Dokument: Die Patient-Therapeut-Beziehung in Kurzzeitpsychotherapien: Eine empirische Untersuchung mit dem Intrex-Fragebogen

Titel:Die Patient-Therapeut-Beziehung in Kurzzeitpsychotherapien: Eine empirische Untersuchung mit dem Intrex-Fragebogen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20041027-000959-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Lukei, Eva-Maria Ilse [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Dr. Tress, Wolfgang [Gutachter]
PD Dr. Haupt, Martin [Gutachter]
Stichwörter:Therapeutische Beziehung, Kurzzeitpsychotherapie, Intrex-Fragebogen, SASB, CMP, Affiliation, Freundlichkeit, Therapieerfolg, Patientensicht, Therapeutensicht
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die vorliegende Dissertation befasst sich im Rahmen des Düsseldorfer Kurzzeitpsy-chotherapie-Projekts mit der therapeutischen Beziehung in ihrem Verlauf, in ihrer Wahrnehmung durch Patienten und Therapeuten, in ihrem Bezug zu verschiedenen Diagnosegruppen (Neurosen, psychosomatische Störungen und Persönlichkeitsstörungen)und in ihrer Abhängigkeit vom Therapieergebnis. Es wurde eine zufällig ausgewählte Stichprobe von 49 Patienten untersucht, für die die Fragebögen zu den 6 Messzeitpunkten(4., 8., 12., 16., 20., und 24. Sitzung) vollständig vorlagen und die sich gleichmäßig auf die Diagnosegruppen verteilten. Der Fragebogen erfasst auf der Grundlage der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB), die den Kern des Kurzzeittherapieprojekts bildet, in zahlreichen Items den Umgang mit sich selbst und das interpersonelle Verhalten, wobei zusätzlich nach guten und schlechten Zeiten und Patienten- und Therapeutensicht differenziert wird. Ausgehend von dem in der Fachliteratur breit dokumentierten Befund, dass die Beziehung zwischen Patient und Therapeut einen zentralen Wirkfaktor in der Psychotherapie darstellt, wurden die Affiliation / Disaffiliation (Freundlichkeit / Feindseligkeit) gemessen und dann mit Hilfe von Effektstärken Gruppenvergleiche durchgeführt. Zur Beurteilung des Therapieergebnisses kamen je ein Instrument der Selbstbeurteilung (SCL) und der Fremdbeurteilung (BSS) zum Einsatz. Ergebnisse: In einem Drittel der Fälle wurde aus Therapeutensicht ein Therapieerfolg festgestellt, während aus Patientensicht keine Verbesserung stattgefunden hat. Den größten Teil der übereinstimmend verbesserten Therapieergebnisse bildeten Patienten mit neurotischen Störungen. Insgesamt verbesserte sich die Affiliation im Verlauf der Therapie, wobei aus Therapeutensicht zwischen guten und schlechten Zeiten größere Unterschiede wahrgenommen wurden als aus Patientensicht und die Freundlichkeit des Therapeuten aus Patienten- und Therapeutensicht höher eingeschätzt wurde als die Freundlichkeit des Patienten. Bezogen auf die Diagnosegruppen zeigte sich, dass es in guten Zeiten keine Unterschiede in der Freundlichkeit gab, während in den schlechten Zeiten die Patienten mit psychosomatischen Störungen sich selbst im Umgang mit dem Therapeuten am unfreundlichsten einschätzten, die Therapeuten jedoch die Freundlichkeit der Patienten mit Persönlichkeitsstörungen am niedrigsten bewerteten. Die Affiliation lag bei (übereinstimmend) verbesserten Patienten etwas höher als bei unveränderten bzw. verschlechterten Patienten. Die relativ geringen Unterschiede wurden im Wesentlichen aus Therapeutensicht und dabei in guten Zeiten wahrgenommen.
Die Untersuchungen haben insgesamt die Bedeutung der therapeutischen Beziehung für den Therapieerfolg bestätigt, wenn sich auch hinsichtlich Qualität und Therapieerfolg erwartungsgemäß deutliche Unterschiede in der Patienten- und Thera-peutensicht gezeigt haben. Diese Unterschiede setzen sich fort in den einzelnen Facetten des Umgangs zwischen Patient und Therapeut und im Hinblick auf verschiedene Diagnosegruppen. Die gering ausgeprägten Affiliationsunterschiede bezogen auf das Therapieergebnis weisen auf den zwar wichtigen, aber dennoch nicht exklusiven Einfluss der Patient-Therapeut-Beziehung auf den Therapieerfolg hin. Offene Fragen, die zum Gegenstand weiterer Forschung werden könnten, bestehen vor allem im Bereich der Beurteilung des Therapieergebnisses, der detaillierten Beschreibung des Therapieverlaufs und der Ermittlung und Gewichtung weiterer Faktoren, die die therapeutische Beziehung konstituieren.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:27.10.2004
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:14.10.2004
Datum der Promotion:14.10.2004
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