Dokument: Der Einfluss von Antibiotika und Antiseptika auf das in vitro Migrationsverhalten von humanen Fibroblasten
Titel: | Der Einfluss von Antibiotika und Antiseptika auf das in vitro Migrationsverhalten von humanen Fibroblasten | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=29772 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20140708-104432-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Rossaint, Lena [Autor] | |||||||
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Beitragender: | Prof. Dr. Stoecklein, Nikolas Hendrik [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Chronische Wunden sind vor allem in den westlichen Industrienationen mit großen medizin-ökonomischen Problemen verbunden. Einen wichtigen Beitrag zum Ablauf der Wundheilung wird von Fibroblasten geleistet.
Obwohl der routinemäßige Einsatz von Antibiotika in der Behandlung der meisten chronischen Wunden ohne Vorliegen einer akuten Infektion nicht unterstützt werden kann, erhalten mehr als die Hälfte aller Patienten mit chronischen Wunden diese Therapeutika. Der Einfluss von Antibiotika auf das Migrationsverhalten von Fibroblasten wurde bisher noch nicht untersucht. Mit der vorliegen Arbeit sollte daher untersucht werden, ob und in wie weit die am häufigsten bei chronischen Wunden eingesetzten Antibiotika die Fibroblastenmigration beeinflussen. Als Migrationsmodell wurde hierfür der Fence Assay verwendet. Es konnte gezeigt werden, dass Antibiotika die Fibroblastenmigration und –proliferation variabel beeinflussen. So kam es unter Penicillin/Streptomycin in einer 1,5- bzw. 10-fachen in vivo Serumspitzenkonzentration, unter Vancomycin und unter Ciprofloxacin zu einer statistisch signifikanten Hemmung des Fibroblastenverhalten (p<0,05). Während es unter Ampicillin/Sulbactam, Cefuroxim, Clindamycin und Metronidazol zu keiner signifikanten Beeinflussung des Fibroblastenverhaltens kam (p>0,05), zeigten die Fibroblasten unter Moxifloxacin sogar eine gesteigerte Migration und Proliferation (p<0,05). Neben Antibiotika wurden auch Antiseptika und nutritive Faktoren bezüglich ihres Einflusses auf die Fibroblasten untersucht. Alle getesteten Antiseptika führten zu einer statistisch signifikanten Hemmung der Fibroblastenmigration und –proliferation (p<0,05). Fehlten nutritive Faktoren analog der häufig bei Patienten mit chronischen Wunden vorkommenden negativen Stickstoffbilanz und des Serumproteinmangels in Form von fötalem Kälberserum (FCS) während des Fence-Assays, kam es zu einer starken Behinderung von Fibroblastenmotilität und -wachstum (p<0,05). Auch erhöhte Glukosekonzentrationen im Medium 4,5g/l vs. 1g/l Glukose), wie sie beispielsweise bei Diabetes mellitus in vivo vorkommen können, führten zu einer herabgesetzten Migration und Proliferation (p<0,05). Die vorliegenden Daten weisen damit darauf hin, dass Antibiotika in der Therapie einer Wundheilungsstörung nicht unkritisch eingesetzt werden sollten, da die vorliegenden Daten nahelegen, dass einige Antibiotika einen negativen Effekt auf Motilität/Proliferation von Fibroblasten haben und damit direkt den Wundheilungsprozess stören könnten. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 08.07.2014 | |||||||
Dateien geändert am: | 08.07.2014 | |||||||
Promotionsantrag am: | 20.12.2011 | |||||||
Datum der Promotion: | 12.05.2014 |