbreitung des Tumors eingesetzt werden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 26.12.2004 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 06.12.2004 | |||||||
Datum der Promotion: | 06.12.2004 |