Dokument: Konservierung und Preservation venöser Allotransplantate
mit Eigenblut und Ringer-Laktat-Lösung.
Experimentelle Studie an humanem Venenmaterial

Titel:Konservierung und Preservation venöser Allotransplantate
mit Eigenblut und Ringer-Laktat-Lösung.
Experimentelle Studie an humanem Venenmaterial
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2972
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20041127-000972-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Saklak, Muharrem [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Dr. Luther, Bernd [Gutachter]
PD Dr. Sunderdiek, Ulrich [Gutachter]
PD Dr. Rosenbaum, Thorsten [Gutachter]
Stichwörter:Allotransplantate, Preservation, Eigenblut, Vena saphena magna, Konservierungvein, saphena magna, preservation,
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Konservierung und Preservation venöser Allotransplantate mit Eigenblut und Ringer-Laktat-Lösung
Muharrem Saklak
Einleitung: Die Bedeutung allogener Venentransplantate in der Gefäßchirurgie hat durch die stark verbesserte Immuntherapie in den letzten Jahren zugenommen. Ein Kernproblem bleibt die Frage nach der optimalen Konservierung des Transplantates bis zum Operationstermin. Eine geeignete Konservierungslösung sollte den Funktionsverlust des Venenendothels auf ein Minimum beschränken. Wir verglichen in unserer Studie autologes Blut und Ringer-Lösung hinsichtlich der Fähigkeiten, die Kontraktilität des Gefäßes zu erhalten und ein gutes histomorphologisches Resultat zu erzielen.
Material und Methodik: Intraoperativ entnommene humane Vena saphena magna Segmente wurden in Ringer-Lösung (n=12) bzw. autologem Blut (n=13) für 3h, 24h, 48h, 72h, und 96h bei 4-8°C unter Lichtausschluß aufbewahrt. Zu jedem Zeitpunkt wurde ein Venensegment im oxygenierten Krebs-Henseleit-Puffer Organbad (37°C, 1g Zug) auf vasokonstriktive Aktivität durch KCl (80µM) und Phenylephrin Gabe (PE) getestet. Die endothelabhängige Vasorelaxation (EDR) wurde nach Vorkontraktion bei 0,2µM PE mit 1µM ACH getestet. Desweiteren wurde zu jedem Messzeitpunkt ein Venensegment feinpräpariert und in 2,5%iger Glutaraldehyd-Lösung fixiert. Anschließend wurde im Rasterelektronenmikroskop (REM) der histomorphologische Endothelzustand beurteilt.
Ergebnisse: Unter KCl-Gabe zeigte die Vasokonstriktion initial keinen Unterschied zwischen Ringer und autologem Blut. Nach 72h war die Vasokonstriktion in Ringer (22,54 %, n=11) signifikant gegenüber autologem Eigenblut (73,41 %, n=12) erniedrigt. Nach 96h ergaben sich für Venen in Eigenblut (62,45 %, n=11) ebenfalls deutlich bessere kontraktile Eigenschaften als für Ringer-Venen (8,22%, n=11). Die rezeptorabhängige Kontraktion mit PE zeigte für alle verwandten Dosen keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Lösungen. In unseren Ergebnissen konnten wir feststellen, dass die kontraktile Antwort, sowohl der in Eigenblut gelagerten Venen, als auch bei den in Ringer gelagerten Venen, vergleichbar bei 0,2µM und 2 µM PE war. In absoluten Zahlen zeichnete sich ein leichter Vorteil für Eigenblut-Venen ohne den statistischen Nachweis eines signifikanten Unterschieds. Wir konnten lediglich einen signifikanten Unterschied (p<0,05) für die Abnahme der Kontraktilität bei Vergleich beider Lösungen mit 20 µM PE nach 72 h (Ringer: 11,28 &#61617; 3,8 mN, n=11, Eigenblut: 32,57 &#61617; 13,44 mN, n=11) und 96 h (Ringer: 6,38 &#61617; 2,75 mN, n=11, Eigenblut: 25,90 &#61617; 11,09 mN, n=11) über die Konservierungszeit hinweg beobachten, was vermutlich durch die Aktivierung von &#61537;2–Rezeptoren zu erklären ist. Bei keiner der Ringer-Venen war nach 48h EDR auslösbar, wohingegen unter Eigenblut-Venen eine EDR bei 3 der 5 Präparate sogar nach 72 h nachweisbar war. Histomorphologisch begutachtet zeigen Ringer-Venen bereits nach 3h auftretende Endothelläsionen. Insgesamt erzielen Eigenblut-Venen über das Lagerungsintervall histologisch bessere Resultate.
Diskussion: Die Konservierung explantierter und zur Transplantation vorgesehener humaner Venen führt zu einem Verlust der Endothelfunktion. Dies äußerte sich vor allem bei Lagerung über einem Zeitraum von mehr als 72 Stunden. Hiernach verminderten sich insbesondere die kontraktile Antwort auf &#61537;-adrenerge Stimulation und die rezeptorunabhängige Gefäßmuskelkontraktion. Auch in den REM-Aufnahmen des Endothels dokumentierte sich der Endothelverlust über die Zeit. Es zeigt sich, dass die Funktionsminderung durch Lagerung von der Aufbewahrungslösung nur in geringem Maße abhängig ist. Autologes Blut erweist sich insgesamt aber gegenüber der Ringer Lösung als vorteilhaft.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:27.11.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:17.11.2004
Datum der Promotion:17.11.2004
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