Dokument: Prognosefaktoren bei Kindern und Jugendlichen mit ALL: Myeloische Antigenexpression und klinisch-chemische Untersuchungen

Titel:Prognosefaktoren bei Kindern und Jugendlichen mit ALL: Myeloische Antigenexpression und klinisch-chemische Untersuchungen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20041101-000961-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Hoof, Lars [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Göbel, Ulrich [Gutachter]
Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter]
Stichwörter:Akute lymphoblastische Leukämie, Kindesalter, Prognosefaktoren, Risikostratifizierung, Myeloische Koexpression, Laktatdehydrogenase, Immunologischer Subtyp, Therapieergebnis
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Untersuchung umfasst insgesamt 126 pädiatrische Patienten mit zuvor unbehandelter akuter lymphoblastischer Leukämie, die von Anfang 1990 bis Ende 1997 diagnostiziert und über einen medianen Zeitraum von 6,1 (0,1-11,3) Jahren nachbeobachtet wurden. Dabei wurden Patienten im ersten Lebensjahr von älteren getrennt und als eigene Gruppe betrachtet. Der Vergleich des vorliegenden Patientenkollektivs mit denen anderer Studiengruppen zeigte hinsichtlich der charakteristischen Merkmale der Erkrankung wie Alters- und Geschlechtsverteilung, sowie klinischer Befunde zum Diagnosezeitpunkt weitgehende Übereinstimmung.
Die Wahrscheinlichkeit des ereignisfreien Überlebens nach 6 Jahren war mit 80,6% für das gesamte Untersuchungskollektiv >12 Monate insgesamt günstig. Zwischen der Niedrigrisikogruppe (87,8%) und der Hochrisikogruppe (73,3%) bestand im vorliegenden Patientenkollektiv kein signifikanter Unterschied bezüglich des ereignisfreien Überlebens. Die Auswertung bestätigte, dass mit den bestehenden Prognosefaktoren eine stratifizierte Therapie möglich ist, die für diese Risikogruppen zu vergleichbar guten Überlebensergebnissen führt. Die kleine Gruppe der Patienten im ersten Lebensjahr hatte mit einer pEFS von 72,7% ein relativ günstiges Therapieergebnis. Säuglinge wurden im Vergleich zu älteren Patienten signifikant häufiger transplantiert, was einen möglichen Erklärungsgrund für das gute Therapieresultat im Vergleich zu früher liefert.
Der Immunphänotyp der ALL war den vorliegenden Untersuchungen zufolge klinisch relevant. Es konnten charakteristische Konstellationen prätherapeutisch erhobener Befunde zwischen den Subtypen der ALL bestätigt werden. Bei Patienten mit B-Vorläuferzell-ALL hatten Patienten mit Prä-B-ALL das günstigste Auskommen und waren mit Patienten mit C-ALL vergleichbar. Patienten mit Prä-prä-B zeigten unter Berücksichtigung der kleinen Fallzahl tendenziell das ungünstigste Auskommen. Bei Patienten mit T-ALL führte die intensive Therapie zu einem, den Patienten mit B-Vorläuferzell-ALL ähnlichem und im Vergleich zu früher guten Therapieergebnis.
Die Koexpression myeloischer Antigene war im vorliegenden Kollektiv häufig zu beobachten (40% bei Patienten >12 Monate). Die Untersuchung der klinischen Wertigkeit der myeloischen Koexpression ergab jedoch bei keinem der Untersuchungsmerkmale signifikante Unterschiede zwischen Patienten mit bzw. ohne Koexpression. Insbesondere bestanden keine Assoziationen zu bereits etablierten Prognosefaktoren, wie der initialen Leukozytenzahl, dem Lebensalter zum Diagnosezeitpunkt oder den prognostisch ungünstigeren Immunphänotypen Prä-prä-B-ALL bzw. T-ALL. Bezogen auf die Therapieergebnisse der Patienten hat sich die Koexpression in keiner Untergruppe des Patientenkollektivs als prognostisch bedeutsam erwiesen.
Hingegen war unter den untersuchten hämatologischen und laborchemischen Parametern die Aktivität der Laktatdehydrogenase zum Diagnosezeitpunkt prognostisch bedeutsam. Es zeigte sich, dass die initiale LDH-Aktivität einen Prognosefaktor für Patienten mit hohem Rezidivrisiko in der Gruppe der Niedrigrisikopatienten und möglicherweise auch einen für Patienten mit niedrigem Rückfallrisiko in der Gruppe der Hochrisikopatienten darstellt. Diese Ergebnisse sollten an einem größeren, einheitlich klassifiziertem und behandelten Patientenkollektiv weiter untersucht werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:01.11.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:28.09.2004
Datum der Promotion:28.09.2004
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