Dokument: Retrovirale Komplementation durch RAD51C - ein Kandidatengen aus dem FA/BRCA-Pathway

Titel:Retrovirale Komplementation durch RAD51C - ein Kandidatengen aus dem FA/BRCA-Pathway
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20140527-103215-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Friemann, Verena [Autor]
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Dateien vom 26.05.2014 / geändert 26.05.2014
Beitragende:PD Dr. Hanenberg, Helmut [Gutachter]
Prof. Dr. med. Norbert Gattermann [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Fanconi-Anämie (FA) ist eine seltene Erkrankung aus der Gruppe der kongenitalen Blutbildungsstörungen mit autosomal-rezessivem bzw. x-chromosomalem Erbgang. Klinisch zeichnet sie sich durch kongenitale Dysplasien, progressives Knochenmarkversagen und eine stark erhöhte Inzidenz von Malignomen aus. Auf zellulärer Ebene lassen sich bei Betroffenen eine erhöhte spontane Chromosomenbrüchigkeit sowie eine charakteristische Hypersensitivität gegenüber DNA quervernetzenden Substanzen feststellen. Bis zu Beginn dieser Dissertation konnten Defekte in 13 verschiedenen Genen mit dem Krankheitsbild FA in Verbindung gebracht werden (FANCA, -B, -C, -D1/BRCA2, -D2, -E, -F, -G, -I, -J/BRIP1, -L, -M und –N/PALB2). Alle FA-Genprodukte spielen eine wesentliche Rolle bei der Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen an angehaltenen Replikationsgabeln und interagieren mit anderen DNA-Reparatur-Signalkaskaden wie ATR/CHK1 und ATM/CHK2 oder MRE11/NBS1/RAD50.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden Hautfibroblasten oder lymphoide Zelllinien von 14 FA-Patienten mit bisher unbekanntem Gendefekt untersucht. Bei allen Patientenzellen wurde eine normale posttranslationale Modifikation von FANCD2 (Monoubiquitinierung) im Westernblot nachgewiesen, weshalb 8 Kandidatengene gewählt wurden, die ihre Funktion downstream der FANCD2-Monoubiquitinierung, also im Bereich des Reparaturfokus bzw. der DNA-Reparatur haben: RAD51A, RAD51B, RAD51C, RAD51D, XRCC2 und XRCC3 sowie die mit BRCA1 interagierenden Gene ABRAXAS und RAP80.
Die Kandidatengene wurden mittels retroviralem Gentransfer in die Hautfibroblasten oder lymphoiden Zelllinien von FA-Patienten hineingebracht und die transduzierten Patientenzellen mit der DNA quervernetzenden Substanz Mitomycin C (MMC) behandelt. Anschließend wurde das Zellzyklusverhalten mittels Durchflusszytometrie analysiert. Der bei FA-Zellen typische G2/M-Arrest nach Exposition gegenüber MMC konnte durch das retroviral eingebrachte Kandidatengen RAD51C in Hautfibroblasten und lymphoiden Zelllinien eines Patienten korrigiert werden. Verantwortlich für den zellulären FA-Phänotyp ist in diesem Patienten eine homozygote Keimbahnmutation (c.772G>A) in Exon 5, die zu einem Aminosäureaustausch (p.R258H) führt, und in funktionellen Untersuchungen – auch in RAD51C defizienten Hamster- und Hühnerzellen – im Gegensatz zum normalen Protein keine Komplementation der Zellen vermittelte.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:27.05.2014
Dateien geändert am:27.05.2014
Promotionsantrag am:30.10.2012
Datum der Promotion:19.05.2014
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